Araceae – Aronstabgewächse (Deutschland und Österreich)

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Araceae Juss. (inkl. Lemnaceae) (Aronstabgewächse; Alismatales)
Von: Jürgen Klotz
Überwiegend Rhizom- und Knollenstauden, Lianen und Schwimmpflanze mit Milchröhren und Raphiden, Blätter meist mit Stiel und Scheide, mit meist unzerteilter, fiedernerviger, an Grund herzförmiger, selten echt gefiederter Spreite, Blütenstand kolbenförmig, oft von einem Hochblatt (Spatha) umhüllt, Blüten sitzend, zwittrig oder männlich und weiblich; Perigonblätter frei oder 0; Staubblätter 2 + 2 oder 3 +3; Fruchtblätter 1–3(–viele), verwachsen, Frucht eine Beere, Steinfrucht oder Nuss; viele Arten giftig. Unterfamilie Lemnoideae sehr klein bis winzige Wasserpflanzen (einige Arten kleinste Blütenpflanzen überhaupt), schwimmend oder untergetaucht, Stängel und Blätter reduziert und zu Sprossgliedern verschmolzen, Blüten zu 2–3 in einer Spalte am Sprossrand sitzend, selten vorhanden, Blütenhülle stets fehlend, 1-geschlechtig, aus 1–2 Staubblättern oder 1 Stempel bestehend, Fruchtknoten einfächerig, Frucht eine Nuss; morphologisch und ökologisch stark abgeleiteter Zweig der Araceae, phylogenetischen Gesichtspunkten entsprechend hat sich inzwischen eine taxonomische Vereinigung der beiden Familien durchgesetzt.
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Quelle: Abgeleitet vom Schlüssel zu Familien der Alismatales in Deutschland_und_Österreich (Jürgen Klotz); die hier vorliegende Fassung darf verändert und illustriert werden. Verwendete Literatur: Jäger et al. (2011), Fischer et al. (2008), Oberdorfer (1983). — Zusammenarbeit: offenBisherige Koautoren: Jürgen Klotz
1
Wasserpflanze, auf oder unter der Wasseroberfläche schwimmend bzw. schwebend, mit im Wasser frei nach unten hängenden Wurzeln (selten Wurzeln fehlend), Blüten bzw. Blütenstände sehr klein (oft fehlend)   ► 2
1*
Land- oder Sumpfpflanze, wenn im Wasser stehend, dann wenigstens Blätter ganz aus dem Wasser ragend, Wurzeln stets vorhanden und im Boden verankert, Blütenstände regelmäßig vorhanden, mehr als 5 cm lang   ► 5
2
Pflanze sehr klein, aus höchstens 1 cm großen Sprossstücken bestehend, Sprosse („Blätter“) eiförmig, linsenförmig oder aus 7–10 mm langen, kreuzweise verketteten eilanzettlichen Gliedern (Wasserlinsen), „Blätter“ unbehaart, Wurzeln fädig, Blüten sehr selten, ohne Blütenhülle, zu 1–2 in einer Spalte am Rand des Vegetationskörpers oder in einer Tasche auf der Oberseite, mit oder ohne Blütenscheide (Vorblätter), Frucht eine winzige Nuss, Pflanzen winterhart; Lemnaceae   ► 3
2*
Pflanze stets mindestens 5–10 cm groß, aus einer auf dem Wasser schwimmenden, Salatkopf-ähnlich geformten Rosette bestehend, mit normal geformten, bis über 5 cm langen Blättern, diese dicht fein behaart, Wurzeln dicht mit langen Wurzelhaaren besetzt, Blüten in der Mitte der Rosette sitzend, mit Blütenscheide (Spatha), Frucht eine kleine Beere, Pflanzen nicht winterhart, bei den ersten Frösten im Herbst rasch absterbend 
 Wassersalat  –  Pistia
3
Pflanze wurzellos, nur aus einen 0,5–1,5 mm elliptisches Körnchen bestehend, Blüten ohne Vorblätter, Staubblätter und Fruchtblätter 1 
 Zwergwasserlinse  –  Wolffia
3*
Pflanze mit Wurzeln (jedes Sprossglied mit mindestens 1 Wurzel, diese bis über 1 cm lang), Glieder mehr als 1,2 mm lang, meist blattartig flach oder buckelig, Blüten mit Vorblättern, Staubblätter 2, Fruchtblatt 1   ► 4
4
Jedes Sprossglied mit einem Büschel aus 2–21 Wurzeln, Glieder unterseits dunkelpurpur bis dunkelrot, 5–8(–10) mm groß, Schwimmpflanze 
 Teichlinse  –  Spirodela
4*
Jedes Sprossglied mit nur 1 Wurzel, wenn Glieder rotbraun, dann höchstens 3–4 mm groß, wenn über 6 mm lang, dann nicht rundlich, sondern eiförmig-lanzettlich, Schwimm- oder Tauchpflanze 
 Wasserlinse  –  Lemna
5 (1)
Blätter 3-zählig, Blattstiel im unteren Teil oder an der Spreitenbasis oft mit kleinen Brutknöllchen, Spatha grün 
 Pinellie  –  Pinellia
5*
Blätter einfach, Blattstiel stets ohne Brutknöllchen, Spatha weiß, gelb, grünlich- oder rötlichweiß   ► 6
6
Blätter in Rosette, Spreite sehr groß, 50–125 cm lang, 25–80 cm breit, verkehrt-eiförmig bis spatelförmig, am Grund gestutzt, kurz gestielt, Spatha leuchtend schwefel- bis dunkelgelb, reife Beeren grün bis braun 
 Scheinkalla  –  Lysichiton
6*
Blätter nicht in Rosette, weniger als 50 cm lang und 20 cm breit, Spreite spießförmig, pfeilförmig oder rundlich-herzförmig, Spatha weiß, grünlich- oder rötlichweiß, reife Beeren leuchtend hellrot bis rotorange   ► 7
7
Blätter rundlich-herzförmig, zweizeilig an lang kriechenden, rhizomartigen Stängeln, Spatha flach, eiförmig bis rundlich, ohne röhrenförmigen unteren Teil, innen weiß, außen blass grünlich, Blüten zwittrig, Kolben oben oft nur mit männlichen Blüten, ohne sterilen Endabschnitt, Sumpfpflanze (bzw. amphibische Wasserpflanze), an dauernassen bis überfluteten Standorten 
 Schlangenwurz  –  Calla
7*
Blätter spießförmig bis pfeilförmig, in Rosette, Rhizom kurz, knollenförmig, Spatha eiförmig bis breitlanzettlich, tütenförmig zusammengezogen, mit röhrenförmigen unteren Teil, weiß, oft grünlich oder violett überlaufen, Blüten eingeschlechtig, untere weiblich, obere männlich, oberste steril, zu Sperrhaaren (Reusenhaaren) umgewandelt (zur Insektenbestäubung), Kolben mit langem, sterilem, nacktem und faulig riechendem Endabschnitt, Waldpflanze, höchstens an bodenfeuchten, nicht dauernassen Standorten 
 Aronstab  –  Arum
Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Araceae – Aronstabgewächse (Deutschland und Österreich) (Zuletzt geändert:
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16 Januar 2017 23:52:47). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 20:08 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Araceae_–_Aronstabgewächse_(Deutschland_und_Österreich)