Setaria viridis (= Panicum viride L.), die Grüne Borstenhirse gehört zur Familie der Poaceae oder Gramineae (Süßgräser). Der englische Name ist Green Bristle-grass. EPPO-Code SETVI.
Die Grüne Borstenhirse ist in Europa, Asien und Nordafrika heimisch, in Deutschland kommt sie fast überall vor. Heute ist sie weltweit verbreitet, so ist sie in Nordamerika in allen Staaten zu finden, nur im äußersten Norden nicht, sowie in Australien und Neuseeland. In Skandinavien ist sie zwar selten, tritt aber noch bis zum 62 Breitengrad auf, bis nach Norrland. Sie gedeiht auf Sand- und Lehmböden und bevorzugt nährstoffreiche, warme Standorte. An Wegrändern und Gärten wächst sie viel. Seit den 1970er Jahren ist die Grüne Borstenhirse in Mitteleuropa zu einem der Problemunkräuter im Mais geworden. Sie keimt erst im Vorsommer nach dem Mais und entwickelt sich dann schnell.
Die einjährige Pflanze kann 60 cm hoch werden und bildet lockere Horste, die Halme sind unten oft geknickt und steigen dann auf. Die Ährchen stehen sehr dicht in einer Scheinähre, die 10 cm lang wird und meistens grün ist, aber auch rot gefärbt sein kann. Die Grüne Borstenhirse ist von der Fuchsroten Borstenhirse durch ihre das Korn völlig umhüllende Spelzen gut zu unterscheiden.
| Eine gut entwickelte Pflanze auf einem kalkhaltigen, steinigen Boden am Mittelmeer, wahrscheinlich im Vorjahr gekeimt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Pflanze kann 60 cm Höhe erreichen, hier an einer Mauer, am Mittelmeer in Istrien. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Pflanze hat viele breite Blätter. Die Blattscheiden sind nicht gekielt wie bei der Fuchsroten Borstenhirse, sondern rund. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter können unten 40 cm lang und 2 bis 3 cm breit sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattscheiden sind am Rand behaart. Statt einer Ligula ein Kranz weißer Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattspreiten haben häufig gewellte Ränder und sind kahl, hier die Blattunterseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am unteren Rand des Blattes sind kleine Borsten zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei 5 bzw 7 cm lange Fahnenblätter. Die Halme haben nicht mehr als fünf Blätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Ähre erscheint. Es sind Rispen mit sehr kurzen Stielen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Rispe ist sehr eng bepackt. Das oberste Ährchen blüht bereits. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier ist die Rispenform eindeutig. Meistens ist die Rispe nicht unterbrochen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel der Rispen sind geriffelt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Borstenhirse hat eine gerade Rispe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die hellgrünen Spelzen mit den dunkelgrünen Streifen geben der Art den Namen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zur Blüte öffnet sich das Ährchen nur wenig, die vordere Anthere ist noch geschlossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben sind weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die dunkelvioletten, fast schwarzen Antheren sind geöffnet, der Pollen ist weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren sind abgefallen, die Narben verbräunt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Fast reife, rote Körner. Die reifen Samen fallen aus. Nur die kurzen Stielchen bleiben zurück. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Da die Samen ausgefallen sind, ist ein Zweig der Rispe zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Grüne Hirse hat keine Grannen, sondern die Borsten sitzen direkt auf der Spindel und fallen nicht mit dem Samen ab. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nicht nur zur Reife, auch vorher kann die Pflanze sich rot färben, durch Trockenheit und Hitzeperioden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Korn ist fest von den verhärteten Deck- und Vorspelzen umschlossen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ausnahmsweise ist das Hypokotyl und das eine Keimblatt bei der rechten Pflanze zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ersten Blätter sind fein behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine junge Pflanze, wohl nur wenige Wochen alt, am Straßenrand. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, September 2021.