Vogel-Wicke (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Beschreibung
Stichwort | Teil der Pflanze | Quellenangaben, Anmerkungen, Weiterführendes |
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; ; ; ; | gesamte Pflanze | Britton & Brown (1913, Bd.2, S.409): »Vicia Crácca L. Tufted or Cow Vetch. Blue or Bird Vetch. Fig. 2613. Vicia Cracca L. Sp. Pl. 735. 1753.
Perennial, finely pubescent or sometimes glabrate, stems tufted, slender, weak, climbing or trailing, 2°-4° long. Stipules linear, acute, entire, 1″-4″ long; leaves nearly sessile; leaflets 8-24, thin, linear or linear-oblong, obtuse or acutish, mucronate, 8″-10″ long, 1 1/2″-2″ wide; peduncles axillary, shorter than or equalling the leaves; spike-like racemes dense, secund, 1′-4′ long; tlowers bluish-purple, sometimes white, 5″-6″ long, reflexed ; pod short-stalked, glabrous, 9″-12″ long, about 3″ wide, 5-8-seeded. In dry soil, Newfoundland to British Columbia, New York, New Jersey. Kentucky, Iowa and Washington. Also in Europe and Asia. Tinegrass. Cat-peas. Canada-pea. June-Aug.« Vicia Crácca L. Büschel- oder Kuhfladenwicke. Büschel- oder Vogelwicke. Abb. 2613. Vicia Cracca L. Sp. Pl. 735. 1753. Mehrjährig, fein behaart oder manchmal kahl, Stängel büschelig, schlank, schwach, kletternd oder hängend, 2°-4° lang. Nebenblätter linealisch, spitz, ganz, 1″-4″ lang; Blätter fast ungestielt; Fiederblättchen 8-24, dünn, linear oder linear-länglich, stumpf oder scharfkantig, spitz zulaufend, 8″-10″ lang, 1 1/2″-2″ breit; Stiele axillär, kürzer als oder gleich den Blättern; ährenähnliche Trauben dicht, sekundär, 1′-4′ lang; bläulich-violett, manchmal weiß, 5″-6″ lang, reflexartig; Hülse kurzstielig, kahl, 9″-12″ lang, etwa 3″ breit, 5-8-sämig. Auf trockenem Boden, Neufundland bis British Columbia, New York, New Jersey. Kentucky, Iowa und Washington. Auch in Europa und Asien. Weidelgras. Katzenerbsen. Kanadische Erbsen. Juni-August. (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator) Anm.: ° bedeutet Fuß (=30,48 cm), ′ bedeutet Zoll (=2,54 cm), ″ bedeutet 1/12-tel Zoll (=0,21 cm) |
; ; ; | gesamte Pflanze | Loudon (1846), S.125: »THE TUFTED VETCH. (Vicia Cracca, Lin.) Engravings.—Eng. Bot., t. 1168; 2nd ed., t. 1009. Specific Character.—Stalks many-flowered. Flowers imbricated. Leaflets lanceolate, downy. Stipulas half-arrow-shaped, mostly entire. (Smith.) Description, &c.—This is one of the commonest species in Great Britain, as there is scarcely a hedge in the months of July and August that does not show abundance of its flowers, which vary from a pale blue to a dark reddish purple. The plant is a perennial, and it grows best on sandy soils.« DIE BÜSCHELWICKE. (Vicia Cracca, Lin.) |
; ; ; ; | gesamte Pflanze | Hoffmann (1884) S.114: »Fig. 106 a. b. Vicia cracca L., Vogel-Wicke. ♃. Stengel 30-90 cm hoch, klimmend, in Gebüschen und auf Wiesen gemein, blüht vom Juni-August«
Anm.: ♃ = ausdauernde Pflanze |
; ; ; ; | gesamte Pflanze | Schkuhr (Bd.2, 1808) S.357: »2087. Vicia Cracca. Vogelwicke, Vogelheu, Kracka, Krock, große blaue Waldwicke; mit vielblumigen Blumenſtielen, wie Dachziegel übereinander liegenden Blumen, lanzetförmigen zarthärigen Blättchen, und ganzen Blattanſätzen. Wächſt faſt in ganz Dld. an Hecken, Zäunen, Gebüſchen und auf Wieſen ♃. Die Stängel ſind rankig, äſtig, oft ziemlich lang, gewöhnlich achteckig, wovon zwey Ecken gegenüber etwas höher ſind. Die Blattanſätze ſind halbpfeilförmig, auf der Rückſeite und am Rande haarig. Die Blätter haben ungefähr 10–12 Paar Blättchen und endigen ſich mit 2–3theiligen Gabeln. Die Blumenſtiele ſind ebenfalls achteckig und hohl, mit 30 und mehrern Blumen beſetzt. Die drey untern Zähne des Kelchs endigen ſich, wie die Blättchen mit brandigen Spitzen. Das Obertheil des Kelchs ſammt den Blumenblättchen, iſt purpurblau, letztere bisweilen weiß. An der untern Grundfläche des Fruchtknotens ſitzt, wie bey der abgebildeten Art, eine Drüſe I. Der Fruchtknoten hat 5–7 Saamenanſätze, welche oft nicht alle vollkommen werden, und ſollen doch in den darauf folgenden Hülſen nach Houtt. Pfl. Syſt. bis 20 kugelrunde ſchwarze Saamen hinterlaſſen. Dieſes mag wohl ein Druckfehler ſeyn, oder einer andern Art zugehören. Bl. vom Jun. bis Aug. Iſt auf Aeckern ein Unkraut, auf Wieſen aber ein gutes Viehfutter. Witt. im Unterwal und andern Orten.«
Anm.: ♃ =»Perennirende, oder länger als 2 Jahre dauernde Pflanzen, deren Blätter und Stängel gemeiniglich gegen den Winter bis an die Wurzel absterben, und alle Frühjahre den vergangenen ähnliche Theile aus der Wurzel wieder hervortreiben, auch jährlich ihren Saamen tragen und krautartig ſind.« |
; ; ; | gesamte Pflanze | Coste & Flahault (Bd.1, 1937): »Description de Coste: 1008 Vicia cracca, Synonymes CRACCA MAJOR G. G. Plante vivace de 1 à 2 mètres, verte, glabrescente ou à poils appliqués; feuilles à 8-12 paires de folioles; vrilles rameuses; stipules entières; fleurs bleues, courtes (9-12 mm), s'ouvrant successivement de bas en haut, 15-20 en grappes d'abord triangulaires-oblongues, serrées, égalant à peine ou dépassant peu la feuille; calice non bossu, à dents inégales; étendard à limbe de même longueur et un peu plus étroit que l'onglet; gousses de 20-25 mm sur 5-6, glabres, contractées en un pied plus court que le tube du calice; hile égalant le tiers du contour de la graine. Varie à plante velue-soyeuse, grappes plumeuses avant la floraison (V. incana Thuill., non Vill.). Écologie Moissons, haies, buissons, dans toute la France et en Corse. Répartition Toute l'Europe ; Asie occidentale et septentrionale. Floraison Juin-août.« Beschreibung von Coste: 1008 Vicia cracca, Synonyme CRACCA MAJOR G. G. Anm.: Hilum ist der Nabel des Samens |
; ; ; | gesamte Pflanze | Röhling u.a. (Bd.5, 1839): »2161. Vicia Cracca. Linne. Vogel-Wicke.
Die Trauben reichblüthig, gedrungen, so lang als das Blatt, oder länger; die Blätter meist zehnpaarig; die Blättchen länglich oder lanzettlich, nervig-aderig, flaumig von angedrückten Haaren; die Nebenblätter halbspiesformig, ganzrandig; die Platte der Fahne so lang als ihr Nagel; die obern Kelchzähne aus einer breitern Basis plötzlich pfriemenförmig, sehr kurz; die Hülsen lineallänglich, ihr Fruchtstiel kürzer als die Kelchröhre an ihrer untern Seite.
Die Vicia Cracca und die folgenden 5 Arten mit vielblüthigen Trauben unterscheiden sich von den vorhergehenden durch die nervig-aderigen Blätter; das unterste Paar der Adern in den Blättchen nämlich ist bedeutend länger als die übrigen und zieht bis zur Hälfte, und auch bis über die Hälfte, in die Blattfläche hinauf; dadurch wird das Blatt an seiner hintern Hälfte dreinervig. Unter sich sind diese fünf Arten dem Kraute nach sehr ähnlich und auch hinsichtlich der Blüthen, nur V. onobrychioides fällt durch ihre groſsen, entfernt-gestellten, aufrechten oder nur abstehenden, nicht hängenden, auf dicklichen Stielchen sitzenden Blüthen sogleich in die Augen. Die übrigen vier Arten lassen sich durch Folgendes unterscheiden. Vicia villosa hat lange Nägel der Blumenblätter, welche in eine Röhre zusammenschlieſsen, die noch einmal so lang ist als die Fahne, ferner nimmt der Nabel nur ungefähr den zehnten Theil vom Umfange des Samens ein. An Vicia Cracca und Gerardi ist die Fahne so lang wie diese Röhre, aber bei jener ist das Stielchen der Frucht kürzer als die Kelchröhre, bis zum Anfange der drei untern Zähne gerechnet, und der Nabel zieht um ein Drittel des Umfanges vom Samen herum; bei dieser, der V. Gerardi, ist das Stielchen der Frucht länger als die Kelchröhre, auch an der benannten Stelle, und der Nabel ist kürzer; er zieht nur um ein Viertel vom Umfange des Samens herum. An Vicia tenuifolia ist die Fahne fast noch einmal so lang als die Röhre, welche durch die zusammenschlieſsenden Nägel der Blumenblätter gebildet wird, und der Nabel ist kurz, noch kürzer als bei V. Gerardi. Das Stielchen ist ebenfalls kürzer, nach obiger Bezeichnung. Die V. onobrychioides hat, wie bemerkt, die groſsen, lockergestellten Blüthen, der Same hat einen langen Nabel, welcher etwa um ein Drittel des Umfanges herumzieht, wie bei V. Cracca. Die Hülse aber ist nach der Basis bemerklich länger-verschmälert, das eigentliche Stielchen jedoch ist nur halb so lang als die Kelchröhre. Die Wurzel besteht in einem dünnen, fädlichen Rhizome von der Dicke eines Strohhalmes, welches sich unter der Erde verzweigt, in lockerm Boden weit und breit umherkriecht und Wurzelköpfe hervortreibt, die mehrere Stengel erzeugen. Diese liegen nieder oder klimmen in Hecken und zwischen andern Pflanzen in die Höhe, werden 2–3′ [61–91 cm] hoch und höher, sind viereckig-zusammengedrückt, und gerieft, ästig, nebst den Blatt- und Blüthenstielen mit einem kurzen Flaumhaare bedeckt. Die Blätter wechselständig, fast sitzend, aus 20–24 Blättchen zusammengesetzt, in eine einfache oder dreispaltige Wickelranke endigend. Der gemeinschaftliche Blattstiel rinnig. Die Blättchen sehr kurz-gestielt, lineal-lanzettlich oder länglich–lanzettlich, nach vorne zu schmäler zulaufend, stumpf, die obern Spitz, alle mit einem Stachelspitzchen endigend, auf beiden Seiten mit zerstreuten, anliegenden Härchen bewacbsen oder oberseits kahl. Die Nebenblätter lanzettlich, zugespitzt, an der Basis mit einem abstehenden Zahne versehen und deswegen halbspontonförmig; die obersten auch ohne Zahn. Der Hauptblüthenstiel kantig-gefurcht, mit der Blüthentraube gewöhnlich länger als das Blatt; die obern zuweilen auch kürzer als dasselbe, Die Trauben reichblüthig, einerseitswendig, mit hängenden, auf einander liegenden Blüthen, die jedoch während des eigentlichen Aufblühens etwas mehr abstehen. Die Blüthenstielchen nur halb so lang als der Kelch. Dieser kurz-glockig, violett angelaufen, an der Basis schief, aber doch nicht hinterwärts sackförmig hervorgetrieben, wie bei Vicia villosa. Die drei untern Zähne lanzettpfriemlich, der unterste ungefähr so lang als die Kelchröhre; die beiden andern ein wenig kürzer; die beiden obersten sehr kurz, dreieckig und zugespitzt, aufwärts gekrümmt. Die Korolle auswendig röthlich-violett, inwendig lichtblau, mit gesättigtern Linien auf der Fahne und auf den Flügeln, und mit einem dunkelblauen Flecken vor dem Ende des Schiffchens. Die Fahne verkehrt-herzförmig, so lang als ihr Nagel, von der Stelle an gerechnet, wo der mittlere Nerv des Nagels sich in Seitennerven verzweigt, welche die Fahne durchziehen. Die Flügel länglich, fast gleichbreit, so lang oder kaum ein wenig kürzer als die Fahne. Das Schiffchen sehr viel kürzer, stumpf. Der Griffel auf allen Seiten bis fast zur Basis behaart, aber dabei unter der Narbe auf der vordern Seite dichter und länger gebärtet. Die Hülse länglich, gewöhnlich 1″ [2,5 cm] lang und 3‴ [0,64 cm] breit, kahl, braun. Die Samen kugelig, braun, oft mit dunklem Fleckchen bezeichnet. Der Nabel linealisch, ein Drittel. des Samens umziehend. Die Pflanze varirt kleiner, mit schmälern, 1‴ breiten Blättchen, und grofs mit breitem, 3‴ breiten Blättchen, sie ist manchmal nur 1′ [30,5 cm] lang, manchmal steigt sie in Hecken 4–5′ [122–152 cm] in die Höhe. Auch die Blüthen ändern wie die verwandten Arten in der Gröſse ab. Auf Wiesen, besonders auf Bergwiesen, an Büschen und Zäunen, im Weidengebüsch der Bach- und Fluſsufer. Jun.–Aug. ♃.« Anm.: Röhling u.a. (Bd.1, 1823)
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; ; ; | gesamte Pflanze | Boswell u.a. (Bd.3, 1864), S.87: »SPECIES IV.— VICIA CRACCA. Linn.; Plate CCCLXXXV. [Plate 385]; Cracca major, “Franken.” Gr. & Godr. Fl. de Fr. Vol. I. p. 468.
Rootstock creeping. Stem climbing or trailing. Leaves with 8 to 12 pairs of oblong-elliptical or oblong-linear leaflets, rounded or abruptly acuminated and mucronate at the apex ; common petiole terminating in a branched tendril. Stipules half-hastate. Peduncles equalling or exceeding the leaves, with 10 to 30 flowers in a compact unilateral raceme. Pedicels shorter than the calyx-tube. Calyx slightly pubescent, the tube more convex on the upper than on the lower side ; teeth very unequal, the lowest subulate and as long as the tube, the 2 upper ones broader than long ; standard three times as long as the calyx, contracted above the middle. Pods spreading, stipitate on a gynophore shorter than the calyx-tube, oblong, slightly compressed, acuminated at the apex into a short blunt beak, smooth. Seeds globular, with the hilum linear, one-third the circumference of the seed. Leaflets 1/4 to 1 inch long, varying in breadth. Stipules narrowly lanceolate, usually with a single long triangular tooth at the base on the side next the stalk. Peduncles 1 1/2 to 6 inches long, naked at the base, terminating in a dense raceme of unilateral spreading-reflexed flowers. Calyx-tube scarcely longer than broad, very convex on the upper side ; upper teeth scarcely one-sixth the length of the tube and very broad, the lateral ones triangular, about two-thirds the length of the tube, the lowest of all subulate and equal to the tube. Flowers 1/2 inch long, bright-blue; standard dilated above the base on each side below the middle, and again contracted at rather more than one-third from the apex, where it is emarginate; wings nearly as long as the standard ; keel shorter. Style with rather long woolly hairs just below the apex. Pods 3/4 to 1 inch long, fawn-coloured when ripe, faintly reticulated, forming an obtuse angle upwards with its gynophore, the upper and lower margins nearly parallel, obliquely truncate in an ogee curve at the apex, where the upper suture is a little deflexed, so that the beak is slightly bent down; beak tipped by the style, which is sharply bent upwards. Seeds globular, 1/8 inch in diameter, dim, black, or olive marbled with black. Plant greyish-green, slightly pubescent, the leaves sometimes with silky hairs, especially on the under side, most apparent when young. This beautiful plant grows several feet high, often covering the hedges with its slender stems and leaves and long dense clusters of purplish-blue flowers, forming one of the greatest ornaments of our country lanes in the middle and latter part of summer. Dr. Plot, in his “Natural History of Staffordshire,” says that this and the Wood Vetch advance starved or weak cattle above any other provender. The Vetches yield abundance of food; but the great difficulty in the way of their cultivation as fodder is that, away from their native situations, where they hang and support themselves by their spiral tendrils on hedges or trees that may be near them, they would doubtless be very troublesome, and probably choke themselves for want of support.« ART IV.- VICIA CRACCA. Linn.; Tafel CCCLXXXV. [Tafel 385]; Cracca major, „Franken“. Gr. & Godr. Fl. de Fr. Bd. I. S. 468. Wurzelstock kriechend. Stängel kletternd oder schleppend. Blätter mit 8 bis 12 Paaren länglich-elliptischer oder länglich-linearer Fiederblättchen, rundlich oder abrupt zugespitzt und an der Spitze spitz zulaufend; gemeinsamer Blattstiel endet in einer verzweigten Ranke. Nebenblätter halb zugespitzt. Blütenstiele gleich oder größer als die Blätter, mit 10 bis 30 Blüten in einer kompakten einseitigen Traube. Blütenstiele kürzer als die Kelchröhre. Kelch leicht behaart, die Röhre an der Oberseite stärker gewölbt als an der Unterseite; Zähne sehr ungleich, die untersten pfriemenförmig und so lang wie die Röhre, die beiden oberen breiter als lang; Fahne dreimal so lang wie der Kelch, oberhalb der Mitte zusammengezogen. Schoten spreizend, auf einem Gynophor [=Fruchtträger] festgelegt, der kürzer als das Kelchrohr ist, länglich, leicht zusammengedrückt, an der Spitze zu einem kurzen stumpfen Schnabel zugespitzt, glatt. Samen kugelförmig, mit linearem Hilum, ein Drittel des Samenumfangs. Wurzelstock kriechend. Stängel schwach, einfach oder verzweigt, mit ausgeprägten Rillen, kletternd oder niederliegend, 18 Zoll [45,72 cm] bis 6 Fuß [1,83 m] lang. Fiederblättchen 1/4 bis 1 Zoll [0,63–2,54 cm] lang, in der Breite variierend. Nebenblätter schmal lanzettlich, gewöhnlich mit einem einzigen langen dreieckigen Zahn an der Basis auf der Seite neben dem Stängel. Stiele 1 1/2 bis 6 Zoll [1,81–15,24 cm] lang, an der Basis nackt, enden in einer dichten Traube aus einseitig spreizenden Blüten. Kelchröhre kaum länger als breit, an der Oberseite sehr konvex; obere Zähne kaum ein Sechstel der Röhrenlänge und sehr breit, die seitlichen dreieckig, etwa zwei Drittel der Röhrenlänge, der niedrigste aller pfriemenförmigen und gleich der Röhre. Blüten 1/2 Zoll [1,27 cm] lang, hellblau; Fahne oberhalb der Basis auf jeder Seite unterhalb der Mitte geweitet, und wieder etwas mehr als ein Drittel vom Scheitelpunkt, wo sie ausgegrenzt ist, zusammengezogen; Flügel fast so lang wie die Fahne; Kiel kürzer. Griffel mit ziemlich langen wolligen Haaren knapp unterhalb des Apex. Hülsen 3/4 bis 1 Zoll [1,90–2,54 cm] lang, im reifen Zustand rehbraun, schwach netzartig, mit dem Gynophor [=Fruchtträger] einen stumpfen Winkel nach oben bildend, oberer und unterer Rand fast parallel, an der Spitze schräg in einem spitzbogigen Bogen abgeschnitten, wo die obere Naht ein wenig deflektiert ist, so dass der Schnabel leicht nach unten gebogen ist; Schnabel durch die scharf nach oben gebogene Stilrichtung gespitzt. Samen kugelförmig, 1/8 Zoll [0,32 cm] im Durchmesser, schwach, schwarz oder oliv marmoriert mit schwarz. Pflanze gräulich-grün, leicht behaart, die Blätter manchmal seidig behaart, besonders auf der Unterseite, am deutlichsten in der Jugend. |
; ; ; | gesamte Pflanze | Curtis u.a. (Bd.5, 1777): Vicia Cracca. Tufted Vetch […] ROOT perennial and creeping. Linnuæus, Haller and Scopoli, ascribe to this plant stipulæ integræ. Indeed the two former found a part of their specific character on this very circumstance ; but this character is certainly a very fallacious one, as the plant is frequently found with us having stipulæ dentatæ, and such is the specimen we have figured. It has, however, other characters by which it is obviously distinguished. The most striking are drawn from the leaves and flowers: the former are covered with a fine kind of silky down, which gives them a manifest whiteness. This is most apparent in such specimens as grow in dry, exposed situations. The flowers are of a rich deep purple colour, grow in long bunches or racemi, thickly crouded together, and are conspicuous at a distance. It is a very common plant in the neighbourhood of London, and no where more plentiful than in Battersea Meadows. When it has an opportunity of climbing up a hedge, it will grow to the height of five or six feet ; and it is then that its blossoms are displayed to advantage. In the open pastures and fields, it is found much more dwarfish. It flowers from July to September. Gentlemen who wish to decorate the hedges of their plantations cannot select a more proper plant, as it is not apt, like the great Bindweed, Travellers-joy, and other strong growing plants, to suffocate the shrubs which support it. It is recommended also, by some authors, as affording excellent fodder for cattle. Vicia Cracca. Büschelwicke […] Linnuæus, Haller und Scopoli, schreiben dieser Pflanze stipulæ integræ [=Nebenblätter ganz] zu. Tatsächlich fanden die beiden ersteren gerade unter diesen Umständen einen Teil ihres spezifischen Charakters; aber dieser Charakter ist sicherlich ein sehr trügerischer, da die Pflanze bei uns häufig mit stipulæ dentatæ [=Nebenblätter gezahnt] zu finden ist, und das ist das Exemplar, das wir in Betracht gezogen haben. Sie hat jedoch andere Merkmale, durch die sie sich offensichtlich unterscheidet. Am auffälligsten sind die Blätter und Blüten: Erstere sind mit einer feinen Art von seidigem Flaum bedeckt, der ihnen eine offenkundige Weiße verleiht. Am deutlichsten wird dies bei solchen Exemplaren, die in trockenen, exponierten Lagen wachsen. Die Blüten haben eine satte, tiefviolette Farbe, wachsen in langen Büscheln oder Trauben, sind dicht aneinander gekrümmt und fallen aus der Entfernung auf. Sie ist eine sehr häufige Pflanze in der Nachbarschaft von London, und nirgendwo ist sie so reichlich vorhanden wie in Battersea Wiesen [=Parklandschaft bei London]. Wenn sie die Möglichkeit hat, eine Hecke hinaufzuklettern, wächst sie bis zu einer Höhe von fünf oder sechs Fuß, und dann kommen ihre Blüten zur Geltung. Auf den offenen Weiden und Feldern findet man sie viel zwergenhafter. Sie blüht von Juli bis September. Die Herren, die die Hecken ihrer Plantagen schmücken wollen, können sich keine geeignetere Pflanze aussuchen, da sie nicht wie die Waldzaunwinde, Gewöhnliche Waldrebe und andere stark wachsende Pflanzen geeignet ist, die Sträucher, die sie tragen, zu ersticken. Einige Autoren empfehlen sie auch als ausgezeichnetes Futtermittel für das Vieh. (Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator) |
; ; ; ; | gesamte Pflanze | Dietrich (Flora Regni Borussici, Bd.9, 1841), Nr. 646: »646. VICIA CRACCA Linné. VOGEL-WICKE […]
Auf Wiesen, in Gebüschen, an Zäunen u. s. w. überall sehr häufig. Unsere Exemplare aus der Gegend von Berlin. Blüht im Juni und Juli. ♃. Die Wurzel ist ein fadenförmiger Wurzelslock, der sehr lang unter der Erde fortkriecht, sich verästelt und hin und wieder einzelne oder mehrere Stengel treibt. Die Stengel 2-3 Fuß [61–91 cm] hoch, nur in der ersten Jugend aufrecht, nachher niederliegend oder an andere Pflanzen aufkletternd, undeutlich viereckig, gestreift, ästig, angedrückt-weichhaarig. Die Blätter wechselweisestehend, fast sitzend, paarig-gehedert, zehn- bis zwölfjochig, gewöhnlich auf beiden Flächen mit anliegenden Härchen besetzt, seltener auf der oberen kahl; der allgemeine Blattstiel oder die Blattspindel rinnenförmig, an der Spitze in eine einfache oder dreitheilige Ranke ausgehend, deren Einschnitte nur wenig gedreht sind; die Blättchen sehr kurz gestielt, gegenüber- und einige auch wechselweisestehend, einen halben Zoll lang, 2 oder 3 Linien [0,42–0,63 cm] breit, linien-lanzettförmig, lanzettförmig oder länglich, nach oben zu etwas verschmälert, stumpf oder spitzlich, stachelspitzig, genervt. geädert. Die Nebenblätter paarweise an dem Ursprünge der Blattstiele stehend, lanzettförmig, zugespitzt, ganzrandig, an der Basis halbspiefsförmig. Die Blumen stehen in blattachselständigen, langgestielten einzelnen Trauben; die allgemeinen Blumenstiele sind aufrecht, steif, angedrückt-weichhaarig, mit den Trauben etwas länger als das Blatt; die Traube selbst lang, aus schlaff- dachziegelartigen, kurzgestielten, hängenden Blumen bestehend. Der Kelch einblätterig, glockenförmig, weichhaarig, oft etwas gefärbt, fünfzähnig, mit lanzettförmigen Zähnen, von denen die unteren, und namentlich die mittleren derselben länger, die oberen kürzer und etwas breiter sind. Die Blumenkrone vierblätterig, schmetterlingsartig, violett; die Fahne umgekehrt -eirund, etwas ausgerandet, an den Seiten zurückgeschlagen, die Platte derselben so lang als der Nagel, die Flügel so lang als die Fahne, länglich; das Schiffchen kürzer als die Flügel. Staubgefäſse zehn, diadelphisch; die Staubfaden pfriemenförmig, neun in einer Röhre verwachsen, der zehnte frei, die Staubbeutel rundlich und einfurchig. Stempel einer; der Fruchtknoten linienförmig- länglich; der Griffel fadenförmig, kürzer als der Fruchtknoten, bis fast zur Basis ringsum behaart, vorn unter der Narbe noch mit einem dichteren Barte besetzt. Die Hülse linienförmig -länglich, an beiden Enden verschmälert, an der Spitze stumpf, mit einem Häkchen, braun, kahl. Die Samen fast kugelrund, schwärzlich-braun, mit linienförmigem, langem Nagel. Deutsche Namen: Vogelheu, Krake, Krock.« |
; ; ; | gesamte Pflanze | Hoffmann & Dennert (1911), S. 172 : »[…] Blatt etwa 10 paarig, Nebenblatt ganzrandig, — wenn dann Traube höchstens von Blattlänge: Vogel-W., V. cracca L., Taf. 46, 2, mit dünnem Stengel, zahlreiche violette bis rötliche Blüten, anliegend behaart, häufig, auf Wiesen, in Hecken und Gebüschen, ♃., bis 1 1⁄4 m, Juli u. Aug.
Anm.: »♃ = ausdauernde Staude« |
; ; ; | gesamte Pflanze | Sinclair & Friedrich (Hortus Gramineus Woburnensis 1826), S. 388 : »Vicia cracca. Vogelwicke. Specifiſcher Charakter: Blumenſtiele vielblüthig; Blüthen dachziegelförmig; Blättchen lanzettförmig, behaart; Blatthäutchen halbbogenförmig, meiſt ganz. Hort. Gram. fo. 295. Bemerkung. Wurzel kriechend, dauernd. Stengel viereckig, ſchwach, geſtreift, und ſehr hoch werdend, wenn es in Hecken wächst. Aeſte von den Winkeln der obern Blätter an abwech ſelnd. Blätter wechſelsweiſe ſtehend, aus acht bis zwölf Paar Blättchen beſtehend, und in ein langes, äſtiges und gekrümm tes Gäbelchen auslaufend. Blättchen öfter wechſelsweiſe als entgegenſtehend, auf beiden Seiten mehr oder weniger grau, mit ſeidenartigen Haaren, am Ende gewöhnlich abgerundet, und in eine kurze Spitze auslaufend. Blumen blau oder ve chenblau. Hülſe einen halben Zoll lang, vier oder fünf kugel runde Samen enthaltend, die ſo groß als eine Linſe ſind. Flor, Rust. t. 117; Flor. Dan. t. 804; Wither. II.363; Eng. Bot. t. 1168. […] Dieſe Wickenart findet man wild in Wäldern und Hecken; und nur zweimal habe ich ſie unter dem Kraute bewäſſerter Wieſen gefunden. Wenn ſie unter Buſchwerk wächst, ſo gibt der gewöhnlich in dieſem Werke angenommene Raum 48 Unz. Kraut, oder dreimal ſo viel, als wenn ſie in offener Lage gezogen wird. Dr. Plot ſagt in ſeiner Geſchichte von Staffordſhire, daß Vicia cracca und Vicia sylvatica ausgehungertes oder ſchwaches Vieh ſchneller vorwärts bringe, als irgend etwas anderes; und Dr. Anderſon rühmt dieſe Pflanze ebenfalls ſehr. Sie enthält weniger Nahrungsſtoff, als Vicia sylvatica; dagegen aber weit weniger überflüſſige Feuchtigkeit. Dieß muß ihr in Beziehung auf nährende Eigenſchaften einen Vorzug vor andern Wicken geben, welche mehr Feuchtigkeit enthalten. Allein ſie hat eine ſtarkkriechende Wurzel, weshalb man ſie auf Ackerland nicht gebrauchen kann. Auf zähem Boden würde ſie ſich am beſten ſchicken, um wie Luzerne gebraucht zu werden, weil ſie viel nährender iſt, obgleich ſie einen weit geringern Ertrag liefert. […] Blüht ungefähr um die Mitte Juli und zu Anfang Auguſt, und der Same wird Anfangs September reif.« |
; ; ; ; | gesamte Pflanze | Braune (Salzburgische Flora, Bd.2, 1797), S. 334f.: »714. Vogelwicke. Vicia cracca.
Die Blüthenſtiele vielblüthig, lang; die Blüthen dachziegelförmig; die Blättchen lanzettförmig, haarig; die Hülſen glatt, vielsaamig; die Blattansätze ganz. […] Anm.: für ♃ ist angegeben »perennierende Pflanzen, Zeichen des Jupiters«; für (11.t.) ist angegeben »Haller a.a.O., Mattuschka. a.a.O.« die nach Braune (Bd.1, 1797) Seite XLVII aufgeschlüsselt werden als »Haller. (Albert de) Hiſtoria ſtirpium Helvetiae indigenarum. III. vol. fol. Bernae. 1768« und Seite XLIX: »Mattuschka. (Hein. Gott. Graf. v.) Flora silesiaca. 2 Bände. 8. Breßlau und Leipzig. 1776-1777.« |
; ; ; | gesamte Pflanze | Sturm (Deutschlands Flora, Abt.1, Heft 31, 1811): »VICIA Cracca. Vogel-Wicke
Mit vielblüthigen Blüthenstielen, die fast länger sind, als die Blätter, dachziegelartig über einander stehenden Blüthen, lanzettförmigen stumpfen Blättchen, halbpfeilförmigen gleichbreiten pfriemenartigen und ganzrandigen Afterblättern. Wächst fast allenthalben in Hecken, Zäunen, Wäldern und Aeckern blühet im Junius und Julius. Dieſe gemeine Art gehört gleichwohl zu den schönsten der Gattung. Die Wurzel kriecht und ist perennirend. Die Stengel sind schwach, aufsteigend oder kletternd, drei bis vier Fuß lang, eckicht, gefurcht, weichhaarig. Die Blätter sind vielpaarig und stehen auf langen, gefurchten weichhaarigen Stielen: die Blättchen sind stiellos oder kurz gestielt-gegenüber stehend oder wechselseitig, gleichbreit-lanzettförmig, ganzrandig, lang gestachelt, aus beiden Seiten mit glänzenden Haaren besetzt und von hellgrüner Farbe. Die Ranken ſind dreyblättrig, zuweilen einig. Die Afterblätter sind halbpfeilförmig: die Theile gleichbreit, zugespitzt, ganzrandig. Die Blüthen stehen auf langen weichhaarigen gefurchten Stielen in einer dichten einseitigen überhängenden vielblüthigen Traube. Der Kelch ist kurz, etwas röthlich gefärbt, gezähnt. Die Blumen sind veilchenblau, die Hülsen sind sehr glatt, braun, adrig, herabhängend, und enthalten schwarze oder bräunliche Saamen. Auch diese Art ist ein gutes Viehfutter: das Geflügel frißt die Saamen gerne und die Blüthen werden von den Bienen besucht.« |
; ; | gesamte Pflanze | Sturm (Flora von Deutschland, Bd.9, 1901), S. 19: »6. Vogelwicke, Vicia cracca. […]
Blättchen meist mit bogigen Rändern. Nebenblätter halbspiessförmig (fast wie zweiteilig), Blütenstände dichtblütig. Blumen blauviolett. Beide Abschnitte der Fahne gleich lang. Früchte länglich. — Kleinere Formen sind oft stärker behaart, haben schmälere Blättchen und zuweilen weisse Blumen. ♃. 6—8. (Cracca major.) In Gebüsch, auf Grasland und Aeckern häufig. Auf Wiesen zuweilen mit angesät.« |
; ; ; | gesamte Pflanze | Thomé & Müller (Flora von Deutschland, Bd.3, 1888), S. 326: »Stengel 30 bis 125 cm lang, liegend oder kletternd, fast geflügelt kantig, angedrückt-weichhaarig. Blätter 10- bis 12-paarig. Blättchen lanzettlich oder länglich -linealisch. Blumenkrone rötlich-violett. Blütezeit Juni, August. ♃. Auf Wiesen, an Zäunen. (Cracca major Godron u. Grenier.) V. Cracca L., Vogel-Wicke.«
Anm.: ♃ ausdauernde Pflanze |
; ; ; ; ; ; | gesamte Pflanze | Hegi u.a. (Bd. 4, 3. Teil, Dicotyledones, 1924), S. 1529f.: »1735. Vicia Cracca¹) L. (=Cracca major Franken, ex Grenier et Godron). Vogelwicke, Blaue Wicke. Franz.: Vesce craque, vesce à bouquets, jarosse, luizet des prés, pois à crapaud (= Krötenerbse); im Unterwallis: Dzarjelya, varcéli; engl.: Birds tare, tufted vetch, fitchacks; ital.: Cracca, veccia montanina; rätoromanisch (Remüs): Taja d’utsche (utsché = Vogel). Taf. 170, Fig. 1; Fig. 1282a, 1543 bis 1546.
Die Vogelwicke (hie und da auch volkstümlich) wird als für den menschlichen Gebrauch nicht in Betracht kommende Art den Vögeln überlassen; daher auch Vogelzok (Nordthüringen), Vogelheu (Schweiz). Der gleichen Anschauung liegt die Bezeichnung Rossarbeis [Rosserbse, für den menschlichen Genuss nicht geeignete Erbse] (Böhmerwald) zugrunde. Gehören Krokk (Mecklenburg), sowie Krakerlizen, Kracherlitzen [aus kroat. grasica, serb. grachoriza] (Kärnten) zusammen und bestehen Beziehungen zu dem lat. cracca ¹)? Niederdeutsche Benennungen sind Rîwe, Riggen (Westfalen). — Rätoromanische Benennungen Graubündens sind taja d'utschè, arveglia corv. Ausdauernd, mit ziemlich kräftiger, weitkriechende Bodenausläufer aussendender Grundachse. Stengel ± 2 bis 15 dm lang, einfach oder ästig, meist kletternd, derb, kantig, wie die Laubblätter kahl oder anliegend bis abstehend behaart. Laubblätter ± 1⁄2 bis 1 1⁄2 dm lang, mit kräftigen, ästigen Ranken und ± 10 bis 12 (6 bis 20) Paar fast sitzender Blättchen; Blättchen ± eiförmig-lanzettlich bis lineal, ± 1 bis 3 cm lang und 3 bis 5 mm breit, an beiden Enden ± abgerundet bis zugespitzt, mit wenig zahlreichen, oft undeutlichen, in sehr spitzem Winkel abgehenden Seitennerven, unterseits meist behaart. Nebenblätter […] klein, die unteren meist halbpfeilförmig, die oberen lanzettlich bis lineal, ganzrandig, nie mit Nektarien. Blütentrauben ± so lang bis doppelt so lang wie die Laubblätter, einseitig, dicht und reich- (± 20- bis 50-) blütig, anfänglich eingerollt, bald gerade. Blüten 8 bis 12 (bis 16) mm lang, an ± 1 mm langen Stielen nickend. Kelch kurzglockig, am Grund kaum aufgetrieben, mit kurz lanzettlichen Zähnen; deren untere länger als die oberen, ± so lang wie die Röhre. Krone 3 bis 4 mal so lang wie der Kelch, blauviolett bis rotviolett oder lila, selten weiss; Platte der Fahne verkehrt-eiförmig bis verkehrt-herzförmig, ± so lang bis doppelt so lang als der Nagel, schwach aufwärts gebogen, wenig länger als die Flügel; Schiffchen viel kürzer. Griffel ringsum bis fast zum Grund behaart. Hülsen nickend oder durch Aufwärtskrümmung ihres Stielchens ± abstehend, von schmal rhombischem Umriss, ± 20 bis 30 mm lang und 5 bis 6 mm breit, mit gewölbten, kahlen, schwach netz-nervigen, reif lederbraunen, oft schwärzlich gefleckten, beim Aufspringen sich einrollenden Klappen, ± 4- bis 8-samig. Samen kugelig, ± 2 1⁄2 bis fast 3 mm gross, graugrün, braun und ± gefleckt bis fast ganz schwarz, mit linealem, heller umsäumtem, 1⁄4 bis 1⁄3 des Umfangs einnehmendem Nabel. — VI bis VIII (I bis IX). In feuchten bis trockenen, mageren bis fetten Wiesen, in Getreideäckern, Hecken, Busch Wäldern, lichten Laub- und Nadelwäldern sehr verbreitet und in den meisten Gegenden häufig, vereinzelt bis zur Waldgrenze steigend. Allgemeine Verbreitung: Ganz Europa, als Begleiter der menschlichen Wohnstätten bis ins nördlichste Schweden und Norwegen, auch auf den Faer-Öern (schlecht fruchtend), Island und Grönland (zeigt daselbst die früheren Wohnstätten der norwegischen Kolonisten an); ferner in West- und Nordasien bis Sachalin und Japan. In Nordamerika wohl nur eingebürgert. Im Mittelmeergebiet besonders die subsp. Gerardi und tenuifolia, letztere auch in Nordwestafrika. ¹) Italienischer Name der Art, schon von Plinius für eine im Getreide auftretende Wicke gebraucht, die von den Tauben sehr gern gefressen wurde. Die Verwandtschaft des Namens ist unsicher. Entweder aus dem lateinischen Cracca oder aus den slavischen Sprachen (altslavisch grachu, vgl. oben) stammen Namen wie Kracker, Krack; holländisch Krok oder Drachtwicke. Hieronymus Bock führt folgende Namen an: Aphace, S. Christoffelskraut, Os mundi (wohl Prophetenname!), Schwartz Linsen. Dodoens und Thal nennen die Art Galega sylvestris, Tabernæmontan Vogelswicken, Aracus.« |
; ; ; ; ; ; ; ; ; | gesamte Pflanze | © Düll & Kutzelnigg (1994), S. 514f.: »Vicia cracca L., Vogel-Wicke - Fabaceae (= Schmetterlingsblütler) Hemikryptophyt: Kletterstaude und Halbrosettenpflanze. Fiederblätter mit endständigen Wickelranken aus umgewandelten Fiedern, die wie alle Ranken kreisende Suchbewegungen ausführen und auf Berührungsreize reagieren (Thigmonastie) Tiefwurzler. Wurzelknöllchen mit symbiontischen, stickstoffbindenden Bakterien - "Vicia" ist der lateinische Name der Pflanze, wahrscheinlich abgeleitet von vincire = umwinden, wegen des Kletterns. Vorkommen: Wiesen, Weiden, Säume, Äcker und Ruderalstellen, auf frischen bis mäßig trockenen Lehm— und Tonböden. Ebene bis Gebirge (Alpen bis 1180 m). Kulturbegleiter seit der jüngeren Steinzeit Blüten: VI—VIII. Blaue, vormännliche "Schmetterlingsblumen mit Bürsteneinrichtung”, in reichblütigen, einseitswendigen, achselständigen Trauben. Die Staubbeutel entleeren den Pollen oft schon in der Knospe über dem behaarten Griffel. Beim Besuch durch Insekten klappt das Schiffchen herab, und die Griffelbürste drückt sich an den Bauch des Insektes. Nach mehrmaliger Wiederholung dieses Vorgangs ist die Griffelbürste frei von Blütenstaub und die zarte Narbenoberfläche abgewetzt. Dadurch ist sie jetzt klebrig und empfängmsfähig, Besucher: Bienen und Falter. Nektarraub durch seitliches Anheißen der Blüte ist nicht selten. Früchte: Mehrsamige, schwarze (Wärmespeicherung!) Hülsen. Austrocknungsstreuer, Streuweite 1-2 m, Samen eiweißreich, kugelig. Sie rollen meist noch ein Stück allein weiter (= "Rollsamen"). Die Speicher-Keimblätter bleiben bei der Keimung im Boden (hypogäische Keimung). Vegetative Vermehrung durch unterirdische Ausläufer. Verwendung: Wertvolle Futterpflanze. |