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Wiesen-Bärenklau (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Verwendung
Pflanzenverwendung auf Seite Wiesen-Bärenklau (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Verwendung +
Portraitbild Pflanze Datei:Heracleum sphondylium (Thomé Bd.3 1905, BHL-81509, Tafel 451) clean, no-description.jpg +
Portraitbild Pflanze Beschriftung '''A''' Teil der Pflanze, '''1''' Stempel;
'''A''' Teil der Pflanze, '''1''' Stempel; '''2''' halbreife Frucht; '''3''' Fruchtträger mit den Früchtchen; '''4''' Fruchtquerschnitt. 1 bis 4 vergrößert — Abbildung nach Tafel 451 in [[ #Thomé & Müller Bd.03 1905|<span style="font-variant:small-caps">Thomé & Müller u. a. (1905)</span>]] verändert
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Portraitbild Pflanze Miniaturbild [[Datei:Heracleum sphondylium (Thomé Bd.3
[[Datei:Heracleum sphondylium (Thomé Bd.3 1905, BHL-81509, Tafel 451) clean, no-description.jpg|x120px|rahmenlos|'''A''' Teil der Pflanze, '''1''' Stempel; '''2''' halbreife Frucht; '''3''' Fruchtträger mit den Früchtchen; '''4''' Fruchtquerschnitt. 1 bis 4 vergrößert — Abbildung nach Tafel 451 in [[ #Thomé & Müller Bd.03 1905|<span style="font-variant:small-caps">Thomé & Müller u. a. (1905)</span>]] verändert]]
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Quellenangaben [[ #Hegi Bd.5-2 Dicotyledones 1926|<spa
[[ #Hegi Bd.5-2 Dicotyledones 1926|<span style="font-variant:small-caps">Hegi 1926</span>]], S. 1452f.: »''Heracleum Sphondylium'', die Gemeine Bärenklau, ist (namentlich in der typischen Unterart ''austrále'') ein verbreitetes, oft lästiges Kraut der Fett-, Wässer- und Frischwiesen (siehe pag. 1429), das allerdings erst nach der Heuernte — vor dem zweiten Schnitt (Grummet, Emd) — zur Blüte gelangt und dann einen bezeichnenden Aspekt erzeugt. Durch einseitige Stickstoffdüngung (Jauche, Stallmist) wird das Wachstum sehr gefördert. Nur in höheren Lagen blüht die Bärenklau bereits im ersten Schnitt, gelegentlich gleichzeitig mit dem Wiesenkerbel, mit welchem — auch mit dem Berg-Kälberkropf — die Art übrigens viel gemeinsames hat. Die Pflanze entwickelt eine enorme Wachstumsenergie. Der dicke, vielköpfige Wurzelstock besitzt ein starkes Ausschlagsvermögen; die grossen, grundständigen Blätter verdrängen durch Beschattung alle guten Wiesengräser und Kräuter und setzen dadurch den Ertrag der Wiesen herab. Bis zum ersten Schnitt bildet die Pflanze ein ordentliches Milch- und Grünfutter; doch schrumpfen die Blätter beim Dörren zusammen und zerbröckeln zu Pulver. Aus diesem Grunde werden die Blätter mancherorts von Kindern aus dem Heu herausgelesen und grün verfüttert. Im zweiten Schnitt werden die kräftigen Stengel holzig und die Blätter grob; sie liefern ein geringes Heu, das zufolge des grossen Wassergehaltes schlecht trocknet und leicht schimmlig wird. Aus diesen Gründen wird die Bärenklau wie andere Doldenpflanzen — sie kann auf gedüngten Wiesen bis 80 % des Bestandes ausmachen — durch verschiedene Massnahmen zu bekämpfen gesucht, so durch öfteres Abschneiden vor der Samenreife und durch Beweiden während des Sommers, durch einen Wechsel in der Düngung (statt Jauche Thomasmehl und Superphosphat), durch Ausstechen der Wurzelstöcke (zu kostspielig) oder durch Begiessen der Schnittstellen mit Petroleum. <span style="font-variant:small-caps">Stebler</span> erwähnt, dass durch die Sommerweide die Bärenklau auf einer Wiese auf dem Baurenboden-Fischenthal (Zürcher Oberland) beinahe völlig vertrieben wurde. Auf Trocken- und Magerwiesen wird ''Heracleum Sphondylium'' durch den Kümmel und die Bibernelle ersetzt. Bekanntlich geben die jungen Blätter ein gutes <span style="letter-spacing:0.5ex">Futter für Kaninchen</span> oder <span style="letter-spacing:0.5ex">(gehäckselt) für Hühner</span>; in den Pyrenäen werden die Blätter im Winter <span style="letter-spacing:0.5ex">zur Schweinemast</span> verwendet. Die <span style="letter-spacing:0.5ex">Wurzel ist als Gemüse geniessbar</span>; doch kann sie, besonders wenn sie an einem nassen Standort gewachsen ist, unter Umständen gesundheitsschädlich wirken. Verbreitet ist die Verwendung der <span style="letter-spacing:0.5ex">hohlen Stengel als Spielzeug für Kinder</span> (für Spritzen, Pfeifen u. dgl.). Die Früchte, die bei Zürich in einem Pfahlbau der Bronce-Eisenzeit nachgewiesen wurden, finden sich zuweilen in europäischen Grassaaten. — Die rinnigen Blattstiele dienen der zentripetalen Ableitung des Wassers. Die bauchigen, derben Blattscheiden bieten den in ihnen eingeschlossenen jungen Sprossteilen einen wirksamen Schutz. Die rauhe Behaarung dient im allgemeinen als (nicht sehr wirksames!) Schutzmittel gegen Tierfrass; der Borstenkranz unmittelbar unter den Verzweigungsstellen der Blattspindel und am Grunde der Stengelblattscheiden bildet jedoch nach <span style="font-variant:small-caps">Briquet</span> einen lokalen Verdunstungsschutz für die „interkalaren“ Wachstumszonen. Auch die flaumig-filzige Behaarung der Laubblatt-Unterseite bei manchen südlichen Formen ist offenbar als Transpirations-Schutzmittel aufzufassen. Die starkduftenden Blüten, deren Auffälligkeit zudem durch die meist strahlende Ausbildung der äusseren Kronblätter erhöht wird, werden von einer sehr grossen Zahl von kurzrüsseligen Insekten besucht. Sie sind in der Hauptdolde meist sämtlich zwitterig und proterandrisch, in den Seitendolden zuweilen männlich oder (durch mangelhafte Ausbildung der Staubbeutel und der Pollenkörner) physiologisch weiblich. Bei Neu-Ruppin tritt die Pflanze (welche Unterart?) nach Warnstorf andromonözisch und gynodiözisch auf. Die Blütendolden erscheinen auf den Wiesen gewöhnlich erst nach dem ersten Schnitt. Die Früchte, vielerorts „Batzen“ geheissen, sind durch ihren dünnen Flügelrand an die Windverbreitung angepasst. — Die schwach-aromatischen und süsslich-schleimigen, dann scharf-bitterlich schmeckenden <span style="letter-spacing:0.5ex">Blätter</span> und die einen scharfen, gelben Saft führende (und dadurch <span style="letter-spacing:0.5ex">abführend</span> wirkende) <span style="letter-spacing:0.5ex">Wurzel</span> waren ehedem als ''Herba et Radix Bräncae ursinae Germánicae¹) vel Sphondýlii'' in der <span style="letter-spacing:0.5ex">Heilkunde gebräuchlich</span> als erweichendes und zerteilendes Mittel; insbesondere wurde die gekochte Wurzel zum <span style="letter-spacing:0.5ex">Aufweichen von Geschwüren</span>, namentlich der Leber, aufgelegt. Im Osten werden Auszüge aus Kraut und Wurzel zur <span style="letter-spacing:0.5ex">Bekämpfung des „Weichselzopfes“ (Plica Polonica)</span>, bei dem die Haare zu einem unentwirrbaren Knäuel verfilzt und verklebt sind, angewendet. Die Wurzel galt auch als <span style="letter-spacing:0.5ex">verdauungsfördernd</span> und als <span style="letter-spacing:0.5ex">Mittel gegen Epilepsie und Dysenterie</span>. Die reifen Früchte, die als <span style="letter-spacing:0.5ex">krampfstillend</span> angesehen wurden, sind reich (je nach dem Reifegrad 0,9 bis 3 %) an ätherischem Oel; die unreifen Früchte enthalten Methyl- und Aethyl-Alkohol, Paraffin und einen stickstoff-freien Körper „Heraclin“, der in Chloroform, nicht aber in Wasser löslich ist und bei 185 ° schmilzt. Aus den in Wasser gekochten Blättern und Früchten wurde ehedem in slawischen Ländern mit Zusatz von etwas Sauerteig ein <span style="letter-spacing:0.5ex">alkoholisches Getränk („Bartsch“)</span>²) hergestellt, das von Armen statt Bier getrunken wurde; auch in Nord-Frankreich wird aus der Pflanze ein Likör gewonnen. In Kamtschatka und Persien werden <span style="letter-spacing:0.5ex">Stengel</span> und <span style="letter-spacing:0.5ex">Blattstiele</span> von verwandten Arten (in ersterm Lande wohl ''H. dulce'' Fischer; s. pag. 1422) <span style="letter-spacing:0.5ex">entrindet gegessen</span> und auch <span style="letter-spacing:0.5ex">Zucker</span> (man trocknete die Stengel und klopfte die Zuckereffloreszenz ab) und ein <span style="letter-spacing:0.5ex">Branntwein</span> daraus <span class="font-family-sans-serif" style="font-family:sans-serif;">hergestellt</span>. In Litauen und Polen soll die Wurzel als Gesundheitszusatz zu Landbieren dienen. ---- : ¹) In vor-linné’scher Zeit führte die Pflanze die Bezeichnung Branca ursina nostras. : ²) Daher auch der Name „Bartsch“ für die Pflanze (siehe pag. 1428). Vgl. <span style="font-variant:small-caps">Hartwich, C.</span> Ueber alkoholische Getränke aus dem Bärenklau. Apotheker-Zeitung. Bd. XXVI (1911), pag. 703; Referat im Bot. Zentralblatt 1911, II, p. 605. «
im Bot. Zentralblatt 1911, II, p. 605. «  +
Synonymliste ''Heracleum laciniatum'' Desf.; ''Heracleum australe'' Hartm.  +
Teil der Pflanze junge Triebe  +
Umgangssprachliche Artnamen Wiesen-Bärenklau, Gemeiner Bärenklau, Bärentatze, Gemeines Heilkraut  +
Verwendung von Pflanzen Naturspielzeug  +
Wissenschaftlicher Artname He­ra­cle­um sphon­dy­li­um L.  +
Wissenschaftlicher Artname formatiert ''He­ra­cl<u>e</u>­um sphon­d<u>y</u>­li­um'' L.  +
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Wiesen-Bärenklau (Pflanzentafel Natura Miriquidica e.V.)/Verwendung + Hat Unterobjekt
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