Senecio inaequidens, das Schmalblättriges Greiskraut oder Kreuzkraut gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Narrow-leaved Ragwort. EPPO-Code SENIQ.
Das Schmalblättrige Greiskraut ist eine invasive Pflanze, die sich seit etwa 1970 rasant über ganz Mittel- und Nordeuropa verbreitet hat und in Deutschland heute viel zu finden ist. Den Weg nach Amerika hat es noch nicht gefunden. Ursprünglich kommt es aus Südafrika. An Autobahnen und Straßen bestimmt das Schmalblättrige Greiskraut heute im Spätsommer und Herbst das Farbbild der Randfluren mit seinem etwas blassem Gelb. Es tritt auch in Weinbergen und auf Weiden auf, meistens an Stellen mit offenem Boden. Es liebt sonnenbeschienene, warme Standorte und gilt als Magerkeitsanzeiger.
Die einjährige Pflanze kann 60 cm hoch werden. Wenn das Schmalblättrige Greiskraut an Autobahnen noch im August gemäht wurde, wächst es bis 20 cm Höhe nach. Es verzweigt sich eigentlich immer, auch direkt über der Erde mehr oder weniger stark. Die Blätter sind lanzettlich, nur etwa 5 mm breit und können 7 cm lang sein. Sie sind fein gezähnt und am Rand in der Regel leicht umgerollt. Die Blütenköpfe tragen am Rand häufig unregelmäßig abstehende, gelbe Zungenblüten, die die vielen kleinen, 70 oder mehr Röhrenblüten umgeben. Blütezeit ist von Ende Juni bis zum Frostbeginn. Die Samen besitzen einen relativ großen Schirm, mit dem sie der Wind verbreitet.
Das Schmalblättrige Greiskraut hat ähnliche Inhaltsstoffe wie Senecio jacobea, wird aber nicht als ebenso giftig eingestuft. Aus Südafrika sind aber Fälle von Vergiftungen bei Rindern bekannt.
| Die Pflanze wird ca 60 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An Straßen wächst das Schmalblättrige Greiskraut in dichten Beständen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Besonders fällt das Schmalblättrige Greiskraut an Autobahnen mit seiner blassgelben Farbe auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die junge Pflanze auf einem Flachdach hat sich schon verzweigt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel ist leicht geriffelt, die Blätter schmal lanzettlich, leicht gezähnt und halb stängelumfassend. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter haben eine deutlich versenkte Mittelrippe und können 7 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind auf der Unterseite körnig strukturiert und weisen einzelne Hare auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch aus den oberen Blattachseln sprießen noch Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Wie für Senecionacae typisch eine Reihe Hüllblätter. S. inaequidens hat am Korbgrund noch weitere Blättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hüllblätter tragen am ihren schwarzen Spitzen krause Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zungenblüten beginnen zu wachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Wachsende Zungenblüten, die ersten Röhrenblüten öffnen sich. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In den Zungenblüten sind keine Antherenröhren, nur Narben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Aus der Antherenröhre, dem Androeceum, quillt der Pollen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Narben der Zungenblüten und Pollen der Röhrenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die langen Zungenblüten haben noch nicht ihre Endgröße erreicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antherenröhren beginnen sich braun zu färben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Alle Röhrenblüten haben ihre Narben lang herausgeschoben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die hellgelben Zungenblüten und die braunen Röhrenblüten bestimmen das Farbbild des Schmalblättrigen Greiskrauts. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte schließen sich die Blütenkörbe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blüten und bereits reife Samenstände zusammen im September/Oktober. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samenkorb öffnet sich weit. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen werden auch von leichten Windstößen verweht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die vertrockneten Röhrenblüten sitzen noch zwischen dem Pappus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samen ist dicht behaart, ca 2 mm lang, sein Flugschirm etwa dreimal so groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei Regenwetter werden die Haare vom Samen abgewaschen, er verfärbt sich schwarzbraun und verklebt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die knapp 3 mm großen Keimblätter sind länglich oval (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bereits die ersten richtigen Blätter tragen die typischen Zähnchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, November 2013