Senecio viscosus, das Klebrige Greiskraut, auch Leim-Greiskraut gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütengewächse). Die englischen Namen sind Sticky Groundsel, Sticky Ragwort. Eppo-Code SENVI.
Das Klebrige Greiskraut ist in Europa und Asien heimisch. In Deutschland ist es weit verbreitet. Nach Nordamerika wurde es verschleppt und wächst dort vor allem in Canada. Im Norden ist es bis zum 64 Breitengrad zu finden, und an einigen Stellen auch weiter nördlich. Es gedeiht gut auf sandigen, auch steinigen Böden und ist viel an Wegrändern und vor allem Bahndämmen zu finden, wo es in Mitteleuropa zu den zwanzig häufigsten Arten zählt und aufgrund der hohen Samenproduktion sehr schnell größere Flächen besiedeln kann.
Die einjährige Pflanze kann 60 cm hoch werden und riecht unangenehm. Die ganze Pflanze ist mit drüsigen Haaren bedeckt und klebt, daher der Name. Aufgrund der Haare wirkt sie graugrün. Auch die Hüllblätter sind dicht mit Drüsenhaaren besetzt. Sie haben kleine, schwarze Spitzen. Die gelben Zungenblüten am Rand rollen sich schnell ein, wahrscheinlich aufgrund einer kurzen Blütezeit. Dadurch wirken die Pflanzen nicht so gelb wie andere Senecio-Arten, z.B. S. inaequidens. Zwischen den Röhrenblüten stehen gelbliche Haare, der sich bereits bildende Flugapparat. Blütezeit ist von Juni bis Oktober.
Senecio viscosus erscheint nicht auf den Listen mit giftigen Arten, obwohl es wahrscheinlich auch Pyrrolizidin-Alkaloide enthält. Vielleicht wird es aufgrund des strengen Geruchs nicht gefressen, zumal es auf Kulturland kaum zu finden ist.
| Der Bestand im JKI-Unkrautgarten in Braunschweig im August. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattrosette im Frühjahr. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze wächst anfangs sehr kompakt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind gefiedert und gebuchtet. Der Endlappen ist eher klein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter oben am Stängel haben schmalere Fiederblättchen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ganze Pflanze ist klebrig behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Drüsenhaare haben unterschiedliche Längen und stehen dicht an dicht. (Bild: W. Wohlers) |
| Am Blattstiel kreuzen sich die Haare, was man sonst selten bei Pflanzen findet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Drüsenhaare können unterschiedlich lang sein, hier an den Hüllblättern des Blütenkorbs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine kleine, fast runde Knospe noch zwischen den Blättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospe wird länger. Sie hat sich über die Blätter erhoben. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Reihe von wenigen kurzen und eine Reihe langer, parallel stehender Hüllblätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Auch die kurzen Hüllblätter sind mit Drüsenhaaren besetzt, meistens auch mit einer braunen Spitze. (Bild: W. Wohlers) |
| Unterhalb des Korbs kann sich ein winziges Tragblatt befinden. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter werden zum Triebende immer kleiner. (Bild: W. Wohlers) |
| Die langen Hüllblätter enden mit einer braunen Spitze. (Bild: W. Wohlers) |
| Die ersten Zungenblüten wachsen aus dem Korb heraus. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine zweiästige Narbe einer Zungenblüte, auch die ersten gelben Pollenkörner sind zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Zungenblüten werden größer, sie wachsen noch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zungenblüten haben nur Narben, die ersten Röhrenblüten schieben den Pollen. Der Korb öffnet sich nicht weiter als hier. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Pollen ist gelb, wie an den Beinen der Blondfuß-Sandbiene Andrena flavipes zu erkennen ist. (Bild: W. Wohlers) |
| An den noch geschlossenen Röhrenblüten sind bereits die Flughaare zu sehen, es sind keine Borsten zwischen den Blüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weißen Haare des Flugkörpers der Samen. Hinten schiebt sich gerade eine Narbe mit ihren beiden Ästen aus der Blüte. (Bild: W. Wohlers) |
| Typisch für ältere Blütenkörbe sind die eingerollten Zungenblüten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte schließt sich der Korb, aber die die vertrockneten Blüten und die Flughaare schauen heraus. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei den kopulierenden Insekten handelt es sich um Wanzen wohl der Familie der Anthocoridae. (Bild: W. Wohlers) |
| Die aufgerollten, vertrockneten Zungenblüten sind immer noch zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Korb hat sich geöffnet. Die Flughaare sind weiß wie die Haare eines Greises, eben des Greiskrauts. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind schwarz und kahl, die Flughaare weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwischen den Samen zwei Larven, wahrscheinlich einer Blumenwanze - Anthocoridae. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der schwarze Samen ist gerippt und ca. 4 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der leere Blütenkorb ist zu einer flachen Schale geöffnet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind lang gestielt und oval, die ersten Blätter leicht gebuchtet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Blätter sind noch nicht so tief gebuchtet. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.
Zu der Wildbiene Andrena flavipes, übrigens ein Weibchen, siehe www.wildbienen.de