Trifolium pratense, der Rot- oder Wiesenklee, gehört zur Familie der Fabaceae oder Leguminosae (Hülsenfrüchtler). Der englische Name ist Red Clover. EPPO-Code TRFPR.
Rotklee ist in mehreren Unterarten in Europa, Nordafrika und im westlichen Asien heimisch, im Norden bis zum Polarkreis und noch etwas darüber hinaus. In Deutschland ist er überall verbreitet. Er wird als Futterpflanze angebaut; so sind beim Deutschen Bundessortenamt zwei Dutzend Sorten eingetragen. Er ist heute weltweit in Gebieten mit gemäßigten Klimaten zu finden, häufig verwildert an Wegrändern oder im Ödland, auch in Nordamerika. Im Rasen, vor allem im Sportrasen, wird er nicht gerne gesehen wird. Er verträgt das Mähen problemlos. Rotklee wächst gut auf humusreichen, kalkhaltigen Lehm- und Tonböden, auf sauren Sand- und Moorböden gedeiht er nicht.
Die mehrjährige Pflanze wird bis zu 80 cm hoch. Sie wurzelt sehr tief, bis zu 2 m. Stängel und Blätter sind mehr oder weniger eng anliegend behaart. Die Blätter sind dreifach gefingert und können einen Durchmesser von 10 cm haben. Am Stängelgrund befinden sich zwei ausgeprägte Nebenblätter mit auffallenden Adern. Der Blütenkopf ist botanisch eine kompakte Traube und hat drei bis vier Dutzend der typisch purpurroten Blüten. Blütezeit ist Mai bis zum Frost.
Da Rotklee wie Weißklee und alle Leguminosen aufgrund der Symbiose mit speziellen Bakterien Stickstoff fixiert, fördert er in Mischbeständen das Wachstum von Gräsern. Er wird auch als Gründüngung angesät und dann untergepflügt. In der Naturmedizin wird er gegen sehr verschiedene Krankheiten eingesetzt, gegen Krebs und selbst gegen Haarausfall. Außerdem wird er zusammen mit 21 weiteren Pflanzen in einem bekannten Gin als Gewürz verwendet, siehe auch Acker-Kratzdistel.
| 50 cm hohe Pflanzen des Rotklees in einer Wiese. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Nur 10 cm hohe Pflanzen nach dem Rasenmähen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An Wegrändern fällt Rotklee trotz Trockenheit durch den hohen Wuchs auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den bereits gestreckten Stängeln sind nur wenige der weißen Haare zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| An den Triebspitzen stehen die eng anliegenden Haare dicht bei einander. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Stängel können auch rot sein. Hier ein Nebenblatt und ein Seitentrieb. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Adern der Nebenblätter fallen immer auf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blätter haben drei Finger und messen im Durchmesser durchaus 10 cm. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattoberseite trägt eine markante weiße Zeichnung und ist schütter behaart. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Am Blattrand sind die Haare gut zu sehen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blattunterseite scheint stärker behaart zu sein. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Auf der Mittelrippe der Blattunterseite stehen die Haare besonders eng. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Zipfel der grünen Kelchblätter erscheinen als erstes aus den Nebenblättern. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Neben dem Blütenkopf stehen immer zwei Vorblätter. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Nebenblätter der Vorblätter sind besonders groß. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Manchmal werden zwei Blütenköpfe gebildet, die dann zusammen vier Vorblätter mit unterschiedlicher Fingerzahl haben können. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die eigentliche Blüte ist nur knapp 1 cm lang. Die fünf Kelchblätter sind zusammengewachsen. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Anzahl der Kelchblätter ist leicht an den schmalen, lang behaarten Enden zu erkennen: fünf. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Unterhalb der großen Fahne stehen zwei Kronblätter als Flügel, die das Schiffchen umgeben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Im Schiffchen scheinen die gelben Antheren durch. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Flügel verfärben sich als erstes dunkel, wenn die Blüte vorbei ist. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Blütchen verbräunen alle fast gleichzeitig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die braunen Kronblätter bleiben sehr lange an dem Fruchtstand, einer eng gedrängten Traube, erhalten. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Samen sind knapp zwei Millimeter groß und meistens noch von den Kelchblättern umgeben. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die Keimblätter sind kurz gestielt, oval und etwa 3 mm lang. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Das erste Blatt ist noch nicht dreifingrig. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Rotklee bildet eine kräftige, verzweigte Wurzel aus. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| Die für Leguminosen typischen Knöllchen mit den Stickstoff-fixierenden Bakterien an Rotklee-Wurzeln. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
| In einem bekannten Gin wird der Rotklee als Gewürz verwendet. (Bild: W. Wohlers, JKI) |
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Verfasser: Wohlert Wohlers, JKI. August 2014.