Amaranthus albus – Weißer Amarant (JKI-Pflanzenportraits): Unterschied zwischen den Versionen

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'''''Amaranthus albus''''', der '''Weiße Fuchsschwanz''' oder '''Weiße Amaranth''', gehört zur Familie der Amaranthaceae (Amarantgewächse). Die englischen Namen sind '''Common Tumbleweed, Tumble Pigweed''' oder nur '''Pigweed''' und auch '''White Amaranth'''. [https://gd.eppo.int/taxon/AMAAL EPPO-Code AMAAL.]
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'''''Amaranthus albus''''' L., der '''Weiße Fuchsschwanz''' oder '''Weiße Amaranth''', gehört zur Familie der Amaranthaceae (Amarantgewächse). Die englischen Namen sind '''Common Tumbleweed, Tumble Pigweed''' oder nur '''Pigweed''' und auch '''White Amaranth'''. [https://gd.eppo.int/taxon/AMAAL EPPO-Code AMAAL.]
  
Der Weiße Fuchsschwanz kam aus dem tropischen Amerika nach Europa, [http://plants.usda.gov/core/profile?symbol=AMAL in Nordamerika gilt er in vielen Staaten] als eingeschleppt. [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=357 In Deutschland ist er jetzt heimisch,] wächst aber nicht überall, eher im Osten, aber auch am Rhein. In Berlin kann man ihn viel finden, wie in Bremen, wo er wohl im Hafen anlandete, dagegen kaum in Hamburg. [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/amarantha/amara/amaralb.html In Göteborg wurde er 1896] das erste Mal gefunden. Weiter im Norden, in Finnland ist er nicht vorhanden. Er ist heute weltweit verbreitet, so [https://bie.ala.org.au/species/http://id.biodiversity.org.au/node/apni/2897549 auch in Australien und Neuseeland.] Er wächst viel auf Ruderalflächen, Bahndämmen, Flussufern etc, aber auch auf dem Acker. Er braucht warme und nährstoffreiche Böden.
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Der Weiße Fuchsschwanz kam aus dem tropischen Amerika nach Europa, [https://plants.sc.egov.usda.gov/home/plantProfile?symbol=AMAL in Nordamerika gilt er in vielen Staaten] als eingeschleppt. [http://www.floraweb.de/webkarten/karte.html?taxnr=357 In Deutschland ist er jetzt heimisch,] wächst aber nicht überall, eher im Osten, aber auch am Rhein. In Berlin kann man ihn viel finden, wie in Bremen, wo er wohl im Hafen anlandete, dagegen kaum in Hamburg. [http://linnaeus.nrm.se/flora/di/amarantha/amara/amaralb.html In Göteborg wurde er 1896] das erste Mal gefunden. Weiter im Norden, in Finnland ist er nicht vorhanden. Er ist heute weltweit verbreitet, so [https://bie.ala.org.au/species/https://id.biodiversity.org.au/node/apni/2897549 auch in Australien und Neuseeland.] Er wächst viel auf Ruderalflächen, Bahndämmen, Flussufern etc, aber auch auf dem Acker. Er braucht warme und nährstoffreiche Böden.
  
Der Weiße Fuchsschwanz ist einjährig. Er wird etwa 70 cm hoch und wächst unten genauso weit in die Breite. Die Blätter weisen große Zellen auf, ähnlich wie bei ''Amaranthus blitoides'', die wie ein weißer Rand erscheinen. Männliche und weibliche Blüten sind getrennt, aber befinden sich an einer Pflanze. Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Die Stängel bleichen mit zunehmendem Alter aus und werden weiß, daher der Name. Die Pflanze bricht häufig oberhalb der Wurzel ab, bleibt aber insgesamt erhalten und kann aufgrund der rundlichen Gesamtform vom Wind verweht werden und rollt über die Äcker und Steppen und verliert dabei immer wieder Samen: ein sogenannten Steppenroller, englisch tumbleweed, ähnlich wie die [
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Der Weiße Fuchsschwanz ist einjährig. Er wird etwa 70 cm hoch und wächst unten genauso weit in die Breite. Die Blätter weisen große Zellen auf, ähnlich wie bei [[Amaranthus blitoides – Niederliegender Amarant (JKI-Pflanzenportraits) |''Amaranthus blitoides'']], die wie ein weißer Rand erscheinen. Männliche und weibliche Blüten sind getrennt, aber befinden sich an einer Pflanze. Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Die Stängel bleichen mit zunehmendem Alter aus und werden weiß, daher der Name. Die Pflanze bricht häufig oberhalb der Wurzel ab, bleibt aber insgesamt erhalten und kann aufgrund der rundlichen Gesamtform vom Wind verweht werden und rollt über die Äcker und Steppen und verliert dabei immer wieder Samen: ein sogenannten Steppenroller, englisch tumbleweed, ähnlich wie die [[Falcaria vulgaris – Sichelmöhre oder Sicheldolde (JKI-Pflanzenportraits) |Sicheldolde ''Falcaria vulgaris''.]]
Falcaria vulgaris – Sichelmöhre oder Sicheldolde (JKI-Pflanzenportraits) |Sicheldolde ''Falcaria vulgaris''.]
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Die Blätter des Weißen Fuchsschwanz‘ können wie [http://tropical.theferns.info/viewtropical.php?id=Amaranthus+albus Spinat gegessen werden,] enthalten aber hohe Mengen an Nitraten, wenn sie auf gut gedüngten Böden wachsen. Auch die Samen sind essbar und mit Chiasamen vergleichbar, etwa gleich groß.
 
Die Blätter des Weißen Fuchsschwanz‘ können wie [http://tropical.theferns.info/viewtropical.php?id=Amaranthus+albus Spinat gegessen werden,] enthalten aber hohe Mengen an Nitraten, wenn sie auf gut gedüngten Böden wachsen. Auch die Samen sind essbar und mit Chiasamen vergleichbar, etwa gleich groß.
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|File:Amaranthus albus 9 Blattansatz Stängel IMG 4360 Wohlers.JPG| Das Blatt umfasst den Stängel zu etwa einem Drittel. (Bild: W. Wohlers)
 
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|File:Amaranthus albus 10 Stängel Blattansatz IMG 0761 Wohlers.JPG| Blattstiel, links, von der Seite mit dem herunterlaufenden Blattansatz. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Amaranthus albus 10 Stängel Blattansatz IMG 0761 Wohlers.JPG| Blattstiel, links, von der Seite mit dem herunterlaufenden Blattansatz. (Bild: W. Wohlers)
|File:Amaranthus albus 11 Stängel IMG 4333 Wohlers.JPG| Der am Stängel herunterlaufende Blattansatz hat am Rand besonders große Zellen, die weiß wirken können und einige Haare. (Bild: W. Wohlers)
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|File:Amaranthus albus 11 Stängel IMG 4333 Wohlers.JPG| Der am Stängel herunterlaufende Blattansatz hat am Rand besonders große Zellen, die weiß wirken können, und einige Haare. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Amaranthus albus 12 Seitentrieb kurz IMG 4359 Wohlers.JPG| Aus den Blattachseln wachsen Seitentriebe, unten senkrecht zum Stängel. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Amaranthus albus 12 Seitentrieb kurz IMG 4359 Wohlers.JPG| Aus den Blattachseln wachsen Seitentriebe, unten senkrecht zum Stängel. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Amaranthus albus 13 Seitentriebe IMG 4318 Wohlers.JPG| Eine junge Pflanze mit langen Seitentrieben Anfang Juni. (Bild: W. Wohlers)
 
|File:Amaranthus albus 13 Seitentriebe IMG 4318 Wohlers.JPG| Eine junge Pflanze mit langen Seitentrieben Anfang Juni. (Bild: W. Wohlers)

Aktuelle Version vom 18. August 2021, 05:50 Uhr

Unkrautgarten
Aus dem Unkrautgarten des Julius Kühn-Institutes
Logo des Julius Kühn-Instituts (c) JKI
(Bild: W. Wohlers)

Amaranthus albus L., der Weiße Fuchsschwanz oder Weiße Amaranth, gehört zur Familie der Amaranthaceae (Amarantgewächse). Die englischen Namen sind Common Tumbleweed, Tumble Pigweed oder nur Pigweed und auch White Amaranth. EPPO-Code AMAAL.

Der Weiße Fuchsschwanz kam aus dem tropischen Amerika nach Europa, in Nordamerika gilt er in vielen Staaten als eingeschleppt. In Deutschland ist er jetzt heimisch, wächst aber nicht überall, eher im Osten, aber auch am Rhein. In Berlin kann man ihn viel finden, wie in Bremen, wo er wohl im Hafen anlandete, dagegen kaum in Hamburg. In Göteborg wurde er 1896 das erste Mal gefunden. Weiter im Norden, in Finnland ist er nicht vorhanden. Er ist heute weltweit verbreitet, so auch in Australien und Neuseeland. Er wächst viel auf Ruderalflächen, Bahndämmen, Flussufern etc, aber auch auf dem Acker. Er braucht warme und nährstoffreiche Böden.

Der Weiße Fuchsschwanz ist einjährig. Er wird etwa 70 cm hoch und wächst unten genauso weit in die Breite. Die Blätter weisen große Zellen auf, ähnlich wie bei Amaranthus blitoides, die wie ein weißer Rand erscheinen. Männliche und weibliche Blüten sind getrennt, aber befinden sich an einer Pflanze. Blütezeit ist von Juli bis Oktober. Die Stängel bleichen mit zunehmendem Alter aus und werden weiß, daher der Name. Die Pflanze bricht häufig oberhalb der Wurzel ab, bleibt aber insgesamt erhalten und kann aufgrund der rundlichen Gesamtform vom Wind verweht werden und rollt über die Äcker und Steppen und verliert dabei immer wieder Samen: ein sogenannten Steppenroller, englisch tumbleweed, ähnlich wie die Sicheldolde Falcaria vulgaris.

Die Blätter des Weißen Fuchsschwanz‘ können wie Spinat gegessen werden, enthalten aber hohe Mengen an Nitraten, wenn sie auf gut gedüngten Böden wachsen. Auch die Samen sind essbar und mit Chiasamen vergleichbar, etwa gleich groß.

Verfasser: Wohlert Wohlers. November 2019.

Zur Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln siehe Informationen des BVL (Amarant als Schadorganismus eintragen!) oder die Seiten des Oekolandbau.de. Der Weiße Amarant spielt verglichen mit dem Zurückgebogenen Amarant nicht so eine große Rolle, wird aber auf ihren Seiten erwähnt.

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Amaranthus albus – Weißer Amarant (JKI-Pflanzenportraits) (Zuletzt geändert:
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18 August 2021 03:50:22). Abgerufen am 3. Juni 2025, 12:22 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Amaranthus_albus_–_Weißer_Amarant_(JKI-Pflanzenportraits)