Trifolium arvense – Hasen-Klee (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen
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[[File:Trifolium arvense 0 Blüten Kelchblätter IMG 0687 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W.Wohlers, JKI)]] | [[File:Trifolium arvense 0 Blüten Kelchblätter IMG 0687 Wohlers.JPG| thumb| rechts | (Bild: W.Wohlers, JKI)]] | ||
− | '''''Trifolium arvense''''' L., der '''Acker-, Mäuse-''' oder '''Hasen-Klee''' gehört zur Familie der Fabaceae oder Leguminosae (Schmetterlingsblütler oder Hülsenfrüchtler). Die englischen Namen sind '''Hare's-foot Trefoil, Rabbit-foot Clover, Stone Clover'''. EPPO-Code TRFAR. | + | '''''Trifolium arvense''''' L., der '''Acker-, Mäuse-''' oder '''Hasen-Klee''' gehört zur Familie der Fabaceae oder Leguminosae (Schmetterlingsblütler oder Hülsenfrüchtler). Die englischen Namen sind '''Hare's-foot Trefoil, Rabbit-foot Clover, Stone Clover'''. [https://gd.eppo.int/taxon/TRFAR EPPO-Code TRFAR.] |
− | Der Hasen-Klee ist in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. In [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=6019 Deutschland kommt er häufig vor.] Er hat sich aber weltweit verbreitet, [http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=TRAR4 nach Nordamerika,] wie auch [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2919872 nach Australien und Neuseeland.] Er wächst gut auf schwach bis stark sauren Böden. Wärme und Trockenheit kann er gut vertragen. Auf Trockenwiesen und -rasen, Dünen und mageren Äckern kann man ihn finden. Auf den Versuchsfeldern in Halle mit dem ‚ewigem Roggenanbau‘ trat er vermehrt auf. | + | Der Hasen-Klee ist in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. In [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=6019 Deutschland kommt er häufig vor.] Er hat sich aber weltweit verbreitet, [http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=TRAR4 nach Nordamerika,] wie auch [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2919872 nach Australien und Neuseeland.] Im Norden tritt er noch bis zum 61sten Breitengrad auf, kaum darüber hinaus. Hier eine [https://kasviatlas.fi/kartat/?year=2020&taxon=MX.39050 Karte von Finnland.] Er wächst gut auf schwach bis stark sauren Böden. Wärme und Trockenheit kann er gut vertragen. Auf Trockenwiesen und -rasen, Dünen und mageren Äckern kann man ihn finden. Auf den Versuchsfeldern in Halle mit dem ‚ewigem Roggenanbau‘ trat er vermehrt auf. |
Die einjährige Pflanze kann bis zu 60 cm lange Triebe bilden. Sie ist behaart. Blätter trägt sie nur wenige. An den dicht behaarten Blütentrauben mit lang ausgezogenen Spitzen der Kelchblätter, die die kleinen weißen oder rosa Blüten überragen, kann sie leicht erkannt werden. Sie blüht im Mai bis zum August. In jeder Blüte ist nur ein Samen, der nach der Reife von den Kelchblättern umhüllt bleibt. | Die einjährige Pflanze kann bis zu 60 cm lange Triebe bilden. Sie ist behaart. Blätter trägt sie nur wenige. An den dicht behaarten Blütentrauben mit lang ausgezogenen Spitzen der Kelchblätter, die die kleinen weißen oder rosa Blüten überragen, kann sie leicht erkannt werden. Sie blüht im Mai bis zum August. In jeder Blüte ist nur ein Samen, der nach der Reife von den Kelchblättern umhüllt bleibt. | ||
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|File:Trifolium arvense 1 im Rasen IMG 0919 Wohlers.JPG| Ein dichter Bestand in einem Rasen unter Kiefern. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 1 im Rasen IMG 0919 Wohlers.JPG| Ein dichter Bestand in einem Rasen unter Kiefern. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 1a Straßenrand IMG 1204 Wohlers.JPG| Auch am Straßenrand wächst er, allerdings nicht gerade üppig. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 1b Trockenrasen IMG 4937 Wohlers.JPG| Hier in einer trockenen, angesäten Blumenwiese wurde er 45 cm hoch. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 2 Wiese IMG 3267 Wohlers.JPG| Auf naturnahen Trockenwiesen kann er dichte Bestände bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 2 Wiese IMG 3267 Wohlers.JPG| Auf naturnahen Trockenwiesen kann er dichte Bestände bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 3 Zierpflanze IMG 7476 Wohlers.JPG| Als Zierpflanze sieht man ihn manchmal in Steinbeeten. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 3 Zierpflanze IMG 7476 Wohlers.JPG| Als Zierpflanze sieht man ihn manchmal in Steinbeeten. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 3a Triebe IMG 2781 Wohlers.JPG| Straff aufrecht wachsende Triebe. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 4 Pflanze IMG 0927 Wohlers.JPG| Hasen-Klee verzweigt sich viel. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 4 Pflanze IMG 0927 Wohlers.JPG| Hasen-Klee verzweigt sich viel. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 5 Verzweigung IMG 0911 Wohlers.JPG| Die Winkel zwischen Seiten- und Hauptrieb sind fast immer gleich. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 5 Verzweigung IMG 0911 Wohlers.JPG| Die Winkel zwischen Seiten- und Hauptrieb sind fast immer gleich. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 6 Blätter IMG 3982 Wohlers.JPG| Die Blätter sind dreifingrig, die schmalen Blättchen nur kaum 1 cm lang. Sie verdrehen sich: Vom rechten Blatt ist die Unterseite zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 6 Blätter IMG 3982 Wohlers.JPG| Die Blätter sind dreifingrig, die schmalen Blättchen nur kaum 1 cm lang. Sie verdrehen sich: Vom rechten Blatt ist die Unterseite zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
− | |File:Trifolium arvense | + | |File:Trifolium arvense 6a Blatt Haare IMG 2804 Wohlers.JPG| Die Blätter sind, wie die ganze Pflanze, stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
+ | |File:Trifolium arvense 6b Blatt Adern IMG 2809 Wohlers.JPG| Im Gegenlicht ist die Mittelrippe und die Aderung gut zu sehen. Der Blattrand ist hier gerade. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 7 Blatt mit Laus IMG 0749 Wohlers.JPG| Die Behaarung hält Blattläuse aus der Gattung ''Therioaphis'', nicht davon ab, den Hasen-Klee zu besiedeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 8 Nebenblatt IMG 0782 Wohlers.JPG| Die Nebenblätter sind groß, verglichen mit den Blättern, und laufen meistens sehr spitz aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 8 Nebenblatt IMG 0782 Wohlers.JPG| Die Nebenblätter sind groß, verglichen mit den Blättern, und laufen meistens sehr spitz aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 9 Haare Stängel IMG 0829 Wohlers.JPG| Auch die Stängel sind stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 9 Haare Stängel IMG 0829 Wohlers.JPG| Auch die Stängel sind stark behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 9a Knospen IMG 8952 Wohlers.JPG| An der Triebspitze bildet sich der erste Blütenkopf. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 9b Knospen seitlich IMG 8965 Wohlers.JPG| Der Blütenkopf von der Seite fotografiert. Der Rand der Blätter ist hier gesägt. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 10 Knospen IMG 2870 Wohlers.JPG| In den Blattachseln bilden sich Seitentriebe oder Blüten wie hier. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 10 Knospen IMG 2870 Wohlers.JPG| In den Blattachseln bilden sich Seitentriebe oder Blüten wie hier. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 11 endständige Blütenköpfe IMG 0865 Wohlers.JPG| Der letzte Seitentrieb bleibt meistens kurz, sodass zwei Blütenkörbe eng zusammenstehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 11 endständige Blütenköpfe IMG 0865 Wohlers.JPG| Der letzte Seitentrieb bleibt meistens kurz, sodass zwei Blütenkörbe eng zusammenstehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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|File:Trifolium arvense 21 Samen verpackt IMG 3060 Wohlers.JPG| Mit den Haaren an den Kelchblättern bleiben die Samen an Tieren haften oder werden vom Wind verweht. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 21 Samen verpackt IMG 3060 Wohlers.JPG| Mit den Haaren an den Kelchblättern bleiben die Samen an Tieren haften oder werden vom Wind verweht. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
|File:Trifolium arvense 22 Samen IMG 3078 Wohlers.JPG| Die Samen sind fast rund und nur 1 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) | |File:Trifolium arvense 22 Samen IMG 3078 Wohlers.JPG| Die Samen sind fast rund und nur 1 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 23 Keimblätter IMG 7625 Wohlers.JPG| Der gelbe Samen scheint durch die nassen Kelchblätter. Die Keimblätter sind 2 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 24 Keimblätter DSC05847 Wohlers.JPG| Die gleichen Pflanzen einen Monat später. Bei 10°C tagsüber und 5°C nachts entwickeln sie sich kaum. Nur die dritte Pflanze hat die Keimblätter ausgebreitet. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 25 Primärblatt IMG 7641 Wohlers.JPG| Das erste richtige Blatt ist erschienen, noch nicht ausgebreitet. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 26 Keimpflanze Frost DSC06557 Wohlers.JPG| Das zweite richtige Blatt ist dreifingrig. Die Pflanze hat sich aufgrund eines Frosteinbruchs rot verfärbt. (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
+ | |File:Trifolium arvense 27 Pflanzen jung IMG 7514 Wohlers.JPG| Ein Bestand frisch gekeimten Hasenklees im Januar. Dazwischen Keimpflanzen des [[Cerastium fontanum – Gemeines Hornkraut (JKI-Pflanzenportraits)| Hornkrauts.]] (Bild: W. Wohlers, JKI) | ||
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− | Verfasser: Wohlert Wohlers | + | Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021. |
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+ | Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es [https://luontoportti.com/de/t/458/hasenklee beim finnischen NatureGate.] |
Version vom 11. September 2021, 10:43 Uhr
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes |
Trifolium arvense L., der Acker-, Mäuse- oder Hasen-Klee gehört zur Familie der Fabaceae oder Leguminosae (Schmetterlingsblütler oder Hülsenfrüchtler). Die englischen Namen sind Hare's-foot Trefoil, Rabbit-foot Clover, Stone Clover. EPPO-Code TRFAR.
Der Hasen-Klee ist in Europa, Nordafrika und Westasien heimisch. In Deutschland kommt er häufig vor. Er hat sich aber weltweit verbreitet, nach Nordamerika, wie auch nach Australien und Neuseeland. Im Norden tritt er noch bis zum 61sten Breitengrad auf, kaum darüber hinaus. Hier eine Karte von Finnland. Er wächst gut auf schwach bis stark sauren Böden. Wärme und Trockenheit kann er gut vertragen. Auf Trockenwiesen und -rasen, Dünen und mageren Äckern kann man ihn finden. Auf den Versuchsfeldern in Halle mit dem ‚ewigem Roggenanbau‘ trat er vermehrt auf.
Die einjährige Pflanze kann bis zu 60 cm lange Triebe bilden. Sie ist behaart. Blätter trägt sie nur wenige. An den dicht behaarten Blütentrauben mit lang ausgezogenen Spitzen der Kelchblätter, die die kleinen weißen oder rosa Blüten überragen, kann sie leicht erkannt werden. Sie blüht im Mai bis zum August. In jeder Blüte ist nur ein Samen, der nach der Reife von den Kelchblättern umhüllt bleibt.
Hasenklee wird aufgrund der harten Stängel von Rindern gemieden, Ziegen und Schafen fressen ihn allerdings. Früher wurde er viel als Hausmittel gegen verschiedene Krankheiten verabreicht. Manchmal sieht man ihn in Steingärten als Zierpflanze.
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Verfasser: Wohlert Wohlers. September 2021.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.