Cerastium arvense, das Acker-Hornkraut, gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Die englischen Namen sind Field Mouse-ear Chickweed oder Meadow Chickweed. EPPO-CODE CERAR.
Das Acker-Hornkraut ist weit verbreitet, in Deutschland ist es viel zu finden. Es gibt viele Unterarten, die regional wachsen, aber auch verschleppt wurden, z.B. nach Nordamerika. Auf der Südhalbkugel kann man es in Neuseeland und Tasmanien sehen. Im Norden Europas kommt es bis nördlich des 60sten Breitengrads vor. Es wächst auf Ödflächen, an Wegrändern, auf wechselfeuchten Wiesen, Trockenrasen und auf Felsschutt, auf Äckern eigentlich gar nicht mehr, wie man aufgrund des Namens denken könnte.
Die Pflanze kann mit ihren kriechenden Trieben und vielen Seitentrieben dichte Bestände bilden. Das Acker-Hornkraut ist daher auch als Zierpflanze in Gärten zu finden, besonders eine wollig grau behaarte Sorte. Die blühenden Triebe werden kaum 20 cm hoch, die Blüten sind bis zu 2 cm groß. Blütezeit ist Mai/Juni, häufig mit einer Nachblüte. Auffallend ist, dass immer Seitentriebe ohne Blüten vorhanden sind.
| Ein blühender Bestand. (Bild: W. Wohlers) |
| Im Rasen kann sich das Acker-Hornkraut ganz gut halten. (Bild: W. Wohlers) |
| Silbrig weiße Pflanzen im Trockenrasen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In diesem Garten wuchs sie hervorragend, nachdem der große Baum über der Fläche entfernt worden war. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nicht alle Triebe sind wollig weiß behaart. Es gibt auch grüne Blätter an sonst weißen Trieben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze wächst kriechend am Boden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Triebe können ohne stützende Nachbarn 30 cm hoch werden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die sitzenden, schmal linealischen Blätter können bis 3 cm lang und 4 mm breit sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An der Spitze der Blätter ist ein Zahn, der manchmal rötlich gefärbt ist; hier aber nicht. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Oberseite eines Blattes mit nicht so vielen Haaren. Es erscheint deshalb grün. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blattunterseite ist nicht so stark behaart wie die Oberseite. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind gekielt. (Bild: W. Wohlers) |
| Ein eher grüner Trieb im Herbst. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter stehen kreuzweise und sind gegenständig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Ein wollig behaarter Trieb mit Seitentrieben in den Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Häufig sind Blätter und Stängel wollig behaart mit einigen langen, geraden Haaren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Hier ist gut zu sehen, dass die Stängelhaare nach unten weisen, die Haare auf dem Blatt aber nach oben. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blätter sind halb stängelumfassend. (Bild: W. Wohlers) |
| Knospen bilden sich im linken Trieb, der verglichen mit rechts etwas geschwollen ist. (Bild: W. Wohlers) |
| Es fiel kaum auf. Links auf dem Trieb saß im Foto davor eine Pfirsichblattlaus, Myzus persicae. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Knospen werden sichtbar. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Stängel streckt sich. Die Knospen stehen noch eng zusammen. Die beiden Tragblätter haben einen häufigen Rand. (Bild: W. Wohlers) |
| Wie bei Nelkengewächsen häufig: dichasiale Anordnung der Blüten. Die mittlere Knospe öffnet sich zuerst, daneben zwei weitere Blütentriebe. (Bild: W. Wohlers) |
| Sieben Blüten an einem Stängel. (Bild: W. Wohlers) |
| Die mittlere Knospe öffnet sich zuerst. Das Samenkorn mit Flugschirm kommt vom Löwenzahn. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Blüte wird bis zu 2 cm groß und hat fünf Kronblätter, die tief gekerbt sind. (Bild: W. Wohlers) |
| Eine Ameise macht sich an die Nektarien am Blütengrund. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kelchblätter haben einen häutigen Rand. (Bild: W. Wohlers) |
| Kelchblatt ganz nah. (Bild: W. Wohlers) |
| Die hell-gelben Antheren öffnen sich zuerst. Zehn Antheren in zwei Kreisen angeordnet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die fünf Narben strecken sich mit zunehmendem Alter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben haben sich zu voller Größe entwickelt und krümmen sich an der Spitze. (Bild: W. Wohlers) |
| Verblüht. Die Fruchtkapsel bleibt aufrecht stehen. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kapsel hat sich geöffnet. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Kapselöffnung hat zehn Zacken. (Bild: W. Wohlers) |
| Der Samen ist ca 1 mm groß und weist ein typisches Muster von Noppen auf. (Bild: W. Wohlers) |
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Es gibt offensichtlich Kreuzungen mit Cerastium fontanum, sodass die Systematik beider Arten noch genetisch untersucht werden müsste. Cerastium ist eine taxonomisch schwierige Gattung.
Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2017.
Fotos von Pollen: Halbritter H, Svojtka M (2016) Cerastium arvense. In: PalDat (2016-10-19) - a palynological database.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es beim finnischen NatureGate.