Riesen-Bärenklau – Heracleum mantegazzianum

From Offene Naturführer
Jump to: navigation, search
Mit Formular bearbeiten
Deutscher Name: Riesen-Bärenklau
Wissensch. Name: Heracleum mantegazzianum
(Sommier & Levier)
Weitere deutsche Namen: Herkulesstaude
Wissensch. Synonyme: Heracleum giganteum
Großgruppe: krautige Blütenpflanzen
Taxonomie: Ordnung Apiales / Familie Apiaceae
Deutsche Wikipedia-Seite
Rote Liste Berlin: nicht gefährdet
Status: Neophyt

Merkmale

Besondere Merkmale:
  • giftig
  • bis zu 3,5 Meter hoch
  • purpurn gefleckter Stängel
Der Riesen-Bärenklau kann bis zu 3,5 Meter hoch werden. Blatt: Die dunkelgrünen Blätter sind durchschnittlich einen Meter lang und mehrfach tief eingeschnitten (tief fiederteilig). Der Blattrand ist scharf gezähnt. Sprossachse: Der Stängel ist rund und hohl. Er ist mäßig behaart und hat meist purpurne Flecken. Er kann einen Durchmesser von zehn Zentimetern erreichen. Blüte: Die kleinen Einzelblüten sind weiß und stehen gemeinsam in bis zu 50 Zentimeter breiten, doppeldoldigen Blütenständen. Dabei endet jeder Seitenzweig einer schirmartige Verzweigung (Dolde) wiederum mit einer kleineren Dolde. Frucht: Die Früchte sind scheibenförmige Spaltfrüchte. Sie haben borstig behaarten Randrippen.

Bilder


Beschreibung

Ausführliche Beschreibung: Die unteren Blätter werden samt Stiel bis zu drei Meter lang. Die Blattspreite kann drei- oder fünf- bis neunteilig fiederschnittig sein. Die Blüten haben fünf Blütenblätter und vergrößern sich vom Zentrum nach außen hin. Der Durchmesser der äußeren Blüten beträgt 1 bis 2 Zentimeter. Der Durchmesser der Blüten im Inneren der Dolden dagegen beträgt nur 4 bis 8 Millimeter

Verwechslungsmöglichkeiten:

Gewöhnliche Bärenklau Er ist in der Regel kleiner. Der Blattrand ist unregelmäßig kerbig gesägt. Er hat keine purpurnen Flecken am Stängel.
Wald-Engelwurz Sie ist kleiner. Sie hat stark aufgeblasene Blattscheiden. Die Blätter sind mehrfach eingeschnitten (gefiedert).
Arznei-Engelwurz Sie riecht stark würzig. Die Blätter sind mehrfach eingeschnitten (gefiedert). Sie ist eher selten wild zu finden.

Biologie: Er blüht und fruchtet nur einmal in seinem Leben (hapaxanth). Kommt es nicht zur Blüte kann er mehrere Jahre leben. Durch die sehr hohe Anzahl an Samen gilt er als sehr ausbreitungsfähig. Außerdem bleiben die Samen bis zu zehn Jahre keimfähig. Sie keimen sehr früh im Jahr aus und benötigen eine Frosteinwirkung zur Aufhebung der Keimruhe. Blütezeit: Juli bis September Lebensraum: Der Riesen-Bärenklau bevorzugt stickstoffreiche Böden. Er hat sonst keine hohen Standortansprüche. Zur Bildung einer Blüte kommt es aber nur an sonnigen Standorten. Verbreitung: Sein natürliches Verbreitungsgebiet liegt im West-Kaukasus. Er wurde aber um 1890 als Zierpflanze nach Europa gebracht und wächst heute auch wild.

Mensch und Stadt

Der Riesen-Bärenklau hat geringe Standortansprüche. Er bevorzugt stickstoffreiche Böden. In der Stadt wächst er häufig auf Brachen und an Wald-, Gewässer- und Straßenrändern. Er verbreitet sich schnell und verhindert durch seine dichten Bestände das Aufkommen anderer Pflanzen. Die Bekämpfung ist sehr schwer. Man sollte sich ihm nur in geeigneter Schutzkleidung nähern.

Wissenswertes

  • Herkunft: Der Riesen-Bärenklau stammt aus dem Kaukasus. Er wurde um 1890 als Zierpflanze nach Mitteleuropa gebracht und verwilderte. Er gehört damit zu den nicht-einheimischen Pflanzen (Neophyten).
  • Name: Der Name bezieht sich auf den griechischen Helden Herakles und den italienischen Drogenforscher Paolo Mantegazza (1831-1910).
  • Giftigkeit oder Verwendung: Alle Teile der Pflanze sind giftig. Bei Berührung und gleichzeitiger Sonnenbestrahlung kann es zu stark juckenden Hautentzündungen kommen, die häufig mit Blasenbildung einhergehen. Sie sind mit Verbrennungen dritten Grades zu vergleichen.
  • Die Dolden einer Pflanze bestehen aus bis zu 80.000 Einzelblüten und sie produzieren bis zu 30.000 Samen.
  • Er ist die größte nicht verholzte, wild wachsende Pflanzenart Europas.
  • Das Bundesamt für Naturschutz schätzt den Riesen-Bärenklau als potentiell gefährlich für einheimische Arten ein und hat ihn auf die Managementliste der Schwarzen Liste invasiver Arten gesetzt.
  • Die Blütezeit ist von Juli bis September.
  • Er blüht und fruchtet nur einmal in seinem Leben (hapaxanth). Kommt es nicht zur Blüte kann er mehrere Jahre leben.
  • Durch die sehr hohe Anzahl an Samen gilt er als sehr ausbreitungsfähig. Außerdem bleiben die Samen bis zu zehn Jahre keimfähig. Sie keimen sehr früh im Jahr aus und benötigen eine Frosteinwirkung zur Aufhebung der Keimruhe.

Quellen, Literatur, Weblinks

  • Kammer, Peter M. (2016): Pflanzen einfach bestimmen. Schritt für Schritt einheimische Arten kennenlernen. Bern: Haupt Verlag.
  • Roth, L., Daunderer, M., Kormann, K. (2008): Giftpflanzen - Pflanzengifte : Vorkommen, Wirkung, Therapie. Allergische und phototoxische Reaktionen. Hamburg: Nikol.
  • Schauer, Thomas, Caspari, Claus, Caspari, Stefan (2015): Der illustrierte BLV Pflanzenführer für unterwegs. 1150 Blumen, Gräser, Bäume und Sträucher. München: BLV Buchverlag GmbH & Co. KG.
  • Schönfelder, Ingrid und Schönfelder, Peter (2010): Der Kosmos-Heilpflanzenführer. Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas. Stuttgart: Franck-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG.
  • Spohn, Margot, Golte-Bechtle, Marianne, Spohn, Roland (2015): Was blüht denn da? Stuttgart: Franck-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG.
  • Seite „Riesen-Bärenklau“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. November 2017, 09:36 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Riesen-B%C3%A4renklau&oldid=170604557 (Abgerufen: 19. Dezember 2017, 13:39 UTC)