Tragopogon dubius, der Große Bocksbart, gehört zur Familie der Asteraceae oder Compositae (Korbblütler). Der englische Name ist Yellow Salsify. EPPO-Code TRODM.
Der Große Bocksbart ist in Europa heimisch und weit verbreitet, in Deutschland ist er vor allem in Sachsen-Anhalt, Brandenburg und im Rhein-Main-Gebiet zu finden. Nach Nordamerika wurde er verschleppt und ist dort ziemlich häufig, während er in Australien nur im Südosten und auch nur wenig wächst. In Skandinavien kommt er nur noch auf Gotland vor, weiter nördlich nicht. Er wächst in Trockenrasen, aber auch im Grünland und selten auch auf extensiv geführten Äckern.
Die einjährige, manchmal auch zweijährige Pflanze kann 1,50 m hoch werden. Wenn sie im Frühjahr keimt, blüht sie erst im folgenden Jahr. Sie verzweigt sich viel und wächst steif nach oben. Die Blätter sind grasartig schmal und können von einem unregelmäßigen Filz bedeckt sein, der wollig zusammenhängt. Die Blütenkörbe stehen immer einzeln. Die grünen Hüllblätter sind viel länger als die langen, äußeren, hellgelben Zungenblüten. Der Korb schließt sich bereits am späten Vormittag. Blütezeit ist Juni bis August. Der Stängel unterhalb des Korbs ist keulenartig verdickt. Die beige-farbenen Schirme der langen, schmalen Samen bilden aufgrund ihrer Größe eine auffallende Kugel.
Ob die Stängel des Großen Bockbarts gegessen wurden wie die vom Wiesen-Bocksbart ist nicht bekannt, aber kaum denkbar, denn er wurde bei mir im Garten nur 1 cm dick und ist also recht dünn. Und das, obwohl er in gut gedüngtem Boden stand.
| Ausnahmsweise konnte sich der Große Bockbarts in einem wohl ungespritzten Rapsfeld halten. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine einzelne, mehrfach verzweigte Pflanze von 1,15 Höhe. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Pflanze von 60 cm Höhe vor der Blüte. Es gibt noch keine Seitentriebe. (Bild: W. Wohlers) |
| Die beiden Grundblätter einer im Herbst gekeimten Pflanze waren ganz schmal und 30 cm lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Die maximal 40 cm langen Blätter sind grasartig schmal und meistens abgeknickt. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein Blatt in Durchsicht zeigt die Parallelnerven. (Bild: W. Wohlers) |
| Blattansicht von oben. Die Epidermis hat sich über der Mittelader gelöst und erscheint silbrig. (Bild: W. Wohlers) |
| Tautropfen auf dem Blatt am Morgen. (Bild: W. Wohlers) |
| Meistens sind die Blätter unregelmäßig wollig behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Haare haben sich miteinander verzwirbelt, als das Blatt wuchs. (Bild: W. Wohlers) |
| Grundzellen der Haare sind nicht zu erkennen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter umfassen den Stängel halb, der auch wollig behaart ist. (Bild: W. Wohlers) |
| Hier sind unterhalb des Blattes einige kurze Haare zu sehen, die wohl nicht in die Länge gezogen wurden. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein kleiner Seitentrieb unten am Stängel, der sich nicht weiter entwickelte. (Bild: W. Wohlers) (Bild: W. Wohlers) |
| Die kräftigsten Seitentriebe oben wuchsen aus Blattachsel sieben bis zehn und sind genauso dick wie der Haupttrieb. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Haupttrieb links hat 13 Blätter. Er wird von einem Seitentrieb überragt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospe erscheint zwischen den Blättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Knospe von knapp 4 cm Länge. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Hüllblätter sind häufig ebenfalls wollig behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die langen, kräuseligen Haare scheinen nur aufzuliegen. (Bild: W. Wohlers) |
| Manchmal deutet sich am Tag vorher an, dass die Blüte sich öffnen wird. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüte öffnete sich knapp zwei Stunden nach Sonnenaufgang, der um kurz vor fünf Sommerzeit war. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Hüllblätter sind auch innen behaart. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kronblätter sind durchsichtig dünn. Die Antherenröhren sind dunkel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die weißlichen Narben mit den dunklen Punkten erscheinen und gleich danach der gelbe Pollen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narben wachsen und schieben den Pollen aus der Antherenröhre. (Bild: W. Wohlers) |
| Die inneren Blüten öffnen sich erst am zweiten und dritten Tag. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kronblätter sind außen schütter behaart. Sie enden in fünf rötlich gefärbten Zipfeln. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Blütenkorb hat 14 äußere, lange Zungenblüten, die übrigen werden zur Korbmitte hin immer kürzer. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei den inneren Zungenblütchen sind die Enden mit einander verwachsen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüte beginnt sich nach drei Stunden zu schließen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narben sind sehr lang geworden und biegen sich zur Korbmitte. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein offener Blütenkorb von der Seite, knapp 7 cm im Durchmesser. (Bild: W. Wohlers) |
| Kurz vor 11 Uhr Sommerzeit ist der Blütenkorb halb geschlossen. (Bild: W. Wohlers) |
| Kurz nach 11 Uhr hat der Blütenkorb die Hüllblätter ganz aufgerichtet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüte am dritten Tag. Die Hüllblätter überragen die Zungenblüten um ca 1 cm. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüten sind meistens nach Osten zur Sonne ausgerichtet. (Bild: W. Wohlers) |
| Bei der wieder geöffneten Blüte wird erkennbar, wie klebrig der Pollen ist: Er haftet an den Kronblättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Die geschlossenen Blütenkörbe können 7 cm lang sein. Die vertrockneten Zungenblüten bleiben noch hängen. (Bild: W. Wohlers) |
| Aus den Hüllblättern schaut der mehr oder weniger lange Bart, der Bocksbart, heraus. Es sind die Spitzen des Pappus, die Haare des Flugschirms. (Bild: W. Wohlers) |
| Nach der Blüte verdickt sich der Stängel keulenartig unterhalb des Korbes. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Samenkorb öffnet sich. Die Hüllblätter weisen noch nach oben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Hüllblätter spreizen sich. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schirme der einzelnen Samen spreizen sich. (Bild: W. Wohlers) |
| Das Zentrum des Flugschirms ist weiß. Die braunen Primärhaare setzen sich von den hellen Sekundärhaaren ab. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Hüllblätter stehen waagerecht; der Samenkorb ist halb geöffnet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Hüllblätter weisen nach unten. Der Samenkorb ist völlig geöffnet. (Bild: W. Wohlers) |
| Der ganze Samenstand misst imposante 12 cm im Durchmesser. Verglichen damit ist die Blüte relativ klein. (Bild: W. Wohlers) |
| Der weißlich graue Samenstand mit den abflugbereiten Samen ist aufgrund seiner Größe schon von weitem zu sehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schirme der Samen stehen eng beieinander. Starke Windstöße haben vier Samen herausgelöst.(Bild: W. Wohlers) |
| Mit ihren Widerhaken bleiben die Samen an den Sekundärhaaren der Flugschirme hängen. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Schirm bewegt sich im Wind hin und her bis er endlich frei kommt und losfliegt. (Bild: W. Wohlers) |
| Viele Samen sind bereits weggeflogen. Der Korb ist fast leer. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Schirme sind mit 5 cm Durchmesser imposant groß mit steifem, hartem, ca 2 cm langem Stiel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Sekundärhaare sind mit einander verschlungen. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Samen ist mit breiten, stabilen Widerhaken besetzt. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Samen sind knapp 2 cm lang, der Stiel des Pappus bis zum Schirm der Flughaare ist ebenso lang. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Grund des Samenkorbs. Die mittleren Blüten haben offensichtlich keine Samen gebildet. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Boden des Samenkorbs von oben. In der Mitte wurden keine Samen gebildet. Drei Samen sind taub. (Bild: W. Wohlers) |
| Den ganzen Sommer werden Seitentriebe gebildet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die späten Seitentriebe haben nur wenige Blätter. (Bild: W. Wohlers) |
| Das oberste Blatt des späten Seitentriebs kann winzig sein. (Bild: W. Wohlers) |
| Die spät gebildeten Blütenkörbe sind klein, hier mit nur acht Hüllblättern. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Große Bocksbart bildet viele Seitentriebe, fast aus jeder Blattachsel. Am Ende hatte er 61 Samenstände mit jeweils maximal 30 Samen. (Bild: W. Wohlers) |
| Hauptwurzel und Seitenwurzeln des Großen Bocksbarts. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Keimblätter sind grasartig schmal und hier 10 cm lang, das erste richtige Blatt vorne rechts ist schmal und länger. (Bild: W. Wohlers) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers. Juni 2018.
Fotos vom Pollen des Großen Bocksbarts siehe bei PalDat, einer palynologischen Datenbank.