Zwischen den Halmen (Julius Sturm)
Der Bauer steht vor seinem Feld
Und zieht die Stirne kraus in Falten:
„Ich hab’ den Acker wohl bestellt,
Auf reine Aussaat streng gehalten;
Nun seh’ mir eins das Unkraut an:
Das hat der böse Feind gethan!“
Da kommt sein Knabe hochbeglückt,
Mit bunten Blüten reich beladen;
Im Felde hat er sie gepflückt,
Kornblumen sind es, Mohn und Raden;
Er jauchzt: „Sieh’, Vater, nur die Pracht,
Die hat der liebe Gott gemacht!“
(S. 127 in Reling, H. & Bohnhorst, J. 1889: Unsere Pflanzen nach ihren deutſchen Volksnamen, ihrer Stellung in Mythologie und Volksglauben, in Sitte und Sage, in Geſchichte und Litteratur. Beiträge zur Belebung des botaniſchen Unterrichts und zur Pflege ſinniger Freude in und an der Natur für Schule und Haus. 2. Auflage. Verlag von E F. Thienemanns Hofbuchhandlung, Gotha, S. I–XVI, 1–408 (http://archive.org/details/unserepflanzenna00reli, abgerufen am 28. Februar 2021))
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