Urtica urens L., die Kleine Brenn-Nessel gehört zur Familie der Urticaceae (Brennnesselgewächse). Die englischen Namen sind Dwarf Stinging Nettle, Annual Nettle. EPPO-Code URTUR.
Die Kleine Brenn-Nessel ist in Europa und Asien heimisch und hier häufig, so auch in Deutschland, wenn auch nicht überall. Nach Nordamerika und auch nach Australien wurde sie verschleppt. Sie wächst gut auf humosen, stickstoffreichen Böden, die nicht zu sauer sein dürfen. In Gärten, Obstanlagen, Weinbergen, aber auch auf Gemüsefeldern kann man die Kleine Brenn-Nessel finden.
Die einjährige Pflanze kann bis zu 80 cm hoch werden. Sie verzweigt sich nur unten etwas mit langen Trieben, oben sind die Seitentriebe sehr kurz. Die Blätter sind breit lanzettlich und gesägt. Die Kleine Brenn-Nessel trägt wie ihr großer Namensvetter viele Brennhaare, die an Stängeln, Blättern und auch an den Kelchblättern sitzen und deren Spitze bei Berührung abbricht und in der Haut das typische Gefühl des Brennens hervorruft. Männliche und weibliche Blüten sitzen auf den gleichen Rispen, während die Große Brenn-Nessel zweihäusig ist. Blütezeit ist von Mai bis zum Frost. Viele der Samen keimen sofort.
Die Kleine Brenn-Nessel wurde früher wie Spinat gegessen, heute wird sie in der Naturküche vielseitig empfohlen. Auch wird sie in der Naturmedizin, vor allem aber in der Homöopathie eingesetzt.
| Die Pflanzen der Kleinen Brenn-Nessel können über 80 cm hoch werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Lange Seitentriebe werden nur aus den unteren Blattachseln und nur wenig gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am oberen Teil des Triebs werden kurze Seitentriebe gebildet, die sofort Blüten tragen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die stark gesägten, gegenständigen Blätter sind bis zu 3,5 cm lang und 3 cm breit mit einem 1,5 cm langem Stiel. Sie haben eine glänzende Oberfläche und versenkte Adern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei kleine Nebenblätter, die behaart sind. Der Knoten ist manchmal rot gefärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter der Seitentriebe sind kleiner als die des Haupttriebs. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blatt mit auffallenden Adern und Interkostalfeldern in der Durchsicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattoberfläche trägt viele Brennhaare, je nach Blattgröße, hier sind es 44. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Brennhaare auf der Blattoberfläche. Einfache Haare gibt es hier kaum. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattunterseite ist mit weniger Brennhaaren besetzt als die Oberseite. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf der Blattunterseite sind viele einfache Haare, zumindest auf den Blattadern, hier auf dem nicht entfalteten Blatt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf der Blattunterseite, hier auf einer Ader, stehen viele einfache Haare, die immer zur Blattspitze zeigen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel tragen viele Brennhaare, auch Nesselhaare genannt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die knapp 2 mm langen Brennhaare bestehen aus einer Basis und einer dünnen Nadel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind kantig, häufig mit schmalen Leisten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel können rot gefärbt sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pro Blatt gibt es zwei Blütenrispen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütenrispen sind immer kompakter und kürzer als die Blattstängel. Daran ist die Kleine Brenn-Nessel gut zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blütenrispen tragen männliche Blüten, die auf langen Stielen sitzen, und kurzgestielte weibliche Blüten, hier schon halbreif. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine männliche Blüte, hier links eine Knospe, besteht aus vier gleich großen Kelchblättern mit jeweils einem kleinen Brennhaar und den Antheren. Auf den weiblichen Blüten sind Punkthaare zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine männliche Knospe kurz vor dem Öffnen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüte öffnet sich, die weißen Antheren sind zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Antheren reißen auf und entlassen den weißen Pollen am äußersten Ende. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Männliche Knospe und weit geöffnete Blüte. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In der Mitte der männlichen Blüte ein Gebilde, das als Anlage der weiblichen Organe interpretiert werden kann. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die männliche Blüte vertrocknet und fällt bald ab. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den Rispen werden immer wieder Blüten gebildet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier die weißen, sternförmig angeordneten Narben zwischen älteren, männlichen und weiblichen Blüten, gleich daneben unscharf zwei weitere Narben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die weibliche Blüte besteht aus zwei großen Kelchblättern mit jeweils einem Brennhaar und zwei kleinen Kelchblättern ohne Brennhaar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Ränder der Kelchblätter tragen eine Reihe einfacher Haare, häufig auch die kleinen Kelchblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten wachsen, die Narben sind schwarzbraun verfärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Rispen können ein Dutzend oder mehr Blüten tragen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Pro Blüte ein reifer Same. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter öffnen sich. Das Kelchblatt rechts unten trägt ausnahmsweise kein Brennhaar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blick in die geöffneten Kelchblätter von vorne. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die nächste Erschütterung der Pflanze lässt den Samen herunterfallen, meistens zusammen mit den Kelchblättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind Nüsschen von 2 mm Länge. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter haben typisch eingezogene Spitzen, tragen einfache Haare und sind hier 8 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das erste richtige Blattpaar verfügt über Brennhaare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. September 2014.