Lychnis flos-cuculi L. (= Silene flos-cuculi), die Kuckucks-Lichtnelke gehört zur Familie der Caryophyllaceae (Nelkengewächse). Der englische Name ist Ragged Robin. EPPO-Code LYHFC.
Die Kuckuckslichtnelke ist in Deutschland, wie in ganz Europa und Westasien weit verbreitet. Im Norden wächst sie noch viel am 65sten Breitengrad, vereinzelt auch noch am Polarkreis. Nach Nordamerika wurde sie verschleppt und kommt dort vor allem im Nordosten vor. In Australien ist sie nicht zu finden, nur in Victoria an einer Stelle, in Neuseeland nur an wenigen Stellen. Sie gedeiht gut auf feuchten Wiesen und ist eine typische Pflanze in Marschen, die sie früher im Mai mit einem rosa Schleier versah. Sie verträgt eine regelmäßige Mahd. Ihr Nährwert für Rinder ist gering, sodass sie nicht gerne gesehen wird. Heute kann man ihren Samen als Zierpflanze kaufen. Sie eignet sich ideal für feuchte Blumenwiesen. Wenn sie sich aus den Blumenbeeten in Rasenflächen aussät, dann wächst sie dort meistens ganz gut.
Die mehrjährige Pflanze bildet eine lockere Rosette. So überwintert sie. Die glänzenden Blätter sind lanzettlich, glattrandig und können unter guten Bedingungen 15 cm und länger und 2 cm breit werden. Die Blütenstängel sind kantig und kurz und wenig behaart und werden bis 50 cm hoch und tragen nur wenige Blüten. Die tiefrosa Blüten sind tief geschlitzt. Hauptblütezeit ist der Mai, aber es erscheinen immer wieder Blüten bis zum Frost. Das ist auch der Grund, warum die Kuckucks-Lichtnelke als Zierpflanze gepflanzt wird. Es gibt gefüllte und auch weiße Sorten.
Die Gattung Lychnis hat weniger Arten als bisher. Nach der alten Arteneinteilung gab es noch weitere Lychnis-Arten, etwa Lychnis githago, heute Agrostemma githago, die Kornrade, und andere Pechnelken. Der Name Lychnis ist latinisiert von griechisch leuchtend. Der Name Lichtnelke entspricht also der Übersetzung aus dem Lateinischen, was ja gar nicht so selten ist.
| In Wiesen fällt sie durch ihr leuchtendes Rosa auf. Feuchtwiesen sind ideal, hier mit Schilf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der rosa Schleier auf einer Wiese. (Bild: W. Wohlers) |
| Kuckucks-Lichtnelken im Rasen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Pflanze bildet ohne Konkurrenz im Herbst Rosetten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter können aufrecht stehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter sind kahl und weisen eine besondere Äderung auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängelblätter stehen gegenständig. Hier Seitentriebe in den Blattachseln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind behaart, während die Blätter, links und rechts der Blattgrund, unbehaart sind. (Bild: W. Wohlers) |
| Die weichen Haare weisen mit den Spitzen nach unten. (Bild: W. Wohlers) |
| Knospen an den behaarten, noch nicht gestreckten Stängeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In den oberen Blattachseln bilden sich Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Blütenstand. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwei Knospen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Kronblätter sehen vor dem Aufblühen wie geflochten aus. (Bild: W. Wohlers) |
| Die fünf Blütenblätter sind tief geschlitzt und tragen auf beiden Seiten einen schmalen, rechtwinklig abstehenden Fortsatz. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blüten sind charakteristisch geschlitzt. Daran ist die Kuckucks-Lichtnelke leicht zu erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Erst werden die Antheren geschoben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Pollen ist weiß. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Narben erscheinen nach den Antheren. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Rechts ist die Blüte abgeschlossen. Fotos geben je nach Sonneneinstrahlung das Rosa in anderer Intensität wieder.(Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Narben bleiben an den reifenden Samenkapseln erhalten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die rechte Kapsel beginnt sich zu öffnen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In der Mitte eine völlig geöffnete Samenkapsel. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Anordnung der Samenkapseln ist bestimmt durch Einzelblüte, Neben- und Haupttrieb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Der Blick auf die Samenkapsel von unten zeigt die verwachsenen Hüllblätter, die jeweils eine Mittelrippe haben und dadurch zehn Linien bilden. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind nur 1 mm groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen haben, wie häufig bei Caryophyllaceen, eine auffallende Oberflächenstruktur. (Bild: W. Wohlers) |
| Die Keimblätter sind oval und gestielt. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am vierten Blatt mit der prominenten Aderung kann man die kleinen Pflanzen schon gut erkennen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Eine gefüllte Sorte für den Garten. (Bild: W. Wohlers) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers. Mai 2018.
Fotos von Pollen der Kuckucks-Lichtnelke siehe bei PalDat - einer palynologischen Datenbank.
Eine detaillierte Beschreibung mit schönen Fotos gibt es finnischen NatureGate.