Abfrage: Wissenswertes zu Pflanzen nachschlagen
Siehe auch unter Verwendung von Pflanzen nachschlagen
4 Ergebnisse (Suche modifizieren ). Gesucht wurde:
- Stichwort
- enthält „Geschichtliches“
dazu fand sich 1 Stichwort: Geschichtliches
- Wissenswertes: Geschichtliches (… auf Seite Wiesen-Bärenklau (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Wissenswertes;
; Teil der Pflanze: gesamte Pflanze; Art: Heracleum sphondylium L.; Umgangssprachlich: Wiesen-Bärenklau, Gemeiner Bärenklau, Bärentatze, Gemeines Heilkraut; Quellenangaben: Madus (Bd.1, 1938), S. 1542, 1544: »Geschichtliches und Allgemeines. In den Schriften der alten Römer und Griechen läßt sich unser Heracleum sphondylium nicht mit Sicherheit nachweisen. Erst bei den „Vätern der Botanik“ (Gesner, Matthiolus, Bauhin, Tournefort) wird es bestimmt bezeichnet. […]« Hegi 1926, S. 1452f. »Die Früchte, die bei Zürich in einem Pfahlbau der Bronce-Eisenzeit nachgewiesen wurden, finden sich zuweilen in europäischen Grassaaten.«)
- Wissenswertes: Geschichtliches (… auf Seite Margerite (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Wissenswertes;
; Teil der Pflanze: gesamte Pflanze; Art: Leucanthemum vulgare Lam.; Umgangssprachlich: Margerite, Wiesen-Margerite, Wiesen-Wucherblume, Große Gänseblume, Große Maßliebe; Quellenangaben: Reling & Bohnhorst (1889) S. 180f.: »64. Die Wucherblume. (Chrysanthemum.)Die Wucherblume, besonders die Saat-Wucherblume (C. segetum), gehörte ehemals zu den häufigsten und schädlichsten Ackerunkräutern. Die zahlreichen Samen in den teilweise geflügelten Gehäusen begünstigten die überaus schnelle Ausbreitung dieses Schädlings und führten oft zu einer vollständigen Überwucherung der Saatfelder. In verschiedenen Gegenden ist darum die Ausrottung dieser Pflanze von den Behörden planmäßig betrieben worden. Aus Mecklenburg berichtet Dreves über dieses Unkraut: Die Wucherblume war dem Kornbau so lange vorzüglich hinderlich, als die Felder in drei Schlägen beackert werden mußten. Dieses schädliche Unkraut hatte alle Feldmarken überzogen und überwuchs durch sein schnelles Wachstum alle Getreidearten. Sie war auf keine Weise aus dem Acker, wo sie sich einmal angesogen hatte, wieder herauszuschaffen. Sobald jedoch die Koppelwirtschaft eingeführt wurde, war auch, ohne daß man daran dachte, die Vertilgung der Wucherblume zugleich bewirkt. Da ihre Blüten auf den Weideschlägen von dem Vieh abgefressen wurden, so konnte ihr Wachstum durch nichts besser gehemmt werden, als wenn kein Same von ihr zur Reife kam. Man findet darum auf allen Landgütern, wo die Schlagordnung eingeführt ist, jetzt keine Spur mehr von diesem schädlichen Unkraut. In verschiedenen Dörfern in Holstein wurde früher die sogen. „Wucherblumenköst“ gefeiert, wobei alle Mannschaft zum Ausziehen der Wucherblumen aufgeboten wurde und ein fröhlicher Tanz den Tag beendete. Die weiße Wucherblume (C. leucanthemum), auch das weiße Mädchen, Priesterkragen und Johannisblume genannt, dient in Schweden als Orakelblume, um zukünftige Dinge zu erforschen, wie es auch Goethe in so anziehender Weise in der Gartenscene des Faust darstellt. Ähnliches wird Von B. Wartmann aus der Schweiz erzählt. Auf die Frage: „Wohin komme ich nach meinem Tode?“ werden die Strahlblüten der Reihe nach ausgerissen und „Himmel, Fegfür, Höll“ dabei gezählt. Auf die Frage: „Was werde ich?“ zählt man: „Herr, Bur, Bettelmann“, oder: „Edelmann, Bettelmann, Bur“, oder: „heiraten, ledig bleiben, Mönch (Klosterfrau) werden“.«)
- Wissenswertes: Geschichtliches (… auf Seite Wald-Schlüsselblume (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Wissenswertes;
; Teil der Pflanze: gesamte Pflanze; Art: Primula elatior (L.) Hill; Umgangssprachlich: Wald-Schlüsselblume, Waldprimel, Hohe Schlüsselblume, Hoher Himmelschlüssel, Bergsanikel; Quellenangaben: Madus (Lehrbuch der biologischen Heilmittel, Bd. 3, 1938), S. 2213.: zu Primula veris »Geschichtliches und Allgemeines: In den antiken Schriften wird die Echte Schlüsselblume nicht erwähnt, was sich aus pflanzengeographischen Gründen erklären läßt. Dagegen spielt die Primula (wohl Primula elatior) in der nordischen Mythologie eine bedeutende Rolle; die Nixen, Elfen, Undinen und Najaden liebten und beschützten diese schöne Blume. …« — zu Primula veris S. 2221: »Kofler**) stellte die unterschiedliche Wirkung zwischen Primula elatior und Primula officinalis fest. Auszüge aus Primula elatior führen in geringer Verdünnung zur Agglutination der Blutkörperchenaufschwemmung. Erst bei stärkerer Verdünnung tritt Hämolyse ein. Bei Primula officinalis unterbleibt auch bei stärkerer Verdünnung die Hämolyse. Auch die Saponine der beiden Arten unterscheiden sich. Das Saponin von Primula officinalis, die kristallisierte Primulasäure, wirkt bei intravenöser Anwendung als Nierengift, während das amorphe Elatior-Saponin vor allem die Leber schädigt. Beide Stoffe schädigen im Gegensatz zu anderen Saponinen Milz und Knochenmark nur wenig. (…)«; Anmerkungen: ** Kofler, Arch. d, Pharm. i. Ber. dtsch. pharm. Ges. 1928, S. 479—484; Agglutination = Verklebung, Verklumpung von Zellen, Blutkörperchen o. Ä. (www.dwds.de/wb/Agglutination); Hämolyse = Auflösung der roten Blutkörperchen durch Austritt des roten Blutfarbstoffs infolge Einwirkung von Blutgiften (https://www.dwds.de/wb/Hämolyse))
- Wissenswertes: Geschichtliches (… auf Seite Trollblume (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Wissenswertes;
; Teil der Pflanze: gesamte Pflanze; Art: Trollius europaeus L.; Umgangssprachlich: Trollblume, Europäische Trollblume, Dotterblume, Engelblume, Kugelblume, Kugelhahnenfuß; Quellenangaben: Nathusius (1869) S. 83ff., im Abschnitt „Die Märchen“: »Als noch dichte Wälder die deutſche Erde beſchatteten, da war noch gute Zeit für das Volk der Elben, Zwerge und Waſſernixe. Sie hatten ihre ſtillen Lieblingsplätze zu luſtigen Tänzen im Mondenſchein auf Lichtungen mitten im dunkeln Wald, zu fleißigen Werken in und über der Erde; ſie machten ſich die Wurzeln und Kräuter dienſtbar, deren geheime Kräfte zu Nutz und Schaden den kleinen weiſen Leuten wohlbekannt. So brachten ſie ihr Leben auf viele Jahre, wurden älter als die Menſchenkinder. Wenn ſie ja mal einem Menſchen zu Geſicht kamen, ſo waren ſie meiſt als eisgrau bärtige Männlein anzuſehen: die in der Erde wohnenden Dunkelelben ſchwärzer als Pech, die Lichtelben von Alfheim aber leuchtend wie die Sonne, und die Weiblein beſonders von lieblicher, wunderbarer Schönheit, ſo daß manche alten Dichter, die noch mehr von ihnen wußten als wir, Frauenſchöne nicht beſſer als durch den Vergleich mit den kleinen Lichtelbinnen beſchreiben konnten. Die Holzmännchen oder Wildenmänner hatten recht eigentlich den grünen Wald zu eigen, Nix und Nixen trieben ihr Spiel in den klaren Waldſeen. Aber der Menſch behauptete mehr und mehr ſein Recht als Herr der Erde: er durchfiſchte die Wäſſer, lichtete die Wälder, drang in den felſigen Grund der Berge ein, — die kleinen Leute mußten weichen, wehklagend flohen ſie vor dem lärmenden Bauen der Häuſer, vor dem Pochen der Bergwerke, aber auch in bitterem Trotz gegen den Eindringling ſuchten ſie ihm Schaden und Schabernack zu thun, ihr heidniſcher Sinn ſchlug im Kampfe gegen den Menſchen immer boshafter durch, und überwog das harmlos muntere Weſen, das ſie trieben, ſo lange ſie ungeſtört Meiſter von Berg, Wald und Waſſer waren. Immer wüſter und feindſeliger zeigten ſie ſich in geſpenſtiſchem Spuk: ſtatt der ſchönen weiſen Elfenfräulein als böſe Zauberweiber und Hexen, ſtatt der ernſthaft neckiſchen Männlein als widerliche Kobolde. — Aber wunderbar, trotz des Kampfes mit dem Menſchen beugte ſich doch, der ſtarre Sinn vor dem Chriſten. Die Widerwilligen flohen vor chriſtlichem Zeichen und Wandel, die Gutwilligen die ab und zu noch halfen, thaten es aber nur frommen Leuten, ja ihnen wiederum konnten in vielen Nöthen nur Chriſten helfen, ſehnten ſie ſich doch ſelbſt nach Erlöſung, wie jener arme Neck, der aus dem Waſſer heraus ſo lieblich ſang und ſpielte, mit einem Schrei bitterlich weinend in die Tiefe fuhr, als böſe Knaben ihm neckend ſagten: daß er doch nie ſelig würde; erſt als der Prieſter an das Waſſer ging, den Nix rief und ſagte, daß es auch für ihn Erlöſung gäbe, da tauchte er wieder auf, ſang und ſpielte mit fröhlichem Angeſicht, lieblicher als je. — Dies und vielerlei Anderes wird noch heutigen Tages davon geſagt, in alten Büchern lieſt man von ihrem Verkehr mit den Menſchen in Liebe und Haß, aber zu Geſicht bekömmt man das arme kleine Volk und ihre Geſellen nicht mehr, nur wo der Wald recht einſam und das Waſſer ſtill, da ſieht man noch ihrer Wahrzeichen mancherlei: Pflanzen und Kraut, das ihnen beſonders vertraut und lieb war, trägt ihren Namen und in einigen Blumen ſogar ſtehen ſie noch leibhaftig da, von bunten Märchen aus alten vergangenen Tagen und ihrer Sehnſucht nach, neuen ewigen Tagen den Chriſtenkindern zu erzählen, die mit frommen Herzen und ſinnigen Schritten durch den Wald gehen, und Ohr und Auge für das Seufzen und Sehnen der gebundenen Kreatur haben. (…) 29. Trolle, a) Trollius europaeus † Trollblume, T. Engliſch trollflower, holländiſch, drolbloem, im Hennebergiſchen große Glozblume; und die weiße Trollblume b) Ranunculus platanifolius. Nach Gr. M. „iſt tröll der allgemeine, bald rieſiſche und elbiſche, bald zauberiſche Weſen begreifende Ausdruck, ſo jedoch, daß früher die Rieſennatur, ſpäter die teufliſche vorwaltet.“ Der auf feuchten Wieſen mancher Gegenden ziemlich häufigen, anderwärts nur in Gärten überſiedelt vorkommenden, gelben Trollblume kömmt der Name am eigentlichſten zu: nach P wurde ſie im germaniſchen Alterthum als Zauberpflanze betrachtet; dies und das auffallende, in die Augen ſtechende der leuchtenden dicken Blüthen, (was auch im Ausdrucke Glotzlume liegt) war Veranlaſſung, daß ſie nach den ungeſchlachteten Trollen den Namen bekam, der lateiniſirt auch als botaniſcher angenommen iſt.« ; Anmerkungen: * ungeschlacht hat mehrere Bedeutungen (siehe https://www.woerterbuchnetz.de/DWB/ungeschlacht) hier wahrscheinlich die Bedeutungen aus Grimms Wörterbuch: » … 3) von übler äußerer Beschaffenheit, Ungestalt, unförmig, massig, unhandlich, unfein … 4) von übler Art und Wesenheit … 5) übel von Charakter und Sitte …« * siehe auch Die Märchen – Die Blumenwelt nach ihrer deutschen Namen Sinn u. Deutung in Bilder geordnet (Johanne Nathusius))