Schlüssel zu den Primulaceae – Schlüsselblumengewächsen in Deutschland und Österreich (Jürgen Klotz)

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Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Jürgen Klotz beschränkt. Auf der Diskussionsseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge willkommen! Direkte Verbesserungen und Illustrationen sind insbesondere in der frei veränderlichen Version in offener Zusammenarbeit erwünscht: Primulaceae, Trientalis, Lysimachia, Anagallis, Centunculus, Glaux, Cyclamen, Androsace, Primula, Hottonia, Soldanella, Samolus.
Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Zitiervorschlag: Klotz, Jürgen 2015. Schlüssel zu den Primulaceae – Schlüsselblumengewächsen in Deutschland und Österreich. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​wiki/​Schlüssel_​zu_​den_​Primulaceae_​–_​Schlüsselblumengewächsen_​in_​Deutschland_​und_​Österreich_​(Jürgen_​Klotz)
Primulaceae s.l. (Schlüsselblumengewächse; Ericales)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Sumpf- oder Wasserpflanze, Blätter kammförmig-fiederschnittig, Abschnitte nur 1–1,5 mm breit, schmal linealisch, untergetaucht bis flutend oder dem trockengefallenen Schlammboden schlaff aufliegend bis etwas aufsteigend, Schaft des Blütenstands aufrecht über der Wasseroberfläche, Blüten in quirligen Trauben 
 Wasserfeder  –  Hottonia
1*
Land- oder Sumpfpflanzen, nicht untergetaucht oder flutend, Blätter ungeteilt und ohne feine Fiederabschnitte, Schaft des Blütenstands nicht im Wasser stehend, Blüten nicht in quirligen Trauben   ► 2
2
Blätter grundständig, rosettig, ganzrandig, gekerbt, gezähnt oder gesägt, Blüten in Dolden auf blattlosem Schaft oder grundständig   ► 3
2*
Stängel beblättert, Blätter ganzrandig, Blüten achselständig oder in end- oder achselständigen Trauben oder Rispen   ► 7
3
Blattspreite länglich, verkehrt eiförmig, lanzettlich, linealisch oder pfriemlich, ganzrandig oder gekerbt bis gezähnt, Blüten aufrecht, seitliche auch nickend, Schlund meist andersfarbig (oft gelb) als die Kronzipfel   ► 4
3*
Blattspreite rundlich-herzförmig bis nierenförmig (Haselwurz-ähnlich), ganzrandig oder gelappt und gesägt, alle offenen Blüten nickend bis hängend, wenn Schlund (bzw. Auge) andersfarbig als die Kronzipfel, dann nicht gelb   ► 5
4
Kronröhre länger als der Kronsaum, walzig, oben nicht verengt, Krone purpurrot oder gelb, bei (verwilderten) Zierpflanzen auch andersfarbig, Schlund oft gelb oder weiß, ohne Schlundschuppen, Blüten meist verschiedengriffelig, Blätter (verkehrt) ei- bis spatelförmig, lanzettlich oder breit keilförmig, Spreite oft undeutlich abgesetzt und in einen geflügelten Blattstiel übergehend, meist über 3 cm lang (bei Alpenpflanzen auch kleiner) 
 Primel  –  Primula
4*
Kronröhre so lang wie der Kronsaum oder kürzer, glockig, oben verengt, Krone weiß oder rötlich, oft mit gelbem Schlund, mit kurzen gelben (beim Verblühen meist rötlichen) Schlundschuppen, selten auch Krone ganz gelb, Blüten nicht verschiedengriffelig, wenn doch, dann ganze Krone gelb, Blätter schmal bis breit lanzettlich oder lineal-lanzettlich bis pfriemlich, meist nur 0,5–2,5 cm lang 
 Mannsschild  –  Androsace
5
Blätter weich, sommergrün, handförmig 7–13-lappig, Lappen scharf gesägt, Pflanze zottig und drüsig behaart, Krone rosarot bis purpurrot, mit weißlichem, scharf abgesetzten Auge 
 Heilglöckchen  –  Primula matthioli
5*
Blätter ledrig, wintergrün, nicht oder nur sehr schwach gelappt, ganzrandig oder gekerbt, rundlich bis nierenförmig (oft Haselwurz-ähnlich), Pflanze kahl, Krone violett bis weiß, wenn rosa, dann mit dunklerem Auge   ► 6
6
Krone (blau- oder rot)violett bis weiß, aber nicht rosa, ohne dunkleres Auge, weitröhrig oder glocken- bis trichterförmig, Zipfel reichlich fransig zerschlitzt, Blätter unterseits wie oberseits grün, Pflanze mit Rhizom oder Ausläufern, ohne Knolle, Blütenstiele drüsig, Frucht eine Deckelkapsel, 5-zähnig, Fruchtstiel nicht liegend oder eingerollt 
 Alpenglöckchen  –  Soldanella
6*
Krone rosarot mit dunklerem Auge, Zipfel ganzrandig, stark zurückgeschlagen, daher Blüte wie umgestülpt aussehend, Blätter unterseits meist rotviolett, oberseits mit silbrigem Fleckenmuster, Pflanze mit breit kugeliger bis brotlaibförmiger Hypokotylknolle, Blütenstiele nicht drüsig, Frucht eine Kapsel ohne Deckel, 5- oder 10-zähnig, Fruchtstiel liegend und schraubenförmig eingerollt 
 Alpenveilchen  –  Cyclamen
7 (2)
Blätter wechselständig oder scheinquirlig, Krone weiß (oder rötlich)   ► 8
7*
Wenigstens die unteren Blätter gegenständig oder quirlig, Krone (oder kronenartiger Kelch) weiß, rötlich, rot, blau oder gelb   ► 10
8
Blüten meist 7-zählig, obere Blätter auffällig größer als untere (diese zu 2–3 weit am Stängel verstreut), scheinquirlig zusammengerückt 
 Siebenstern  –  Trientalis
8*
Blüten 4- oder 5-zählig, obere Blätter nicht größer, gleichmäßig am Stängel verteilt   ► 9
9
Blüten 5-zählig, Blütenstiele lang, Krone weiß, Fruchtknoten halbunterständig, Pflanze 10–50 cm hoch, mehrjährig 
 Salzbunge  –  Samolus
9*
Blüten 4(–5)-zählig, Blütenstiele sehr kurz, Krone weiß bis rötlich, Fruchtknoten oberständig, Pflanze winzig, nur 2–8 cm hoch, einjährig 
 Kleinling  –  Centunculus
10 (7)
Blüten sitzend, 5-zählig, Krone fehlend, Kelch glockig, rosa, kronenartig, Blätter dicklich-fleischig, untere gegen-, obere wechselständig, dicht stehend (sich teilweise überdeckend), an Salzstandorten wachsend 
 Milchkraut  –  Glaux
10*
Blüten gestielt, 5–7-zählig, Krone gelb, mennigrot oder blau, Kelch normal entwickelt, grün, Blätter nicht fleischig, gegenständig oder quirlig, locker stehend (sich nicht überdeckend), nicht oder nur ausnahmsweise an Salzstandorten wachsend   ► 11
11
Krone kräftig gelb, Kapsel mit 5 Klappen aufspringend, Pflanzen aufrecht und über 50 cm hoch oder niederliegend 
 Gilbweiderich  –  Lysimachia
11*
Krone mennigrot oder blau (bis violett oder weiß), Kapsel mit Deckel aufspringend, Pflanze höchstens 20 cm hoch und nie aufrecht 
 Gauchheil  –  Anagallis


Trientalis – Siebenstern

Die Gattung Trientalis L. (Siebenstern, Primulaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Europäischer Siebenstern    Trientalis europaea L.
Blätter lanzettlich, 1–6 cm lang, meist völlig ganzrandig, Blüten an langen und dünnen Stielen, Frucht bläulichgrau, Höhe 5–20 cm, Blüte Mai–Juli. Frische bis feuchte, humusreiche Fichtenwälder und –forste, bodensaure Laubwälder, Birkenbrüche, Feuchtgebüsche, Flachmoorwiesen, Hochmoorränder, kalkmeidend.


Lysimachia – Gilbweiderich

Lysimachia L. (Gilbweiderich; Felberich; Primulaceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Blüten 6–7-zählig, klein, nur 0,6–0,8 cm breit, in dichten, achselständigen, fast ährenartigen Trauben, Stängel mit einem Blattschopf endend, Kron- und Kelchzipfel linealisch, höchstens 1 mm breit, Krone rotdrüsig punktiert, Blätter kreuzgegenständig, schmal lanzettlich (auch die oberen), Sumpf- oder Röhrichtpflanze. 
 Strauß-Gilbweiderich  –  Lysimachia thyrsiflora L.
Höhe (Länge) 30–80 cm, Blüte Mai–Juli.
Nasse, zeitweise überflutetet, mesotrophe Großseggenriede, Graben- und Teichränder, Säume und Gebüsche in Flachmooren, Schwingrasen, Bruchwälder, kalkmeidend; selten gepflanzt in „Biotoptümpeln“.
1*
Blüten 5-zählig, 2–3,5 cm breit, einzeln oder in lockeren Blütenständen, Stängel nicht mit einem Blattschopf endend, Kronzipfel elliptisch bis eilanzettlich, 3–9 mm breit, nicht rotdrüsig punktiert (wenn doch, dann Blätter rundlich), Kelchzipfel herzförmig bis linealisch, Blätter gegenständig oder zu 3–4 quirlig, kreisrund bis breit lanzettlich, höchstens untere (im Sommer hinfällige) Blätter schmal lanzettlich, Sumpfpflanze oder Landpflanze außerhalb von Feuchtgebieten   ► 2
2
Blüten einzeln achselständig, Krone am Grund nicht rötlich, Früchte oft fehlschlagend, Stängel weit oder wenigstens kurz kriechend, höchstens 15 cm hoch, Blätter gegenständig, kreisrund bis eiförmig, zugespitzt oder stumpf, nie lanzettlich, kahl   ► 3
2*
Blüten quirlig oder rispig, Krone am Grund rötlich, Stängel aufrecht, mindestens 50 cm hoch, Blätter meist quirlig, lanzettlich bis eilanzettlich, behaart   ► 4
3
Blätter rundlich oder breit elliptisch, stumpf oder mit undeutlichem Spitzchen, oft in einer Ebene ausgebreitet (oft waagrecht über dem Boden), Stängel weit kriechend, dem Boden locker angedrückt, Kelchzipfel herzförmig, Krone sattgelb, innen rotdrüsig, Kronzipfel 9–16 mm lang, Staubfäden am Grund zusammenhängend. 
 Pfennig-Gilbweiderich (Pfennigkraut)  –  Lysimachia nummularia L.
Höhe 1–2 cm, Länge 10–50 cm, Blüte Mai–Juli.
Frische bis feuchte, auch nasse oder zeitweise überflutete, lückige Wiesen und Weiden, Grabenränder, Gärten und Parks, Auenwälder, nährstoffanspruchsvoll; auch Zierpflanze (Bodendecker).
3*
Blätter eiförmig, spitz bis kurz stachelspitzig, (schwach) durchscheinend braun punktiert, nicht in einer Ebene ausgebreitet, Stängel kurz kriechend bis aufsteigend, Kelchzipfel lineal-pfriemlich, Krone hellgelb, Kronzipfel 5–9 mm lang, Staubfäden am Grund frei. 
 Hain-Gilbweiderich (Wald-Gilbweiderich)  –  Lysimachia nemorum L.
Höhe 8–15 cm, Länge 10–30 cm, Blüte Mai–August.
Sickerfeuchte bis frische Schluchtwälder, Auenwälder, schattige Waldquellen (oft gemeinsam mit Veronica montana), subalpine Gebüsche, feuchte Ränder von Waldwegen und Forststraßen, Waldschläge, nährstoffanspruchsvoll; keine Zierpflanze.
4
Krone ohne rote Pünktchen, Kronzipfel am Rand kahl, stumpflich, goldgelb, 8–12 mm lang, Kelchzipfel meist rötlich berandet, 3–5 mm lang, Blüten in unten beblätterter (frondoser) Rispe, Blätter (breit) lanzettlich, untere (später hinfällige) auch linealisch (daher junge Triebe vegetativ L. thyrsiflora ähnelnd). 
 Gemeiner Gilbweiderich (Rispen-Gilbweiderich)  –  Lysimachia vulgaris L.
Höhe 50–150 cm, Blüte Juni–August.
Bruch- und Auenwälder, Sumpfgebüsche, feuchte bis moorige, zeitweise überflutete Hochstaudenfluren und brachgefallene Nass- und Streuwiesen, Flachmoore, Röhrichte, Grabenränder, mäßig nährstoffanspruchsvoll; keine Zierpflanze.
4*
Krone mit roten Pünktchen, Kronzipfel fein drüsig bewimpert, spitz, zitronengelb, 10–16 mm lang, Kelchzipfel nur grün, nicht rötlich berandet, 5–8 mm lang, Blüten in bis zur Spitze beblätterter, quirliger Traube, Blätter breit lanzettlich bis eilanzettlich, beiderseits dicht (drüsig-)flaumhaarig. 
 Drüsiger Gilbweiderich (Punktierter Gilbweiderich, Tüpfelstern)  –  Lysimachia punctata L.
Höhe (40–)50–100 cm, Blüte Juni–August.
Frische Waldränder und Gebüsche, Hochstaudenfluren, Feuchtwiesen, nährstoffanspruchsvoll; einheimisch nur in Österreich (bis über die deutsche Grenze bei Berchtesgaden?); häufige Zierpflanze, oft verwildert an frischen bis (sicker)feuchten Ruderalstellen (Wegränder, ruderale Staudenfluren) und in Auenwäldern.

Anagallis – Gauchheil

Anagallis L. (Gauchheil; Primulaceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Krone glockig, viel länger als der Kelch, Kronblätter rosa, dunkler geadert, spatelig, Blätter gestielt, Stängel sehr dünn, kriechend, an den Knoten oft wurzelnd, Sumpfpflanze. 
 Zarter Gauchheil  –  Anagallis tenella (L.) L.
Höhe (Länge) 4–20 cm, Blüte Juli–August.
Feuchte bis nasse Binsenwiesen, Moorschlenken, Grabenränder, kalkmeidend.
1*
Krone radförmig, etwa so lang wie der Kelch, Kronblätter meist mennigrot oder blau, verkehrt eiförmig, Blätter sitzend, Stängel nicht auffällig dünn, niederliegend-aufsteigend, nicht wurzelnd, Acker- und Ruderalpflanzen   ► 2
2
Krone mennigrot, auch fleischrosa, lila oder weiß, seltener blau, Kronzipfel etwa 7 mm lang und 6 mm breit, verkehrt eiförmig, in der unteren Hälfte sich deckend, vorn ganzrandig, schwach gekerbt oder gezähnt und am Rand mit vielen 3-zelligen Drüsenhaaren, deren terminale Zelle vergrößert, kugelig, Kelchblätter ganzrandig, an der geöffneten Blüte von oben nur die Spitzen sichtbar, an der geschlossenen Blüte ⅔ so lang wie die Krone und diese nicht ganz deckend, Kapsel mit 20–22 Samen, Samen 1,3 × 1 mm groß. 
 Acker-Gauchheil  –  Anagallis arvensis L.
Höhe 5–20 cm, Blüte Juni–Oktober.
Nährstoffreiche Äcker, Gärten, Weinberge, frische bis mäßig trockene Ruderalfluren.
2*
Krone stets intensiv azurblau, Zentrum rot gezeichnet, Kronzipfel etwa 6 mm lang und 3,5 mm breit, scheinbar nach vorn verschmälert, sich nicht deckend, vorn deutlich gesägt bis gebuchtet und am Rand mit wenigen, meist 4-zelligen Drüsenhaaren, deren terminale Zelle nicht vergrößert, Kelchblätter fein gesägt, an der geöffneten Blüte von oben fast in ganzer Länge sichtbar, an der geschlossenen Blüte so lang wie die Krone und diese ganz deckend, Kapsel mit 15–16 Samen, Samen 1,6–1,3 mm groß. 
 Blauer Gauchheil  –  Anagallis foemina Mill.
(= Anagallis caerulea Schreb. non L.)
Höhe 5–20 cm, Blüte Juni–September.
Lehmige bis tonige, oft steinige, mäßig trockene Äcker, auch Ruderalfluren, kalkstet; selten Hybride mit A. arvensis bildend (A. ×doerfleri Ronniger).


Centunculus – Kleinling

Die Gattung Centunculus L. (Kleinling, Primulaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Acker-Kleinling (Zwerggauchheil)    Centunculus minimus L.
(= Anagallis minima (L.) E. H. L. Krause)
Blätter eiförmig, Blüten einzeln achselständig, Höhe 2–8 cm, Blüte Mai–September. Krumenfeuchte, zeitweise vernässte Äcker (v. a. Ackerfurchen), feuchte Wegränder, feuchte Dünensenken, kalkmeidend.


Glaux – Milchkraut

Die Gattung Glaux L. (Milchkraut, Primulaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Strand-Milchkraut    Glaux maritima L.
Blätter länglich-lanzettlich, Staubblätter rosenrot, Höhe 3–20 cm, Blüte Mai–August. Nasse bis feuchte, periodisch überschwemmte, meist gestörte Salzwiesen (z. B. Trittstellen, Fahrspuren), Brackwasserröhrichte; nur Küsten und binnenländische Salzstellen.


Cyclamen – Alpenveilchen

Die Gattung Cyclamen (Alpenveilchen, Zyklamen, Primulaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Wildes Alpenveilchen (Erdscheibe)    Cyclamen purpurascens Mill.
(= Cyclamen europaeum L. p. p.)
Blüten duftend, Höhe 5–15 cm, Blüte (Juni–)Juli–Oktober. (Sicker)frische bis mäßig trockene Buchenmischwälder, montane Kiefernwälder, kalkstet; nur Bayern und Österreich.


Androsace – Mannsschild

Androsace L. s. l. (Mannsschild; Primulaceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Krone gänzlich gelb, Kronzipfel 4–9 mm lang, ½ bis ⅓ so lang wie die Kronröhre, diese gegen den Schlund nicht verengt, Blüten verschiedengriffelig, Pflanze polsterbildend, ausdauernd. 
 Goldprimel (Schlüsselspeik)  –  Androsace vitaliana subsp. sesleri (Buser ex Sünd.) Kress
(= Vitaliana primuliflora Bertol.)
Höhe 3–5 cm, Blüte Mai–Juli.
Niedrige Rasen auf durchtränkten Böden, feuchter Steinschutt; nur Alpen in Österreich.
1
Krone weiß, rosa oder purpurrot, höchstens Schlund gelb, Kronzipfel 1–5 mm lang, wenig kürzer oder deutlich länger als die Kronröhre, diese gegen den Schlund verengt, Blüten nicht verschiedengriffelig, Pflanze polsterbildend oder nicht, ausdauernd, oder einjähriger Therophyt   ► 2
2
frühlingsannuell oder einjährig-überwinternd (Therophyt), ohne nichtblühende Rosetten, Blätter gezähnt, gestielt, Krone stets mit gelbem Schlund, Pflanzen des Hügellands   ► 3
2*
ausdauernde kleine Rasen- oder Polsterstauden, mit nichtblühenden Rosetten, Blätter ganzrandig, sitzend, Krone meist mit gelbem Schlund, aber mitunter auch mehr rötlich, Alpenpflanzen   ► 5
3
Stängel von einfachen Haaren weichhaarig, Hüllblätter der Dolde so lang wie die Blütenstiele oder etwas länger, Krone weiß bis blassrosa. 
 Riesen-Mannsschild  –  Androsace maxima L.
Höhe 2–15 cm, Blüte April.
Nährstoffreiche Äcker und Brachen, basenhold.
3*
Stängel von Sternhaaren flaumig, Hüllblätter der Dolde viel kürzer als die Blütenstiele, Krone weiß (oder rötlich)   ► 4
4
Kelch sternhaarig, länger als die Krone, seine Zipfel zur Fruchtzeit abstehend, Kapsel kürzer als der Kelch, Hochblätter eilanzettlich. 
 Langstieliger Mannsschild (Steppen-Mannsschild)  –  Androsace elongata L.
Höhe 2–8 cm, Blüte April–Mai.
Etwas ruderalisierte Sand- und Silikatmagerrasen, Brachen, basenhold.
4*
Kelch kahl, kürzer als die Krone, seine Zipfel zur Fruchtzeit aufrecht, Kapsel länger als der Kelch, Hochblätter linealisch bis pfriemlich. 
 Nördlicher Mannsschild  –  Androsace septentrionalis L.
Höhe 8–20 cm, Blüte April–Juni.
Ruderalisierte Sandmagerrasen, Brachen, basenhold.
5 (2)
Blüten einzeln achselständig aus den Blattrosetten, kurz gestielt oder sitzend, die Blätter wenig oder nicht überragend, Blütenstiele flaumig behaart, Blätter meist unter 7 mm lang, Pflanze flach bis kugelig polsterförmig, auch in lockeren, undeutlichen Polstern   ► 6
5*
Blüten in wenigblütigen Dolden am Ende eines Schaftes (einzelne Schäfte auch nur 1-blütig) in den Achseln von Hochblättern, Blütenstiele kahl oder mit höchstens 2 mm langen Haaren, Blätter 4–25 mm lang, Pflanze nicht polsterförmig, aber oft mit dichten (halbkugeligen) Rosetten   ► 9
6
Pflanze dichte, graufilzige (Halb-)Kugelpolster bildend, diese außen mit welken, aber mehrere Jahre haftenden Blättern, Haare auf den Blättern einfach, rückwärts abstehend, Blüten weiß (selten rötlich, getrocknet rot, Schlund gelb), fast sitzend, kaum über 1 mm lang gestielt. 
 Schweizer Mannsschild  –  Androsace helvetica (L.) All.
(= Aretia helvetica (L.) L.)
Blüten die Blätter nicht überragend, Kapsel länger als der Kelch, Höhe 1–5 cm, Blüte Mai–Juli.
Alpine bis subnivale, besonnte Felsspalten, kalk- und dolomitstet; nur Alpen.
6*
Pflanze flache oder nur undeutliche, nicht graufilzige Polster bildend, äußere, verwelkte Blätter nicht lange haftend, Haare auf den Blättern 3-gabelig bis sternförmig, Blüten weiß bis dunkelrosa, 3–8 mm lang gestielt   ► 7
7
Krone 3–5 mm breit, Blätter 5–10 mm lang, mit meist 3-gabeligen Haaren, Pflanze lockere, meist undeutliche Polster aus wenigen Rosetten bildend. 
 Dolomiten-Mannsschild  –  Androsace hausmanni Leyb.
Pflanze mit dichten Blattrosetten endend, Blüten die Blätter überragend, Krone rosa bis rötlichweiß, Kapsel kürzer als der Kelch, Höhe 1–4 cm, Blüte Juli–August.
Subalpine Felsspalten und Steinschutt, kalk- und dolomitstet; nur Alpen.
7*
Krone 5–12 mm breit, Blätter 3–4(–8) mm lang, mit wenig- bis mehrarmigen Sternhaaren, Pflanze mit vielen Rosetten, flache Polster bildend   ► 8
8
Blätter (schwach) gekielt, zugespitzt, mit roter Spitze, lanzettlich, 4–7 mm lang, mit 3–5-armigen Sternhaaren, Blütenstiele 4–12 mm lang, doppelt so lang wie die Blätter, Kelch nicht bis zur Mitte geteilt, Kelchzipfel 3-eckig, Krone 8–12 mm breit, dunkelrosa. 
 Wulfen-Mannsschild (Steirischer Mannsschild)  –  Androsace wulfeniana Sieber ex W. D. J. Koch
Kelch 4–5 mm lang, schmal glockig, Kronröhre so lang wie die Kelchzipfel, Höhe 2–5 cm, Blüte Mai–Juni(–Juli).
Alpine, windgefegte Kämme und Kuppen, trockene Gesteinsfluren, kalkmeidend; selten, nur Alpen in Österreich (Ostalpen-Endemit).
8*
Blätter nicht gekielt, stumpf, ohne rote Spitze, länglich-eiförmig bis lanzettlich, 3–6 mm lang, mit 2–8-armigen Sternhaaren, Blütenstiele kaum länger als die Blätter, Kelch bis zur Mitte oder tiefer geteilt, Kelchzipfel schmal lanzettlich, Krone 5–9 mm breit, hellrosa oder weiß. 
 Alpen-Mannsschild (Gletscher-Mannsschild)  –  Androsace alpina Lam.
Höhe 2–5 cm, Blüte Juli–August.
Alpine bis subnivale, frische, im Winter meist schneebedeckte Gesteinsfluren, kalkmeidend; nur Alpen in Österreich.
9 (5)
Stängel, Blütenstiele und Kelch kahl, Kelch weniger als bis zur Mitte geteilt, Krone weiß mit gelbem Schlund, Blätter linealisch oder lineal-lanzettlich, Pflanze lockerrasig. 
 Milchweißer Mannsschild  –  Androsace lactea L.
Höhe 2–15(–20) cm, Blüte Mai–Juli.
Subalpine bis montane, (sicker)feuchte, schattige Felsspalten, kalkstet; nur Alpen und obere Donau.
9*
Stängel, Blütenstiele und Kelch dicht behaart, Kelch (höchstens) bis zur Mitte geteilt, Krone weiß oder rötlich mit gelb(rot)em Schlund, Blätter schmal lanzettlich bis etwas spatelig oder eiförmig, Pflanze oft dichtrasig, aber nicht polsterförmig   ► 10
10
Blätter 6–25 mm lang, stumpflich, lanzettlich bis etwas spatelig, randlich fein bewimpert, Schaft und Blütenstiele mit 0,1–0,2 mm langen, meist 1–8-strahligen Haaren, ohne Drüsenhaare, Blütenstiele länger als die Hüllblätter der Dolde, Krone 6–9 mm breit, meist weiß, Schlund gelblich. 
 Stumpfblättriger Mannsschild  –  Androsace obtusifolia All.
Höhe 2–10 cm, Blüte Juni–Juli.
Alpine, frische Magerrasen, kalkmeidend; nur Alpen.
10*
Blätter 4–15 mm lang, stumpf oder spitz, schmal lanzettlich bis eiförmig, zottig bewimpert oder (unterseits) dicht seidenhaarig, Schaft und Blütenstiele mit 0,5–2 mm langen, einfachen, mehrzelligen, abstehenden Haaren und 0,1 mm langen Drüsenhaaren, Blütenstände meist kürzer als die Hüllblätter der Dolde, zumindest nicht länger, Krone 5–10 mm breit, weiß oder hellrosa, Schlund gelb(rot)   ► 11
11
Blätter 5–15 mm lang, lanzettlich, spitz, (wie Schaft, Tragblätter und Kelch) 0,5–1 mm lang und fast nur randlich bewimpert, dort auch mit kurzen Drüsenhaaren, nicht zottig, unterste Rosettenblätter flach ausgebreitet, Pflanze lockerrasig, Blüten teilweise lang gestielt, in mäßig dichter Dolde, Blütenstiele höchstens so lang wie die lanzettlichen Hüllblätter der Dolde, Krone 5–10 mm breit, weiß, später rötlich mit gelbem Schlund. 
 Zwerg-Mannsschild (Bewimperter Mannsschild)  –  Androsace chamaejasme Wulfen
Höhe 1–7(–10) cm, Blüte Juni–August.
(Sub)alpine, frische Steinrasen, kalkstet; nur Alpen.
11*
Blätter 4–8 mm lang, schmal lanzettlich bis eiförmig, stumpf, am Rand und unterseits mit 1–2 mm langen, an der Blattspitze oft pinselförmig gehäuften Haaren und kurzen Drüsenhaaren, auffällig dicht zottig und seidenglänzend behaart, oberseits kahl, unterste Rosettenblätter aufrecht (Rosetten daher halbkugelig), Pflanze dichtrasig, Blüten sitzend oder kurz gestielt, in dichter Dolde, Hüllblätter schmal lanzettlich und länger als die Blütenstiele, Krone 6–10 mm breit, weiß bis hellrosa, mit gelbrotem Schlund. 
 Zottiger Mannsschild  –  Androsace villosa L.
Höhe 1–7(–10) cm, Blüte Juni–Juli.
(Sub)alpine Gesteinsfluren, Steinrasen, kalkhold; nur Alpen in Österreich.

Primula – Schlüsselblume

Primula L. (Primel, Schlüsselblume, Aurikel, Heilglöckchen; Primulaceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Blattspreite rundlich herzförmig, gelappt, Lappen scharf gesägt, Spreite stets sehr deutlich vom Blattstiel abgesetzt, Blüten nickend, zu 5–12 in Dolden, Krone purpurrosa, Staubfäden am Grund verdickt und ringförmig miteinander verbunden, Pflanze zottig und drüsig behaart. 
 Alpen-Heilglöckchen  –  Primula matthioli (L.) V. A. Richt.
(= Cortusa matthioli L.)
Blattspreite 3,5–8 cm lang, Höhe 20–50 cm, Blüte Juli–August.
Subalpine, sickerfrische Hochstaudenfluren, nährstoffanspruchsvoll; nur Alpen.
1*
Blattspreite verkehrt eiförmig, länglich, keilförmig oder lanzettlich, am Grund nicht herzförmig (höchstens gestutzt), Spreite in den Stiel verschmälert, meist undeutlich vom Blattstiel abgesetzt oder Blattstiel fehlend, Krone gelb, wenn rosa, dann Pflanze kahl oder bemehlt, aber nicht zottig-drüsig, Staubfäden am Grund nicht verdickt und nicht miteinander verbunden   ► 2
2
Blätter stark runzelig, wenigstens unterseits behaart und mit stark hervortretenden Nerven, (5–)10–25 cm lang, junge Blätter (nach unten) umgerollt, Krone gelb (nur bei Zierpflanzen auch mehrfarbig)   ► 3
2*
Blätter glatt, kahl, mehlig bestäubt (teilweise verkahlend) oder drüsig, unterseuts mit oder ohne hervortretende Nerven, höchstens 12–15 cm lang, junge Blätter (nach oben) eingerollt, wenn umgerollt, dann Blätter unterseits stark mehlig, weißlich, Krone purpurrot bis rosa mit gelbem oder weißem Schlund oder gelb mit weißem Schlund (nur bei Zierpflanzen auch mehrfarbig)   ► 6
3
Blüten in grundständiger, ungestielter Rosette, Blütenstiele zottig, Kelch bis zur Mitte gespalten, Blätter oberseits kahl. 
 Schaftlose Primel  –  Primula vulgaris Huds.
(= Primula acaulis (L.) Hill)
Krone bei der Wildform schwefelgelb, Höhe 8–15 cm, Blüte Februar–Mai (bei Zierpflanzensorten fast ganzjährig).
Sickerfrische Laubwälder, Gebüsche, waldnahe Wiesen und Grasböschungen, nährstoffanspruchsvoll; auch Zierpflanze (in mehrfarbigen Sorten und Hybriden), in Gärten, Parks oder an siedlungsnahen Waldrändern verwildert.
3*
Blüten doldig auf langem Schaft, Blütenstiele kurzhaarig, Kelch auf ¼ gelappt, Lappen spitz, Blätter beiderseits behaart   ► 4
4
Kronsaum mehr oder weniger glockig, sattgelb, Schlund mit 5 orangefarbenen Flecken, Kelch bauchig, fassförmig, Kelchzähne eiförmig, 2–3 mm lang, Kapsel ½ so lang wie der Kelch, darin verborgen, Blattspreite am Grund gestutzt bis fast herzförmig, vom meist geflügelten Blattstiel deutlich abgesetzt, Seitennerven 2. Ordnung zwischen den Seitennerven 1. Ordnung verzweigt endend (nicht die Seitennerven 1. Ordnung verbindend), Blüten duftend. 
 Wiesen-Schlüsselblume (Arznei-Primel, Himmelsschlüssel)  –  Primula veris L.
(= Primula officinalis (L.) Hill)
Höhe 10–25(–30) cm, Blüte April–Juni.
Halbtrockenrasen, (wechsel)trockene Wiesen, magere Grasböschungen, lichte, trockene Eichen-(Hainbuchen-)Wälder, kalkhold; zerstreut auch Zierpflanze (meist Hybriden).
4*
Kronsaum ausgebreitet, hell- bis schwefelgelb, am Schlund oft dunkler, aber nicht orange, Kelch schlank, zylindrisch, Kelchzähne 2–7 mm lang, lanzettlich, Kapsel mindestens so lang wie der Kelch, Blattspreite allmählich in den geflügelten Blattstiel verschmälert, daher Blätter fast spatelig, Seitennerven 1. Ordnung durch die Seitennerven 2. Ordnung miteinander verbunden, Blüten höchstens schwach duftend (Primula elatior agg.)   ► 5
5
Kelchzähne 3–7 mm lang, 2–2,5 mal so lang wie breit, Stängel, Blattspreiten, Blütenstiele und Kelch mit wenigen bis zahlreichen, 0,4–0,7 mm langen Haaren, Kapsel 3–5 mal so lang wie breit, deutlich länger als der Kelch, Blattspreite allmählich, aber doch teilweise deutlich in den besonders oberwärts geflügelten Blattstiel verschmälert, dieser ¾ so lang wie die Spreite. 
 Hohe Schlüsselblume (Gemeine Wald-Primel, Himmelsschlüssel)  –  Primula elatior (L.) Hill
Höhe 10–30(–35) cm, Blüte März–Mai.
Frische bis feuchte Laubwälder, insbesondere Auenwälder, extensiv genutzte Bergwiesen, Bach- und Grabenränder; auch Zierpflanze (in Sorten und Hybriden), in Gärten, Parks oder an siedlungsnahen Waldrändern verwildert.
5*
Kelchzähne 2–3 mm lang, 1–1,7 mal so lang wie breit, Stängel, Blattspreiten, Blütenstiele und Kelch mit sehr zahlreichen, 0,1–0,3 mm langen Haaren, Kapsel 2,5–3 mal so lang wie breit, nur wenig länger als der Kelch, Blattspreite allmählich, gleichmäßig in den Blattstiel verschmälert. 
 Südliche Schlüsselblume (Südliche Wald-Primel)  –  Primula intricata Gren. & Godr.
(= Primula elatior subsp. intricata (Gren. & Godr.) Widmer)
Höhe 5–20 cm, Blüte April–Mai.
Laub- und Nadelwälder, Gebüsche, schattige Fettwiese, Ufer, Lägerstellen; nur Österreich (ob, oder nur Südtirol?).
6 (2)
Kelch stumpfkantig, Krone hellpurpurn bis rotlila, selten weiß, Schlund gelb, Blätter dünn, deutlich nervig, länglich-spatelig, kahl, unterseits deutlich mehlig, dadurch auf der ganzen Fläche weißlich, 1–8(–10) cm lang, Schaft nach oben hin stark mehlig   ► 7
6*
Kelch stielrund, Krone entweder rosa, helllila oder purpurrot, meist mit weißem Schlund, oder gelb mit weißem Schlund (bei Zierpflanzen verschiedenfarbig), Blätter dicklich oder ledrig, länglich-spatelig und mit undeutlichen Seitennerven oder breit keilförmig und mit deutlichen Seitennerven, kahl oder behaart, wenn mehlig, dann beiderseits, aber nicht auf der ganzen Fläche weißlich, 1–12(–15) cm lang, wenn Schaft mehlig, dann nur schwach bzw. verkahlend   ► 8
7
Kronröhre etwa so lang wie der Kelch, Kronzipfel 4–7 mm lang, Krone 8–15 mm breit, Blüten verschiedengriffelig, Kelch 4–6 mm lang, Kelchzähne ca. 2 mm lang, Deckblätter 3–6 mm lang, Kapsel 5–9 mm lang, Blätter am Rand kraus, ganzrandig bis entfernt kerbig gesägt, Pflanze in den Alpen, aber auch im Flach- und Hügelland. 
 Mehl-Primel  –  Primula farinosa L.
Höhe 5–25(–30) cm, Blüte Mai–Juli.
Feuchte bis nasse Quell- und Flachmoore, wechselfeuchte Magerwiesen, (sub)alpine Magerrasen, alpine Steinrasen, kalkstet.
7*
Kronröhre 2–3,5 mal so lang wie der Kelch, Kronzipfel 7–10 mm lang, Krone 15–20 mm breit, Blüten nicht verschiedengriffelig, Kelch 7–14 mm lang, Kelchzähne 3–4 mm lang, Deckblätter 4–15 mm lang, Kapsel 9–12 mm lang, Blätter am Rand schwach kraus, ganzrandig bis schwach kerbig gesägt, Alpenpflanze. 
 Haller-Primel (Langblütige Primel)  –  Primula halleri J. F. Gmel.
(= Primula longifolia All.)
Höhe 8–30 cm, Blüte Juni–August.
(Sub)alpine, mäßig feuchte Magerrasen, feuchte Felsspalten, basenhold; nur Alpen in Österreich.
8
Stängel 3–20-blütig, Schaft länger als die Blätter, Krone gelb mit weißem Schlund (nur bei Zierpflanzensorten verschiedenfarbig, auch rosa bis lila) oder rot mit hellgelbem Schlund, Kronzipfel ausgerandet, wenn tiefer gespalten, dann Schlund hellgelb, Blätter dicklich, etwas fleischig, spärlich mit 0,2 mm (selten bis 1 mm) langen Drüsenhaaren besetzt, Pflanze bemehlt, aber teils verkahlend   ► 9
8*
Stängel 1–5(–17)-blütig), Schaft länger oder kürzer als die Blätter, Krone rosa bis lila, mit weißem Schlund (selten Krone ganz weiß), Kronzipfel tief gespalten, mindestens zu 1/5, Blätter ledrig oder dicklich-fleischig, oft (wie Schaft und Teile der Blüten) dicht drüsig behaart, Pflanze nicht bemehlt   ► 10
9
Krone stieltellerförmig, Wildform dunkelrosa mit hellgelber Mitte, Zierpflanzensorten verschiedenfarbig (meist 2-farbig), Kronzipfel auf ⅓ 2-lappig. 
 Garten-Aurikel (Garten-Primel)  –  Primula ×pubescens Jacq.
(= Primula ×hortensis Wettst., Primula auricula × P. hirsuta)
Höhe 10–30 cm, Blüte Mai–Juli.
Subalpine Felsspalten, basenhold; nur Schwarzwald, Alpen; als Gartenpflanze kaum verwildert.
9*
Krone trichterförmig bis etwas glockig, gelb mit weißem Schlund, Kronzipfel schwach ausgerandet. 
  ▼▼ a  –   Alpen-Aurikel (Gamsblume)  –  Primula auricula L.
Pflanze verkahlend, Höhe 5–25 cm, Blüte April–Juni.
Alpine bis subalpine, sickerfrische Felsspalten und Steinrasen, präalpine Moorwiesen, kalkhold.
a
Drüsenhaare am Blattrand 0,3–1 mm lang, mindestens so lang wie die Breite des Knorpelrands, Krone dunkelgelb, Blüten nicht duftend, Mehlstaub nur auf der Krone. 
 Bewimperte Alpen-Aurikel  –  P. auricula subsp. balbisii (Lehm.) Nyman
(= P. balbisii Lehm., P. auricula subsp. ciliata (W. D. J. Koch) Lüdi)
Alpine bis subalpine Felsspalten und Steinrasen.
a*
Drüsenhaare am Blattrand 0,1 mm lang, kürzer als die Breite des Knorpelrands, oder Blätter dicht langhaarig, Krone hellgelb, Blüten meist duftend, Mehlstaub meist auch auf dem Kelch, den Blütenstielen und Blatträndern, aber Mehlstaub auch weitgehend fehlend   ► b
b
Blätter nur am Rand schwach behaart, dicklich, Mehlstaub meist auch am Kelch, an den Blütenstielen und Blatträndern. 
 Duftende Alpen-Aurikel  –  P. auricula L. subsp. auricula
Wie Art (selten bis collin).
b*
Blätter lang und stark behaart, Blätter dünn, mit schmalem knorpeligen Rand, nicht bemehlt. 
 Widmersche Alpen-Aurikel  –  P. auricula subsp. widmerae (Pax) L. B. Zhang
(= Primula widmerae (Pax) Landolt)
Subalpine, sickerfrische Felsspalten; selten, nur Schwarzwald (Lokalendemit).
10 (8)
Blätter breit keilförmig bis verkehrt 3-eckig, vorn gestutzt und mit 3–9 scharfen, tief eingeschnittenen, oft krallenartig gebogenen, in eine Knorpelspitze verschmälerten Sägezähnen (tatzenförmig), auf der Fläche feindrüsig (Drüsenhaare 0,03–0,05 mm lang), 0,5–1,5(–3) cm lang, Schaft meist 1-blütig. 
 Zwerg-Primel (Habmichlieb)  –  Primula minima L.
Krone kräftig rosa, Höhe 1–4 cm, Blüte Juni–August.
Alpine frische Magerrasen, Schneetälchen, kalkmeidend; nur Alpen.
10*
Blätter spitz oder abgerundet, spatelig, eiförmig oder lanzettlich, nicht scharf gesägt und nicht breit keilförmig oder verkehrt 3-eckig, auf der Fläche feindrüsig oder nicht, oft über 3 cm lang, Schaft oft mit mehr als 1 Blüte   ► 11
11
Blattrand kahl oder mit winzigen, sitzenden, 0,03–0,05 mm langen Drüsen (starke Lupe), Deckblätter meist deutlich länger als die Blütenstiele   ► 12
11*
Blattrand flaumig bewimpert und/oder mit kurz gestielten, 0,1–0,75 mm langen Drüsenhaaren, Deckblätter länger oder kürzer als die Blütenstiele   ► 13
12
Deckblätter breit-eiförmig bis elliptisch, den Kelch umschließend, 7–11 mm lang, Blätter 1,5–5(–6) cm lang, (schmal) lanzettlich bis spatelig, vorn meist fein kerbig gesägt, Kelch oft rotbraun, Krone ca. 15 mm breit, anfangs dunkel blauviolett, später schmutzig violett, selten weiß, um den weißen Schlund mit einem dunklen Ring. 
 Klebrige Primel (Blauer Speik)  –  Primula glutinosa Wulfen
Deckblätter rotbraun, oft länger als der Kelch, Blüten stark duftend, Höhe 3–8(–10) cm, Blüte Juni–August.
(Sub)alpine, feuchte Gesteinsfluren und Magerrasen (Krummseggenrasen), kalkmeidend; nur Alpen in Österreich.
12*
Deckblätter linealisch, den Kelch nicht umschließend, 4–9 mm lang, Blätter 1,5–4 cm lang, eiförmig bis lanzettlich, ganzrandig, Kelch rötlich, Krone 25–30 mm breit, purpurrot bis lila, Schlund weiß, ohne dunklen Ring. 
 Wulfen-Primel (Südostalpen-Primel)  –  Primula wulfeniana Schott subsp. wulfeniana
Blätter bis 1 cm breit, zugespitzt, glänzend, steif, am Rand knorpelig, nicht klebrig, Blattrand und Kelch dicht kurzdrüsig, Blüten zu 1–3, Deckblätter meist länger als die Blütenstiele, Kelch röhrig, 6–12 mm lang, Kelchzähne kurz, Höhe 2–7(–10) cm, Blüte Mai–Juli.
Hochmontane bis alpine, feuchte Gesteinsfluren, Felsspalten, kurzgrasige Rasen, Schneeböden (Dolinen), kalkstet; nur Alpen in Österreich. (Endemit südöstliche Kalkalpen)
13
Drüsenköpfe teilweise oder alle rot, braun oder schwärzlich, Blätter klebrig, beiderseits drüsig, matt bis schwach glänzend, vorn meist (schwach bis tief) kerbig gesägt, (verkehrt) eiförmig, abgerundet bis stumpflich, fleischig, Deckblätter breit eiförmig, 1–3 mm lang, viel kürzer als die Blütenstiele, Dolde 1–8(–17)-blütig, Kelch mit kurzen, spitzen, anliegenden oder etwas abstehenden Zähnen, (schmal) glockig (Artengruppe Primula hirsuta agg.)   ► 14
13*
Drüsenköpfe alle farblos oder gelblich, Blätter kaum klebrig, überwiegend nur am Rand drüsig, stark glänzend, hellgrün bis grasgrün, ganzrandig, länglich bis (verkehrt) eiförmig, etwas spitz oder abgerundet, ledrig, Deckblätter lanzettlich bis linealisch, 4–10 mm lang, meist länger als die Blütenstiele, Dolde 1–3-blütig, Kelch mit kurzen, stumpfen, meist anliegenden Zähnen, röhrig bis schmal glockig, Schlund der Krone von weißen Drüsenhaaren zottig   ► 16
14
Schaft meist kürzer als die 1–9 cm langen Blätter, Kelchzähne abstehend, 1,5–2,5 mm lang, 1–1,5 mal so lang wie breit, Frucht kürzer als der Kelch, nur einzelne Drüsenköpfe rot, Drüsenhaare 0,1–0,5 mm lang, Kronzipfel bis 2/5 gespalten. 
 Behaarte Primel (Westliche Rotdrüsen-Primel, Pelz-Primel)  –  Primula hirsuta All.
Krone blasslila bis dunkel purpurrot mit weißem Schlund, Höhe 2–7(–10) cm, Blüte April–Juli.
Subalpine Felsspalten, Gesteinsfluren, Magerrasen, kalkmeidend; nur Schwarzwald (ob angesalbt?), Alpen (nur Österreich).
14*
Schaft länger als die 1,5–15 cm langen Blätter, Kelchzähne anliegend, etwa so lang wie breit oder kürzer, bis 1,5 mm lang, Frucht so lang wie oder etwas länger als der Kelch, fast alle Drüsenköpfe rot bis schwärzlich, Kronzipfel kaum mehr als 1/5 gespalten   ► 15
15
Drüsenhaare 0,1–0,3(–0,4) mm lang, größte Blätter 1,5–7 cm lang und 0,6–1,7(–2) cm breit, schmal keilförmig bis verkehrt eiförmig, längste Blütenstiele meist 1–6(–9) mm lang, Kelchzähne breit 3-eckig, 0,8–1,5 mm lang, ¾ bis 1 mal so lang wie breit, stumpf, Krone 10–20 mm breit, rosa bis purpurn. 
 Inntal-Primel (Inntaler Rotdrüsen-Primel, Rätische Primel)  –  Primula daonensis Leyb.
Deckblätter 1–3 mm lang, Kelch bis 4 mm lang, Höhe 2–7(–10) cm, Blüte Juni–Juli.
(Sub)alpine Felswände, Gesteinsfluren, Krummseggenrasen, kalkmeidend; selten, nur Alpen in Österreich (verschollen).
15*
Drüsenhaare 0,3–0,7(–1) mm lang, größte Blätter 2–15 cm lang und 1–3,5(–4) cm breit, schmal bis breit (verkehrt) eiförmig, längste Blütenstiele meist 4–15 mm lang, Kelchzähne 3-eckig, ca. 1,5 mm lang, etwa so lang wie breit, spitzlich, Krone 15–24(–30) mm breit, lila bis rosa. 
 Steirische Primel (Östliche Rotdrüsen-Primel, Zottige Primel)  –  Primula villosa Wulfen
Deckblätter grün oder häutig, Kronröhre 8–12 mm lang, 2–3 mal so lang wie der Kelch, Höhe 3–15 cm, Blüte April–Juni.
Submontane bis (sub)alpine Felsspalten, Steinrasen, kalkmeidend; nur Alpen in Österreich (verschollen).
16
Blätter ohne Knorpelrand, mit 0,75 mm langen Haaren fein bewimpert, 1–2,5(–5) cm lang, Dolde 1–3-blütig. Krone matt purpurn bis rotviolett, selten weiß, etwa zu 2/5 gespalten, 15–20 mm breit. 
 Ganzrandige Primel  –  Primula integrifolia L.
Kelch rötlich, Höhe 2–5 cm, Blüte Juni–Juli.
Alpine Schneeböden, feuchte Gesteinsfluren, Krummseggenrasen, kalkmeidend; nur Alpen in Österreich.
16*
Blätter mit schmalem, weißlichen Knorpelrand, mit 0,1–0,5 mm langen Drüsenhaaren fein bewimpert, 1,5–6 cm lang, Dolde meist 2-blütig, Krone rosa bis kräftig purpurrot, beim Verblühen meist lila, etwa zur Hälfte gespalten, 20–35 mm breit, Kronröhre 9–16 mm lang. 
 Clusius-Primel (Nordostalpen-Primel)  –  Primula clusiana Tausch
Deckblätter bis höchstens zur Kelchmitte reichend, Kelch 8–15 mm lang, Höhe 2–5(–10) cm, Blüte Mai–Juli.
Alpine bis subalpine (bis montane), feuchte Felsen und Steinrasen, Schneeböden, kalkstet; nur Alpen (Nordostalpen-Endemit).


Hottonia – Wasserfeder

Die Gattung Hottonia L. (Wasserfeder, Wasserprimel, Primulaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Wasserfeder (Wasserprimel)    Hottonia palustris L.
Krone blassrosa oder weißlich, rosa geadert, nach der Blüte zurückgeschlagen, Fruchtknoten verschiedengriffelig, Stängel und Blütenstand dicht mit roten Stieldrüsen besetzt, Höhe 15–50(–60) cm, Blüte Mai–Juni(–Juli). Mesotrophe, teils periodisch trockenfallende, flache, stehende bis träge fließende, meist halbbeschattete Gewässer (Tümpel, Gräben, Altwasser), Erlenbrüche.


Soldanella – Alpenglöckchen

Soldanella L. (Alpenglöckchen (Troddelblume, Eisglöckchen); Primulaceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Blätter 10–70 mm breit, ganzrandig oder schwach gekerbt, Schaft meist 2–8-blütig, Krone glockig-trichterförmig, bis zur Mitte gespalten, mit Schlundschuppen, kürzer als der Griffel, blauviolett, selten weiß   ► 2
1*
Blätter 4–10(–20) mm breit, meist ganzrandig, Schaft meist 1-blütig, Krone weitröhrig bis röhrig-glockig, höchstens auf ⅓ gelappt, stumpfzipflig, ohne Schlundschuppen, länger als der Griffel, blasslila, rötlichviolett, selten weiß   ► 4
2
Blätter 1–3 cm breit, meist ganzrandig, Dolde (1–)2–3-blütig, Blütenstiele mit Sitzdrüsen, Kronzipfel stumpf. 
 Gemeines Alpenglöckchen (Alpen-Troddelblume)  –  Soldanella alpina L. subsp. alpina
(= Soldanella clusii F. W. Schmidt)
Höhe 5–20 cm, Blüte April–Juli.
Subalpine, sickerfeuchte Rieselfluren, Schneeböden, Hochstaudenfluren, kalkhold; nur Schwarzwald und Alpen.
2*
Blätter 2,5–7 cm breit, entfernt gekerbt, Dolde meist 3–8-blütig, Blütenstiele mit Stieldrüsen, Kronzipfel spitz (Artengruppe Soldanella montana agg.)   ► 3
3
Blütenstiele mit 0,4–0,8(–1) mm langen Drüsen, deren Stiele 8–10 mal so lang wie das Drüsenköpfchen, Zellen der Drüsenstiele 3–6 mal so lang wie breit, Schaft (3–)4–6(–8)-blütig, Blattspreite 2,5–6(–7) cm breit, Basalbucht eher tief, Basallappen sich oft etwas überdeckend. 
 Berg-Alpenglöckchen (Wald-Soldanelle)  –  Soldanella montana Willd.
(= Soldanella montana Willd. subsp. montana)
Höhe 10–25(–35) cm, Blüte Mai–Juni.
Montane bis subalpine, schattig-feuchte, bodensaure Wälder; nur Bayerischer Wald und Alpen.
3*
Blütenstiele mit 0,2–0,4 mm langen Drüsen, deren Stiele 2–5 mal so lang wie das Drüsenköpfchen, Zellen der Drüsenstiele 1–3 mal so lang wie breit, Schaft (2–)3–8(–10)-blütig, Blattspreite 2–4(–6) cm breit, Basalbucht eher seicht, Basallappen sich kaum überdeckend. 
 Ungarisches Alpenglöckchen (Große Soldanelle)  –  Soldanella major (Neilr.) Vierh.
(= Soldanella hungarica subsp. major (Neilr.) Pawłowska)
Höhe (5–)15–20(–30) cm, Blüte Mai–Juni.
Hochmontane bis subalpine, schattig-feuchte, bodensaure Wälder, Magerrasen, Legföhrengebüsche, kalkmeidend; nur Alpen in Österreich.
4 (1)
Blattspreite dünn, rundlich-nierenförmig, am Grund gebuchtet, 4–10(–20) mm breit, Nerven oberseits deutlich sichtbar, Blüten- und Blattstiele mit 0,05 mm langen, fast sitzenden Drüsen, Krone auf 1/6 bis ¼ gelappt, rötlichviolett, selten weiß (getrocknet blau). 
 Zwerg-Alpenglöckchen  –  Soldanella pusilla subsp. alpicola (F. K. Mey.) Chrtek
(= Soldanella alpicola F. K. Mey.)
Höhe 3–10 cm, Blüte Mai–Juni.
Alpine, feuchte Magerrasen und Schneetälchen, kalkmeidend; nur Alpen.
4*
Blattspreite dicklich, kreisrund bis rundlich-eiförmig, am Grund nicht oder nur seicht gebuchtet, 4–10 mm breit, Nerven oberseits undeutlich sichtbar, Blüten- und Blattstiele mit 0,05 mm langen, fast sitzenden Drüsen, Krone auf ¼ bis ⅓ gelappt, blasslila bis weiß (Artengruppe Soldanella minima agg.)   ► 5
5
Blüten- und Blattstiele (ziemlich) dicht drüsenhaarig, Drüsen bis 0,2 mm lang, Blattspreite ungebuchtet, Spaltöffnungen nur unterseits, Krone meist blasslila. 
 Kleinstes Alpenglöckchen  –  Soldanella minima Hoppe
(= Soldanella minima L. subsp. minima)
Höhe 3–10 cm, Blüte Mai–Juni.
Alpine, sickerfeuchte Steinschuttfluren und Schneetälchen, kalkstet; nur Alpen.
5*
Blüten- und Blattstiele locker drüsenhaarig, Drüsen bis 0,1 mm lang, Blattspreite oft seicht gebuchtet, Spaltöffnungen beiderseits, Krone meist weiß bis blasslila. 
 Österreichisches Alpenglöckchen  –  Soldanella austriaca Vierh.
(= Soldanella minima subsp. austriaca (Vierh.) Lüdi)
Höhe 2–10 cm, Blüte Mai–Juli.
Alpine Steinschuttfluren und Schneetälchen, kalkstet; nur Alpen.


Samolus – Salzbunge

Die Gattung Samolus L. (Salzbunge, Primulaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Europäische Salzbunge    Samolus valerandi L.
Untere Blätter verkehrt eiförmig, rosettig, obere wechselständig, elliptisch, fast sitzend, Blütenstand traubig, Blüten klein, Höhe (10–)20–50 cm, Blüte Juni–Oktober. Wechselfeuchte bis nasse, periodisch überflutete, oft (schwach) salzhaltige Teich- und Grabenränder, lückige Brackwasserröhrichte, moorige und salzig-feuchte Wiesen, feuchte Küstendünentäler, nährstoffanspruchsvoll.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Schlüssel zu den Primulaceae – Schlüsselblumengewächsen in Deutschland und Österreich (Jürgen Klotz) (Zuletzt geändert:
Dieses Attribut ist ein Spezialattribut in diesem Wiki.
31 Januar 2016 17:43:17). Abgerufen am 21. Dezember 2024, 20:28 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Schlüssel_zu_den_Primulaceae_–_Schlüsselblumengewächsen_in_Deutschland_und_Österreich_(Jürgen_Klotz)