Apiaceae (Mitteleuropa)

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Apiaceae (Doldenblütler; Apiales)
Von: Hans Froebe; Joachim Schmitz
Siehe auch die Einleitung in der Arbeit von Hans Froebe und Joachim Schmitz. Die verwendeten Begriffe wurden teilweise wie folgt angepasst: Involucrum = Hülle (in anderen Schlüsseln auch: Hochblatthülle) = Tragblätter der Dolden, bestehend aus Involucralblätter = Hüllblätter. Involucellum = Hüllchen, Tragblätter der Döldchen (= Umbellulae), bestehend aus Involucellarblätter = Hüllchenblätter
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland, Mitteleuropa — Quelle: Dieser Schlüssel basiert auf dem „Schlüssel für die Umbelliferengattungen Mitteleuropas“ von Hans Froebe und Joachim Schmitz. Ergänzungen und Verbesserungen an Text oder Illustrationen sind in dieser Fassung willkommen. Für eine unveränderte Fassung bitten wir den zitierten Originalschlüssel zu konsultieren. — Zusammenarbeit: offenBisherige Koautoren: Joachim Schmitz, Gregor Hagedorn
1
Pflanze von distelartigem Habitus; Blüten in zu Köpfchen zusammengezogenen einfachen Dolden mit ± auffälliger Hülle 
 Mannstreu  –  Eryngium
1
Pflanze nicht von distelartigem Habitus; Blüten in einfachen oder zusammengesetzten Dolden, diese zuweilen köpfchenartig zusammengezogen   ► 2
2 (1)
Grund- und Stängelblätter fiederförmig geteilt (= pinnat gefiedert; Hochblätter können ungeteilt sein)   ► 11
2
Grund- und Stängelblätter ungeteilt oder gefingert (= digitat gefiedert; Hochblätter können anders sein)   ► 3
3 (2)
Blüten in zusammengesetzten Dolden; Randblüten vergrößert, ihre Blütenkronblätter tief gespalten (Abb. 3a) und mind. 3 mm lang, oft wesentlich länger (zuweilen an Seitendolden auch schwächer) 
 Bärenklau  –  Heracleum
3a Apiaceae.png
3
Alle Blüten ± gleich groß, in Köpfchen, einfachen oder zusammengesetzten Dolden; Blütenkronblätter kaum bis 2 mm lang   ► 4
4 (3)
Pflanze mit deutlich gefiederten Blättern   ► 6
4
Alle Blätter mit ungefiederter Spreite   ► 5
5 (4)
Blätter schildförmig (= Blattstiel sitzt an der Spreitenunterseite statt am Rand), gekerbt; Blüten weiß 
 Gewöhnlicher Wassernabel  –  Hydrocotyle vulgaris L.
5
Blätter nicht schildförmig, ± länglich, ganzrandig; Blüten gelb 
 Hasenohr  –  Bupleurum
6 (4)
Blüten in zusammengesetzten Dolden, Döldchen ausgebreitet, nicht köpfchenförmig   ► 9
6
Blüten in ± köpfchenförmig zusammengezogenen Dolden, die von einer auffälligen Hülle umgeben sind, oder in zusammengesetzten Dolden mit köpfchenartigen Döldchen   ► 7
7 (6)
Blüten gelb, in einfachen Dolden mit sehr großer Hülle, die – sonst grün – während der Anthese (= von Beginn der Knospenentfaltung bis zum Beginn des Verblühens) grünlich-gelb gefärbt ist; alle Blätter grundständig; im Gebiet nur in Schlesien 
 Schaftdolde  –  Hacquetia
7
Blüten weiß oder rötlich   ► 8
8 (7)
Blüten gestielt, in Dolden mit auffälliger, weißer oder grünlicher (oder rötlich überlaufener) Hülle 
 Sterndolde  –  Astrantia
8
Blüten sitzend, in kleinen köpfchenförmigen Döldchen; Hülle (= der Dolden) unscheinbar, grün. 
 Sanikel  –  Sanicula
9 (6)
Obere Stängelblätter ungeteilt, gekerbt, tief herzförmig stängelumfassend, transitorisch; während der Anthese (= von Beginn der Knospenentfaltung bis zum Beginn des Verblühens) gelb; Blütenkronblätter intensiv gelb 
 Gelbdolde  –  Smyrnium
9
Obere Stängelblätter nicht herzförmig stängelumfassend, stets grün; Blütenkronblätter weiß oder gelblich-weiß   ► 10
10 (9)
Hüllchenblätter zahlreich; Blätter sehr groß (bis 60 cm lang); Blattscheiden bauchig aufgeblasen 
 Riesen-Bärenklau  –  Heracleum flavescens Willd. (= Heracleum sphondylium)
10
Hüllchenblätter 0-2; Gewürzpflanze, besonders die Frucht nach Anis riechend 
 Anis  –  Pimpinella anisum L.
11 (2)
Hüllblätter fehlend oder ungeteilt (maximal kann ein Hüllblatt fiederspaltig sein)   ► 16
11
Alle Hüllblätter fiederspaltig   ► 12
12 (11)
Fruchtknoten borstig behaart 
 Möhre  –  Daucus
12
Fruchtknoten kahl   ► 13
13 (12)
Blätter einfach gefiedert mit mehr als 6 Fiedern, Unterwasserblätter falls vorhanden mehrfach gefiedert; Wasser- und Sumpfpflanze (vergleiche auch Nr. 33) 
 Merk  –  Sium
13
Blätter mehrfach gefiedert oder einfach gefiedert mit maximal 5 Fiedern; Landpflanze   ► 14
14 (13)
Die Mehrzahl der Blätter rosettig an der Sprossbasis entspringend; Gebirgspflanze (auch in subalpinen Lagen) 
 Kleine Mutterwurz  –  Ligusticum mutellinoides (Crantz) Villars
14
Blätter über die Sprossachse verteilt stehend   ► 15
15 (14)
Hüllblätter breit lanzettlich; Blätter; bis 100 cm lang, alle mehrfach gefiedert, Pflanze im Habitus wuchtig 
 Rippensame  –  Pleurospermum
15
Hüllblätter fädlich; Grundblätter einfach oder doppelt gefiedert; Habitus nicht wuchtig 
 Knorpelmöhre  –  Ammi
16 (11)
Grundblätter einfach bis mehrfach, jedoch nie 3-zählig gefiedert, zuweilen mit 3 gestielten Fiedern 1. Ordnung, die dann aber in mindestens 5 Fiedern 2. Ordnung aufgegliedert sind (Abb. 2a)   ► 23
2a Apiaceae.png
16
Fiederungsmuster der Grundblätter einfach (Abb. 2d) oder mehrfach 3-zählig (Abb. 2c), zuweilen auf der distalen Seite nicht vollständig gegliedert (Abb. 2b)   ► 17
2b Apiaceae.png
2c Apiaceae.png
2d Apiaceae.png
17 (16)
Grundblätter 4-6-fach gefiedert; Fiedern auffallend lang-lineal, 10-40mal so lang wie breit (Abb. 2c); Blüten gelb (wenn Fiedern breiter und Blüten grünlich: vergleiche Angelica archangelica, Nr. 64) 
 Echter Haarstrang  –  Peucedanum officinale L.
2c Apiaceae.png
17
Grundblätter höchstens doppelt gefiedert; Blüten weiß oder rötlich   ► 18
18 (17)
Hüllblätter fehlend bis 2   ► 20
18
Hüllblätter 5 und mehr   ► 19
19 (18)
Fiedern lineal, wenigstens 5mal so lang wie breit, scharf gesägt mit grannenartigen Sägezähnen, meist bläulich-grün 
 Sichelmöhre  –  Falcaria
19
Fiedern eiförmig bis rundlich, 1-2mal so lang wie breit, grob gesägt 
 Breitblättriges Laserkraut  –  Laserpitium latifolium L.
20 (18)
Hüllchenblätter gewimpert oder die randlichen Blüten deutlich vergrößert (mind. 3 mm lang) mit gespaltenen Blütenkronblättern (Abb. 3a)   ► 23
20
Hüllchenblätter kahl oder fehlend; alle Blütenkronblätter kaum 2 mm lang   ► 21
21 (20)
Kelch deutlich 5-zähnig; Fiedern rundlich, meist 3-lappig, grob gekerbt, unterseits bläulich; Stängel fein gerillt, kahl; Frucht zusammengedrückt; Pflanze mit Kümmelgeruch 
 Laserkraut  –  Laser
21
Kelch nicht deutlich. 5-zähnig, sondern nur saumförmig angedeutet; Fiedern eiförmig, zugespitzt, gesägt, beiderseits grün   ► 22
22 (21)
Hüllchenblätter borstlich, hinfällig, Frucht linsenförmig; breit geflügelt; Fiedern breit ei-herzförmig, tief 2-3-spaltig (Abb. 2d) 
 Meisterwurz  –  Peucedanum ostruthium (L.) Koch
22
Hüllchenblätter fehlend; Frucht ungeflügelt; Fiedern des untersten Fiederpaares wieder 3-zählig gefiedert, zuweilen auch in den proximalen Fiederhälften die Fiederung nur angedeutet (Abb. 2b) 
 Giersch  –  Aegopodium
23 (16, 20)
Grundblätter mehrfach gefiedert oder mehrfach fiederschnittig, zuweilen einfach gefiedert und dann Fiedern fast bis zum Grund geteilt mit schmaleiförmig oder linealen Abschnitten   ► 34
23
Grundblätter (bei Wasserpflanzen die direkt über dem Wasserspiegel befindlichen Blätter) einfach gefiedert: Fiedern zuweilen tief und dann oft fingerförmig geteilt mit breiten, gekerbten oder gesägten, oft gelappten Abschnitten   ► 24
24 (23)
Mittlere Blüten der Döldchen fast sitzend, randliche Blüten deutlich gestielt; Fruchtknoten kahl; Kelch deutlich 5-zähnig; Wasser- oder Sumpfpflanze 
 Wasserfenchel  –  Oenanthe
24
Pflanze nicht mit dieser Merkmalskombination   ► 25
25 (24)
Randblüten kaum vergrößert; Blütenkronblätter kaum bis 2 mm lang; Fruchtknoten kahl oder behaart, jedoch nie borstig-stachelig   ► 28
25
Randblüten deutlich vergrößert, ihre Blütenkronblätter meist mindestens 3 mm lang oder breit; Fruchtknoten zuweilen dicht borstig-stachelig   ► 26
26 (25)
Dolden 2- bis 5-strahlig; äußere Blütenkronblätter breiter als lang; Frucht stark bestachelt, Fruchtstacheln in Reihen angeordnet (wenn Fruchtstacheln regellos: vergleiche Torilis, Nr. 62-) 
 Möhren-Haftdolde  –  Caucalis platycarpos L.
(= Caucalis latifolia L.)
26
Dolden vielstrahlig; äußere Blütenkronblätter länger als breit   ► 27
27 (26)
Hüllblätter 0-2 (-6); Blätter zuweilen sehr groß (bis 60 cm lang) und dann mit bauchig aufgeblasenen Blattscheiden; Frucht linsenförmig, breit geflügelt, jung behaart 
 Bärenklau  –  Heracleum
27
Hüllblätter zahlreich; Frucht rundlich-elliptisch, auf der Außenseite mit kurzen Borstenhaaren; Doldenstrahlen dick, gleich den Blütenstielen mit aufrecht-abstehend, gekörnelten Börstchen. 
 Zirmet  –  Tordylium
28 (25)
Blütenkronblätter intensiv gelb, walzenförmig einwärts gekrümmt und mit der Spitze das Griffelpolster ± berührend 
 Pastinak  –  Pastinaca
28
Blütenkronblätter weiß, rötlich grünlich oder gelblich; stets abspreizend, zuweilen ± gespalten   ► 29
29 (28)
Hüllblätter 3 oder mehr   ► 31
29
Hüllblätter und Hüllchenblätter 0-2   ► 30
30 (29)
Dolden auffallend kurz gestielt bis sitzend: Blütenkronblätter nicht deutlich gespalten; Blattfiedern rauten- oder keilförmig, tief eingeschnitten 
 Echter Sellerie  –  Apium graveolens L.
30
Dolden mehrere cm lang gestielt; Blütenkronblätter stets ± gespalten, elliptisch bis herzförmig; Fiedern der Grundblätter im Umriss rundlich oder länglich-eiförmig. 
 Bibernelle  –  Pimpinella
31 (29)
Blätter sehr groß (bis 60 cm lang) mit bauchig aufgeblasenen Blattscheiden; Blütenkronblätter ± grünlich bis gelblich; nur im NO des Gebietes 
 Grünblühende Bärenklau  –  Heracleum flavescens Willd.
31
Blätter meist viel kleiner, zuweilen die proximalen Fiedern 2. Ordnung der Blattrhachis derart genähert, dass sie dort ein Kreuz bilden (Abb. 2e); Blütenkronblätter weiß oder rötlich   ► 32
2e Apiaceae.png
32 (31)
Fruchtknoten und Frucht dicht behaart (s. auch Nr. 40) 
 Heilwurz  –  Libanotis
32
Fruchtknoten und Frucht kahl   ► 33
33 (32)
Sprossachse aufrecht, gefurcht bis fein gerillt; Dolden stets mehrstrahlig; Hüllblätter stets vorhanden, zuweilen fiederspaltig; Spitze der Blütenkronblätter 180°-270° und mehr einwärts gebogen 
 Merk  –  Sium
33
Sprossachse niederliegend, flutend oder im Schlamm wurzelnd; Dolden 2- bis mehrstrahlig; Hülle zuweilen fehlend; Spitze der Blütenkronblätter 0°-180°, selten bis 270° einwärts gebogen 
 Sellerie  –  Apium
34 (23)
Insertion der Grundblätter an der Sprossachse oberirdisch   ► 36
34
Insertion der Grundblätter an der Sprossachse unterirdisch, die Grundblätter daher meist deutlich mehrere cm von der Achse entfernt aus dem Boden tretend; Pflanze mit außen dunkler Hypocotylknolle; Frucht länglich, zur Reife schwarzbraun   ► 35
35 (34)
Nährgewebe der Merikarpien im Querschnittsbild stumpf 5-eckig, an der Fugenfläche abgeflacht; Sprossachse markig; Hülle (= der Dolden) stets mehrblättrig 
 Knollenkümmel  –  Bunium
35
Nährgewebe der Merikarpien im Querschnittsbild an der Fugenfläche tief gefurcht, nierenförmig; Sprossachse hohl; Hülle (= der Dolden) fehlend bis mehrblättrig; im Gebiet nur Jütland, Insel Seeland, W-Harz und W-Europa 
 Erdkastanien  –  Conopodium
36 (34)
Hüllblätter 0-2 (-3)   ► 51
36
Hüllblätter 4 und mehr   ► 37
37 (36)
Fruchtknoten kahl   ► 43
37
Fruchtknoten haarig, borstig oder stachelig   ► 38
38 (37)
Fruchtknoten borstig bis stachelig   ► 41
38
Fruchtknoten kurzhaarig   ► 39
39 (38)
Aus der grundständigen Rosette entspringen mehrere Infloreszenzachsen, bis 40 cm lang, fein gerillt, flaumig-zottig; Blätter graugrün, zottig-rauhaarig, fein zerteilt mit schmal-linealen Fiedern; Frucht dicht weißhaarig 
 Augenwurz  –  Athamantha L.
39
Aus der grundständig Rosette entspringt meist nur eine Infloreszenzachse   ► 40
40 (39)
Basale Fiedern 2. Ordnung der Blattrhachis derart genähert, dass sie dort ein Kreuz bilden (Abb. 2e); Sprossachse fast kahl, tief kantig gefurcht, bis 1,2 m hoch; Blütenknospen nicht selten intensiv rot 
 Heilwurz  –  Libanotis
2e Apiaceae.png
40
Basale Fiedern 2. Ordnung anders angeordnet, nicht kreuzweise gestellt; Frucht schmal geflügelt; Sprossachse steifhaarig, kantig gefurcht, bis 1 m hoch 
 Preußisches Laserkraut  –  Laserpitium prutenicum L.
41 (38)
Randblüten mäßig vergrößert, ihre Blütenkronblätter kaum 2 mm lang; Fruchtstacheln regellos angeordnet 
 Gewöhnlicher Klettenkerbel  –  Torilis japonica (Houtt.) DC.
41
Randblüten stark vergrößert, ihre Blütenkronblätter bis über 10 mm lang oder bis über 4 mm breit; Fruchtstacheln in Reihen angeordnet   ► 42
42 (41)
Dolden 2- bis 5-strahlig; äußere Blütenkronblätter breiter als lang 
 Möhren-Haftdolde  –  Caucalis platycarpos L.
(= Caucalis latifolia L.)
42
Dolden vielstrahlig; äußere Blütenkronblätter sehr lang (bis 15 mm) 
 Strahldolde  –  Orlaya
43 (37)
Hüllchenblätter 3 (-4), einseitswendig, Dolden peripher abgespreizt (Abb. 3k), zuweilen am Grund verwachsen; Sprossachse kahl, bläulich bereift, an der Basis oft schmutzig-rot gefleckt; Frucht mit wellig gekerbten Kippen; Pflanze übelriechend 
 Schierling  –  Conium
3k Apiaceae.png
43
Hüllchenblätter allseitswendig   ► 44
44 (43)
Kelch fehlend oder als undeutlich 5-zähniger Saum ausgebildet   ► 47
44
Kelch deutlich 5-zähnig   ► 45
45 (44)
Frucht 8-flügelig, d.h. jedes Merikarp 4-flügelig 
 Laserkraut  –  Laserpitium
45
Merikarpien nicht oder nur am Rand geflügelt   ► 46
46 (45)
Frucht im Alter linsenförmig zusammengedrückt, reife Merikarpien am Rand geflügelt; Blütenkronblätter nicht oder nur wenig länger als breit, ihr eingeschlagenes Ende ± riemenförmig mit breiter, stumpfer Spitze (Abb. 3b) 
 Haarstrang  –  Peucedanum
3b Apiaceae.png
46
Frucht walzlich, an der Spitze mit halsförmiger Verschmälerung, vom Kelch gekrönt; Blütenkronblätter nicht selten deutlich länger als breit, elliptisch bis ± keilförmig, ihr eingeschlagenes Ende lang zugespitzt, seltener etwas riemenförmig (Abb. 3e); Sumpf- und Wasserpflanze 
 Wasserfenchel  –  Oenanthe
3e Apiaceae.png
47 (44)
Blattfiedern letzter Ordnung haarfein, ± quirl- oder quastenförmig angeordnet   ► 50
47
Blattfiedern letzter Ordnung breiter, nicht haarfein, nicht quirlig oder quastenförmig angeordnet   ► 48
48 (47)
Blätter überwiegend am Grund der Sprossachse rosettig angeordnet: Gebirgspflanze alpiner und subalpiner Lagen 
 Kleine Mutterwurz  –  Ligusticum mutellinoides (Crantz) Villars
48
Blätter über die Sprossachse verteilt   ► 49
49 (48)
Hüllblätter zahlreich; 1-2 m hohe Gartenpflanze, beim Zerreiben nach Maggi riechend 
 Liebstöckel  –  Levisticum
49
Hüllblätter wenige (selten bis zu 12); 30-60 cm hohe Wildpflanze 
 Brenndolde  –  Selinum venosum (Hoffm.) Prantl
50 (47)
Gesamtumriss der Blätter lineal bis dünn-walzlich (Abb. 2f) 
 Quirlblättriger Kümmel  –  Carum verticillatum (L.) Koch
2f Apiaceae.png
50
Gesamtumriss der Blätter breiter, eiförmig-länglich bis 3-eckig; Pflanze aromatisch riechend 
 Bärwurz  –  Meum
51 (36)
Hüllblätter 3 oder mehr   ► 59
51
Hüllchenblätter 0-2 (wenn 2 und diese in einseitswendiger Anordnung: siehe Bifora, Nr. 75)   ► 52
52 (51)
Fiedern letzter Ordnung ei- oder keilförmig oder lineal, jedoch nicht haarfein; Blütenkronblätter weiß, rötlich oder gelblich, meist ausgebreitet   ► 54
52
Fiedern letzter Ordnung haarfein; Blütenkronblätter intensiv gelb, walzenförmig einwärts gerollt und mit der Spitze das Griffelpolster ± berührend; Gartenpflanze   ► 53
53 (52)
Frucht ungeflügelt; Blattscheiden 3-5 cm lang; mützenförmig geöhrt; Blätter beim Zerreiben nach Fenchel riechend 
 Fenchel  –  Foeniculum
53
Frucht breit geflügelt, linsenförmig Blattscheiden kurz, an der Spitze mit 2 Öhrchen; Sprossachse mit heller Längsstriemung; Blätter beim Zerreiben nach Dill riechend 
 Dill  –  Anethum
54 (52)
Fruchtknoten länglich, zuweilen borstig behaart; Frucht 3-6mal so lang wie breit 
 Kerbel  –  Anthriscus
54
Fruchtknoten und Frucht linsen- oder eiförmig oder kugelig, höchstens 2mal so lang wie breit   ► 55
55 (54)
Blütenkronblätter ganzrandig oder etwas ausgerandet, weiß oder gelblich, zuweilen rötlich überlaufen   ► 57
55
Blütenkronblätter gekerbt oder bis zu 1/3 ihrer Länge gespalten, weiß oder rötlich   ► 56
56 (55)
Eingeschlagene Spitze der Blütenkronblätter riemenförmig, zuweilen etwas rinnig, ± gleichmäßig um (180°-)270° (-360°) einwärts gebogen, wodurch in der Seitenansicht eine ± weite Öffnung beobachtbar ist (Abb. 3d); proximales Fiederpaar 2. Ordnung der Blattrhachis derart genähert, dass es dort ein Kreuz bildet (Abb. 2e); besonders die Frucht mit Kümmelgeruch 
 Echter Kümmel  –  Carum carvi
2e Apiaceae.png
3d Apiaceae.png
56
Eingeschlagene Spitze der Blütenkronblätter riemenförmig, meist deutlich rinnig, mit breiter, stumpfer oder geteilter Spitze, meist 1 abrupt um 180°-210° einwärts geknickt, wodurch in der Seitenansicht nur eine schmale, schlitzförmige Öffnung beobachtbar ist (Abb. 3e); proximales Fiederpaar 2. Ordnung in der Regel der Blattrhachis nicht deutlich genähert; Pflanze ohne Kümmelgeruch 
 Kleine Bibernelle  –  Pimpinella saxifraga L.
3e Apiaceae.png
57 (55)
Fiedern letzter Ordnung breit, rundlich bis keilförmig; Blüten weiß; Gartenpflanze 
 Echter Sellerie  –  Apium graveolens L.
57
Fiedern letzter Ordnung schmal-eiförmig bis lineal; Blüten ± gelblich; Wildpflanze (wenn Fiedern breit, Blütenkronblätter intensiv gelb und walzenförmig eingerollt: vergleiche Pastinaca, Nr. 28)   ► 58
58 (57)
Sprossachse schon am Grund sparrig verzweigt; die meisten Blüten eingeschlechtlich; Pflanze meist zweihäusig 
 Faserschirm  –  Trinia
58
Sprossachse erst oberwärts verzweigt; Blüten zwittrig 
 Kümmel-Haarstrang  –  Peucedanum carvifolia Villars
59 (51)
Fruchtknoten und Frucht kahl, zuweilen mit höchstens 10 Reihen kurzer Borstenhaare besetzt und dann Kelch fehlend (Myrrhis, Scandix  ► 63
59
Fruchtknoten und Frucht dicht borstig, stachelig oder kurzhaarig, zuweilen Borsten locker in Reihen stehend, dann aber Kelch deutlich 5-zähnig und an der Frucht persistierend (Caucalis  ► 60
60 (59)
Fruchtknoten flaumig-kurzhaarig, im Alter zuweilen verkahlend 
 Sesel  –  Seseli
60
Fruchtknoten und Frucht borstig oder stachelig   ► 61
61 (60)
Kelch undeutlich, allenfalls ± saumförmig; Frucht kurz geschnäbelt, Merikarpien mit aufwärts gekrümmten Borsten 
 Kerbel  –  Anthriscus
61
Kelch deutlich 5-zähnig (zuweilen Kelchzähne den Fruchtstacheln ähnlich und von diesen etwas verdeckt); Frucht ungeschnäbelt   ► 62
62 (61)
Fruchtstacheln in Reihen angeordnet, zuweilen nur als ± kurze Borsten ausgebildet 
 Haftdolde  –  Caucalis
62
Fruchtstacheln regellos angeordnet 
 Borstendolde  –  Torilis
63 (59)
Blütenkronblätter weiß oder rötlich (beim Trocknen zuweilen vergilbend!)   ► 68
63
Blütenkronblätter gelblich oder grünlich, zuweilen rötlich überlaufen, ganzrandig oder ± ausgerandet, jedoch nie herzförmig; Frucht eiförmig, linsenförmig oder elliptisch, höchstens doppelt so lang wie breit   ► 64
64 (63)
Pflanze meist mannshoch; Blattfiedern breit, gekerbt, gesägt 
 Arznei-Engelwurz  –  Angelica archangelica L.
64
Pflanze viel kleiner, höchstens 1 m hoch; Blattfiedern oft tief geteilt mit schmaleiförmigen bis linealen, seltener eiförmig-gezähnten (Petroselinum) Abschnitten   ► 65
65 (64)
Blattzipfel eiförmig gezähnt; Blätter meist kraus (nicht in eine Ebene ausbreitbar), beim Zerreiben mit Petersiliengeruch; Gartenpflanze 
 Petersilie  –  Petroselinum
65
Blattzipfel schmal, nicht gezähnt; Wildpflanze   ► 66
66 (65)
Einwärts gebogenes Ende der Blütenkronblätter gleichmäßig in eine Spitze verschmälert (Abb. 3f); Grundblätter zweifach gefiedert mit tief geteilten Fiedern; im Gebiet nur in den Vogesen (allgemein: Frankreich und Spanien) 
 Pyrenäen-Silge  –  Angelica pyrenaea (L.) Spreng.
(= Selinum pyrenaeum (L.) Gouan)
3f Apiaceae.png
66
Einwärts gebogenes Ende der Blütenkronblätter riemenförmig oder verbreiten, ein- bis vierspitzig (Abb. 3b)   ► 67
3b Apiaceae.png
67 (66)
Grundblätter 3- bis 4-fach gefiedert; Hüllchenblätter mit sehr schmalem weißem Hautrand 
 Wiesensilge  –  Silaum
67
Grundblätter einfach gefiedert; Fiedern tief geteilt mit schmal-eiförmigen bis linealen Zipfeln 
 Kümmel-Haarstrang  –  Peucedanum carvifolia Villars
68 (63)
Hüllchenblätter 2- oder mehrspaltig, selten ungeteilt; die peripher stehenden Blütenkronblätter meist deutlich vergrößert, bis 4 mm lang, ungeteilt oder etwas ausgerandet (Abb. 3h); Frucht lang geschnäbelt (bis 6 cm lang) mit 2 Reihen kurzer Borsten auf dem Schnabel (Abb. 3i) 
 Nadelkerbel  –  Scandix
3h Apiaceae.png
3i Apiaceae.png
68
Pflanze nicht mit diesen Merkmalen; Hüllchenblätter stets ungeteilt; Frucht höchstens kurz geschnäbelt   ► 69
69 (68)
Fruchtknoten rundlich, Frucht linsenförmig, eiförmig oder kugelig, höchstens 2mal so lang wie breit; Kelch fehlend, undeutlich oder deutlich 5-zähnig   ► 74
69
Zumindest an älteren Blüten Fruchtknoten länglich, Frucht lineal bis länglich, 3- bis 6mal solang wie breit; Kelch stets undeutlich oder fehlend   ► 70
70 (69)
Blütenkronblätter vor allem am Rand deutlich bewimpert 
 Behaarter Kälberkropf  –  Chaerophyllum hirsutum L. (s.l.)
70
Blütenkronblätter kahl   ► 71
71 (70)
Blütenkronblätter flach, etwas gewölbt oder an der Spitze höchstens um 90° (selten bis 180°) einwärts gebogen, nie deutlich herzförmig (Abb. 31) 
 Kerbel  –  Anthriscus
71
Blütenkronblätter in eine mindestens 180° einwärts gebogene Spitze verschmälert, oft deutlich herzförmig (Abb. 3g)   ► 72
3g Apiaceae.png
72 (71)
Frucht nur am kurzen Schnabel 10-rippig, sonst glatt, glänzend, kahl; Gartenpflanze 
 Echter Kerbel  –  Anthriscus cerefolium (L.) Hoffm.
72
Frucht ungeschnäbelt, (im reifen und trockenen Zustand) der ganzen Länge nach gerippt; Wildpflanze (gelegentlich in Kultur genommen)   ► 73
73 (72)
Frucht bis 2 cm lang, reif glänzend braun, scharf gerippt, an den Kanten ganz kurz borstenhaarig; Blätter etwas zottig behaart, beim Zerreiben stark riechend 
 Süßdolde  –  Myrrhis
73
Frucht kaum 1 cm lang, stumpf gerippt, kahl 
 Kälberkröpfe  –  Chaerophyllum
74 (69)
Hüllchenblätter allseitswendig   ► 76
74
Hüllchenblätter einseitswendig (Abb. 3k), meist 3; Blätter beim Zerreiben unangenehm riechend   ► 75
3k Apiaceae.png
75 (74)
Frucht doppelkugelig, etwa doppelt so breit wie lang, ohne Rippen; Zipfel der obersten Blätter fadenförmig; Blätter normal grüner 
 Hohlsame  –  Bifora
75
Frucht nicht doppelkugelig, etwa so lang wie breit, deutlich gerippt; Zipfel der obersten Blätter nicht fadenförmig; Blätter glänzend-dunkelgrün 
 Hundspetersilie  –  Aethusa
76 (74)
Kelch deutlich 5-zähnig; Kelchzähne zuweilen ungleich groß und den Blütenkronblätter gleichfarbig   ► 83
76
Kelch undeutlich 5-zähnig oder nur als Saum ausgebildet   ► 77
77 (76)
Fiedern letzter Ordnung 1,5-4 cm breit, ± scharf gesägt 
 Wald-Engelwurz  –  Angelica sylvestris L.
77
Fiedern letzter Ordnung viel schmaler oder tief geteilt mit schmalen Abschnitten   ► 78
78 (77)
Sprossachse hohl; Blütenkronblätter stets abstehend und ausgebreitet   ► 80
78
Sprossachse markig; Blütenkronblätter häufig ± aufrecht stehend (Abb. 3m)   ► 79
3m Apiaceae.png
79 (78)
Sprossachse zur Gänze scharfkantig gefurcht; Fiedern letzter Ordnung mit weißer Stachelspitze; Blütenkronblätter stets aufrecht, fast zusammenneigend (Abb. 3m), geflügelt (Länge der Flügel ca. 1/2 des Blütenkronblattes); Fruchtrippen geflügelt 
 Kümmelblättrige Silge, Kümmelsilge  –  Selinum carvifolia (L.) L.
3m Apiaceae.png
79
Sprossachse höchstens im oberen Bereich gefurcht; Fiedern letzter Ordnung am Rand rau; Blütenkronblätter aufrecht oder ausgebreitet, Länge der Flügel höchstens 1/3; Fruchtrippen hohl, aufgeblasen; im Gebiet nur in Ostpreußen 
 Baltische Petersilie  –  Cenolophinum
80 (78)
Fiedern letzter Ordnung haarfein (s. auch Nr. 50) 
 Bärwurz  –  Meum Mill.
80
Fiedern letzter Ordnung breiter, nicht haarfein   ► 81
81 (80)
Blüten oft rötlich; Hüllchenblätter lanzettlich, zuweilen hautrandig; Gebirgspflanze 
 Alpen-Mutterwurz  –  Ligusticum mutellina (L.) Crantz
81
Blüten stets weiß; Hüllchenblätter pfriemlich   ► 82
82 (81)
Pflanze 60-150 cm hoch; Fruchtrippen geflügelt, die randständig, breiter als die mittleren: Sprossachse bereift; Äste gefurcht; Blattscheiden aufgeblasen 
 Kegelsilge  –  Conioselinum Fisch.
Conioselinum tataricum, Schlesien, Alpen
82
Pflanze 30-60 cm hoch; Fruchtrippen schwach geflügelt 
 Brenndolde  –  Selinum venosum (Hoffm.) Prantl
83 (76)
Fiedern letzter Ordnung groß, herz-eiförmig (2-3 cm breit) oder schmal lanzettlich bis 6 cm lang   ► 86
83
Fiedern letzter Ordnung schmal-lineal, Blätter (wenigstens die mittleren Stängelblätter) fein zerteilt   ► 84
84 (83)
Frucht kugelig; Kelch 5-zähnig, die beiden äußeren Kelchblätter deutlich länger; Randblüten vergrößert; alle Teile unangenehm (nach Wanzen) riechend 
 Koriander  –  Coriandrum
84
Frucht walzlich, vom persistierenden Kelch gekörnt   ► 85
85 (84)
Sumpfpflanze; Kelchzähne lang zugespitzt; Griffel aufrecht; Sprossachse und Blütenstiele zuweilen aufgetrieben; Randblüten zuweilen vergrößert 
 Wasserfenchel  –  Oenanthe
85
Landpflanze; Kelchzähne dreieckig, kurz; Griffel zurückgebogen: Hüllchenblätter zuweilen zu einer becherförmigen, am Rand gezähnten Scheide verwachsen; Randblüten nie deutlich vergrößert 
 Sesel  –  Seseli
86 (83)
Fiedern letzter Ordnung schmal-lanzettlich, scharf gesägt; Stängelbasis in das aufrechte Rhizom übergehend, dieses hohl und durch Querwände gekammert, von möhrenartigem Geruch. Sumpfpflanze der Verlandungszone 
 Wasserschierling  –  Cicuta
86
Fiedern letzter Ordnung schief herz-eiförmig, Frucht eiförmig, geflügelt; feuchte Wiesen und Wälder 
 Engelwurz  –  Angelica
Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Apiaceae (Mitteleuropa) (Zuletzt geändert:
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29 Januar 2016 18:48:12). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 20:04 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Apiaceae_(Mitteleuropa)