Stachys arvensis, der Acker-Ziest, gehört zur Familie der Lamiaceae (Lippenblütengewächse). Die englischen Namen sind Corn Woundwort, Staggerweed. EPPO-Code STAAR.
Der Acker-Ziest ist in Deutschland als in seinem Vorkommen gefährdet eingestuft. Er kommt nicht überall vor. Er ist in Europa und Asien beheimatet. In Nordamerika ist er nur in einigen Gebieten zu finden und gilt als eingeschleppt. Er wächst an Grabenrändern, Gärten und auf Äckern. Dort ist er in den letzten Jahrzehnten immer seltener zu finden, obwohl er im Mais mit Herbiziden schwierig bekämpft werden kann. Er gedeiht gut auf schwach bis stark sauren Böden und meidet, im Gegensatz zum Einjährigen Ziest, kalkhaltige Böden.
Die einjährige Pflanze verzweigt sich stark. Sie wird selten höher als 30 cm. Die wenigen, ovalen Grundblätter können 6 cm Länge erreichen und sind lang gestielt. Sie sind gekerbt, ebenso wie die sitzenden Stängelblätter, d.h. ohne Stiele. Über die häufig dunkel violetten Kelchblätter ragen die hellvioletten Kronblätter nur wenig hinaus. Blütezeit ist Juli bis September.
| Ein Acker-Ziest mit vielen Seitentrieben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Acker-Ziest bildet nur drei oder vier Grundblätter aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze verzweigt sich vor allem unten, oben werden gleich Blüten gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die ovalen Grundblätter können 4 oder 5 cm lang sein plus 2 cm Stiel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Mittlere Stängelblätter von fast dreieckiger Form haben keinen Stiel, sondern sitzen am Stängel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Oben werden die Blätter immer kleiner. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind auf der Ober- und Unterseite behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die viereckigen Stängel tragen längere Haare, ebenso wie die oberen Blätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die meistens violett gefärbten Kelchblätter sind stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind hellviolett und ragen nur 2 mm über die Kelchblätter hinaus. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Oberlippe ist kurz behaart. Die Pollen sind gelb, hier mit zwei Thripsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das Filament der Antheren ist lila. Leider ist das Foto nicht ganz scharf, aber wegen des Thripses ganz witzig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter vertrocknen nach der Blüte, Auf den Kelchblättern gibt es auch Drüsenhaare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die starke Behaarung scheint gegen Insekten nicht sehr effektiv zu sein. Hier in der Blüte eine Blattlausmumie, aus der der Parasit bereits geschlüpft ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In einer Blüte werden maximal vier Samen, die sogenannte Klausenfrucht der Lamiaceen, gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Samen sitzt bereits locker und fällt bald heraus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der reife Samen ist schwarz und ca 1,5 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samenoberfläche ist warzig strukturiert und klebt offensichtlich an Tieren, hier aber an der Haaren der Mutterpflanze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind ca 8 mm groß plus Stiel und haben eine eingezogene Spritze. Der Stängel ist behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimpflanze unterscheidet sich nicht von der von Stachys annua. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. März 2014.