Veronica persica, der Persische Ehrenpreis gehört zur Familie der Plantaginaceae (Wegerichgewächse). Die englischen Namen sind Common Field Speedwell, Creeping Speedwell, Persian Speedwell, Buxbaum's Speedwell. EPPO-Code VERPE.
Der Persische Ehrenpreis kommt, wie der Name bereits erklärt, aus dem vorderen Orient. Er ist in Deutschland fast überall zu finden, Während er in Nordamerika zwar in allen Staaten, dort aber nur in einigen Teilen vorkommt. Er wurde vor zweihundert Jahren nach Mitteleuropa gebracht und wuchs erstmals im botanischen Garten von Karlsruhe. Manchmal ist er als Zierpflanze in Gärten zu sehen. Aber er wächst gerne kriechend im Rasen. Er gehört zu den Kräutern, die sich mit der Intensivierung der Landwirtschaft seit Mitte des vorigen Jahrhunderts stark vermehren konnten. Auch im Gartenbau ist er verbreitet. Er gedeiht gut auf nährstoffreichen, kalkfreien wie auch kalkhaltigen Böden. Er ist wärmeliebend.
Die einjährige Pflanze wird selten höher als 30 cm und kriecht meistens. Sie verzweigt sich mehrfach. Die Blätter sind rundlich, gekerbt und wie die ganze Pflanze behaart. Aufgrund der Blattform und der einzeln stehenden, langgestielten, 8 bis 15 mm großen, manchmal fast weißen, meistens aber himmelblauen, gestreiften Blüten können sie von anderen Veronica-Arten gut unterschieden werden. Auch die flache Frucht ist eindeutig, vor allem zum Unterschied vom Efeublättrigen Ehrenpreis. Blütezeit ist von März bis zum Frost. Die Samen keimen das ganze Jahr, vor allem im Frühjahr.
| Im wenig geschnittenen Rasen kann der Persische Ehrenpreis größere Flächen besiedeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auch auf trockenen Standorten im Randbereich eines Rasens gedeiht er gut. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Einzelne, noch kleine Pflanzen im Unkrautgarten des JKI. (Bild: Arno Littmann, JKI) |
| Die Blätter sind am jungen Trieb sehr kurz gestielt oder sitzen am Stängel, der ohne Konkurrenz kriechend ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nur die ersten Blätter sind gegenständig. Sie können knapp 3 cm lang werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Später im Jahr sind die Blätter gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei den Blättern fallen die Adern auf. Am Blattrand sind sie kurz behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf der Blattoberfläche finden sich wenige Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den Stängeln gibt es kurze und lange Haare, die alle hell durchsichtig sind. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Gegen Blattläuse helfen die Haare jedenfalls nicht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Bei jungen, noch wachsenden Blättern sehen die Haare sehr wehrhaft aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Knospen stehen in den jungen Blättern versteckt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Vor der Blüte streckt sich der Blütenstiel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kelchblätter sind am Rand unten lang, zur Spitze hin kurz behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In der himmelblauen Blüte stehen zwei dunkelblaue Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pollen sind weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am unteren Rand der Blütenblätter stehen ebenfalls Haare. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am Grund der Kronblätter ist ein Kranz von Haaren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der lange Griffel ist hellviolett oder weiß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nach der Blüte schließen sich die Kelchblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samenkapseln sind herzförmig mit weiter Kerbe und drüsig behaart. Die Narbe überragt die Kapselbucht. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein Trieb mit fast reifen Kapseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kapsel hat typisch erhobene Nerven. Die winzigen Samen sind meistens hellbraun. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die 4 mm langen Keimblätter sind kurz gestielt und haben eine leicht eingezogene Spitze. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
|
Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Januar 2015.