Vicia sativa L. (= Vicia alba, Vicia amphicarpa, Vicia angustifolia u. a.), die Saat-Wicke, gehört zur Familie der Fabaceae oder Leguminosae (Hülsenfrüchtler), Unterfamilie Faboideae (Schmetterlingsblütler). Die englischen Namen sind Common Vetch, Summer Vetch. EPPO-Code VICSA.
Die Saat-Wicke ist eine alte Kulturpflanze, die ursprünglich aus Westasien und dem Mittelmeerraum kommt. Sie ist wildwachsend viel in Deutschland zu finden, nur im Alpenvorland nicht. Überall, wo sie angebaut wird, hat sie sich auch verbreitet, so in Nordamerika, ebenso wie in Australien und Neuseeland. Sie gedeiht gut auf lockeren Lehm- und Sandlehmböden, auch in schattigen Lagen, und ist daher in Südeuropa als Unterbewuchs aus Walnuss- und Birnenplantagen und Weinbergen bekannt. Sie tritt an Wegrändern, aber auch in Getreidefeldern und Weiden auf.
Die einjährige Pflanze kann sehr unterschiedlich aussehen, deswegen wurde sie vielfach beschrieben und hat viele Synonyme; sie hat viele Unterarten. Die Triebe sind bis zu 2 m lang. Die Blätter haben drei bis acht Fiederpaare und enden in Ranken. Die Blüten sind meistens violett, können aber auch weiß sein. Blütezeit ist April bis September.
Bei Anbau wird die ganze Pflanze als Futter verwendet, sowohl frisch als auch als Heu oder siliert. Werden die Samen verfüttert, so darf dies nicht in zu großen Mengen geschehen, da sie cyanogene Aminosäuren und Glykoside enthalten, die in zu hohen Mengen zum Tod führen können. Nur Züchtungen mit einem Toxingehalt unter 0,4 % können auch an Schweine verfüttert werden. Auch zur Gründüngung wird die Saat-Wicke gesät.
| Die Saat-Wicke auf einem Feld in Spanien, verunkrautet mit Kuhnelke und Klatschmohn. (Bild: A. Cirujeda) |
| Eine junge Pflanze im JKI-Unkrautgarten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Fiederblättchen sind am Blattgrund meistens länger als zur Spitze hin, die in Ranken endet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel sind kantig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Trotz des recht kräftigen Stängels braucht die Saatwicke doch eine Rankhilfe. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hülsen sind grün, hier nur mit fünf Samen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Reife Hülsen verfärben sich schwarz. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Hülsen platzen an Bauch- und Rückennaht auf und verdrehen sich beim Trocknen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind schwarz, hier sieben in der Hülse. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Zwölf fleckige Samen in der Hülse. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. Januar 2015.