Schlüssel zu Familien der Alismatales in Deutschland und Österreich (Jürgen Klotz)

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Hinweis: Dieser Schlüssel ist mit dem Autornamen gekennzeichnet und die Mitarbeit ist auf Jürgen Klotz beschränkt. Auf der Diskussionsseite sind Kritik und Verbesserungsvorschläge willkommen! Direkte Verbesserungen und Illustrationen sind insbesondere in der frei veränderlichen Version in offener Zusammenarbeit erwünscht: Alismataceae, Alisma, Baldellia, Caldesia, Luronium, Sagittaria, Araceae, Arum, Calla, Lemna, Lysichiton, Pinellia, Pistia, Spirodela, Wolffia, Hydrocharitaceae, Egeria, Elodea, Hydrilla, Hydrocharis, Lagarosiphon, Najas, Stratiotes, Vallisneria, Potamogetonaceae, Groenlandia, Zannichellia.
Diese Arbeit ist eine Originalarbeit, die erstmalig hier publiziert ist.
Zitiervorschlag: Klotz, Jürgen 2015. Schlüssel zu Familien der Alismatales in Deutschland und Österreich. http:/​/​offene-naturfuehrer.​de/​wiki/​Schlüssel_​zu_​Familien_​der_​Alismatales_​in_​Deutschland_​und_​Österreich_​(Jürgen_​Klotz)

Alismataceae – Froschlöffelgewächse

Alismataceae (Froschlöffelgewächse; Alismatales)
Von: Jürgen Klotz
Kosmopolitisch, besonders holarktisch. Krautige, meist ausdauernde Wasser- oder Sumpfpflanzen (im Gebiet nur Stauden), meist mit Milchsaft, Blätter meist grundständig, meist sehr lang gestielt (Blattstiel am Grund scheidig), Spreite einfach, ungeteilt, ganzrandig, herz-, ei-, pfeilförmig oder lanzettlich, Unterwasserblätter bandförmig und flutend, Blütenstand eine meist (oft reduzierte) Thyrse (trauben- oder rispenförmig); Blüten meist zwittrig, selten 1-geschlechtlich, radiärsymmetrisch, Kelchblätter 3; Kronblätter 3, frei, weiß bis hellpurpurn, Staubblätter meist 6, auch 3, 9 oder viele, Fruchtblätter frei, meist viele (selten weniger als 10, dann oft 3 oder 6), Fruchtknoten oberständig, Frucht eine Sammelfrucht aus 1-samigen Nüsschen.
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Überwasserblätter pfeilförmig, Unterwasserblätter bandförmig, bis ca. 2 cm breit (wenn Überwasserblätter fehlend oder nicht pfeilförmig, dann Unterwasserblätter nur bis 1 cm breit und ganzer Blütenstand knapp unter der Wasseroberfläche flutend), Ausläufer regelmäßig vorhanden, Blütenstand eine einfache oder aus meist 3-blütigen Quirlen zusammengesetzte Traube, Blüten 1-geschlechtlich (Pflanze 1-häusig), untere weiblich, obere männlich, Staubblätter zahlreich (15–50). 
 Pfeilkraut  –  Sagittaria
1*
Blätter nie pfeilförmig, wenn Unterwasserblätter bandförmig, dann nur bis ca. 1 cm breit, Blüten einzeln oder Blütenstand anders (meist aufrecht und aus dem Wasser ragend, nicht flutend, höchstens schwimmend), Ausläufer bei den meisten Arten fehlend, Blüten zwittrig, Staubblätter 6   ► 2
2
Stängel flutend, beblättert, auch auf Schlamm oberirdisch kriechend, mit wurzelnden Ausläufern, Blüten blattachselständig, einzeln, selten zu 2–5, schwimmend, Fruchtblätter 6–12 
 Froschkraut  –  Luronium
2*
Stängel aufrecht, höchstens nach Überflutung niedergedrückt, meist ohne Ausläufer, unbeblättert, Blätter stets in grundständiger Rosette, Blüten in quirligen Rispen, Dolden oder zusammengesetzten Trauben, Blütenstand (außer bei Hochwasser) vollständig über die Wasseroberfläche ragend   ► 3
3
Blütenachse kugelig, Früchtchen elliptisch, 4–5-kantig, zahlreich, eine kugelförmige Sammelfrucht bildend, Blüten zu 3–12(–27) in endständiger Scheindolde (Schwanenblumen-ähnlich), darunter mitunter noch 1–2 Blütenquirle. 
 Igelschlauch  –  Baldellia
3*
Blütenachse flach, Früchtchen in einem Quirl angeordnet, seitlich zusammengedrückt, scheibchenförmig, einen Ring bildend, Blüten zu in quirligen Rispen oder zusammengesetzten quirligen Trauben.   ► 4
4
Spreitengrund der Überwasserblätter abgerundet oder verschmälert, breit bis schmal lanzettlich, selten schwach herzförmig, seltener Pflanzen nur mit bandförmigen Unterwasserblättern, oder mit kleiner, spateliger Spreite an langem bandförmigen Stiel, Blütenstand eine dicht verzweigte Rispe, Quirläste mehrblütig, Kronblätter hellrosa oder weiß mit gelbem Fleck; Fruchtblätter 11–28, Früchtchen (Nüsschen) stark zusammengedrückt, am Rücken mit 2(–3) Rippen. 
 Froschlöffel  –  Alisma (Artengruppe Gewöhnlicher Froschlöffel, Alisma plantago-aquatica agg.)
4*
Spreitengrund der Schwimmblätter tief herzförmig, fast so breit wie lang, Unterwasserblätter bandförmig, Blütenstand schmächtig, wenig verzweigt, aus quirligen Trauben, die ihrerseits zu einem Quirl angeordnet sind, Quirläste meist einblütig, Kronblätter reinweiß, Fruchtblätter 6–10, Früchtchen (Steinfrüchtchen) zusammengedrückt, mit 3 scharf hervortretenden Rippen. 
 Herzlöffel  –  Caldesia


Alisma – Froschlöffel

Alisma (Froschlöffel; Alismataceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Blätter meist untergetaucht, ungestielt, sehr lang bandförmig oder mit sehr kurzer, spateliger Verbreiterung am Ende (Spreite), 3–10(–15) mm breit, Überwasserblätter oder Blätter der Landformen an der Spitze stumpf, blühende Pflanze entweder nur mit Unterwasserblättern oder mit Schwimm- und Unterwasserblättern, Blütenstand, wenn untergetaucht, wenigästig, Staubbeutel kugelig, 0,3–0,6 mm lang, Staubfäden etwas über 1 mm lang, Griffel deutlich kürzer als der Fruchtknoten, stark hakig auswärts gekrümmt, Narben ¼- bis ½-mal so lang wie der Griffel, Blüten von ca. 9 Uhr bis abends geöffnet, Fruchtwand dicklich, nicht durchscheinend. 
 Grasblättriger Froschlöffel  –  Alisma gramineum Lej.
(= Alisma loeselii Gorski)
Narben papillös, Höhe 10–40(–70) cm, Blüte Juni-August.
Lückige Pionierfluren verlandender Ufer mesotropher, stehender oder langsam fließender, etwas tieferer Gewässer (Altwasser, Seen, Kiesgruben), besonders auf kiesreichem Schlamm, längs der größeren Flüsse und in den Ebenen; sehr selten.
1*
Blätter stets wenigstens teilweise aus dem Wasser ragend, nie nur bandförmig und nur bei Hochwasser ganz untergetaucht, immer wenigstens mit kurzem, abgesetzten lanzettlichem Ende (Spreite), spitz, Blütenstand stets reichästig, breit ausladend, Staubbeutel meist länglich, 1,0–1,3 mm lang, Staubfäden ca. 3 mm lang, Griffel zur Blütezeit so lang wie der Fruchtknoten oder etwas länger, fast gerade, nie hakig gekrümmt, Narben ¼- bis 2-mal so lang wie der Griffel, Blüten entweder vormittags oder nachmittags geöffnet.   ► 2
2
Spreite der Überwasserblätter blühender Pflanze schmal-elliptisch bis lanzettlich, am Grund keilförmig verschmälert und teils nur kurz gestielt, Blattspreite 3- bis 7-mal so lang wie breit, Blütenstand meist kaum höher als breit, Kronblätter meist zugespitzt, rosa bis hellpurpur; Griffel am Grund gebogen; Narbe 0,3–0,8 mm lang, 1–2 mal so lang wie der Griffel, sehr grob papillös (ohne Lupe sichtbar), Blüten vormittags geöffnet, ab 13–15 Uhr stark welkend, Fruchtwand dünn, durchscheinend. 
 Lanzett-Froschlöffel  –  Alisma lanceolatum With.
Höhe 20–60 cm, Blüte Juni–Juli.
Röhrichte und Großseggenriede nasser bis wechselnasser Ufer stehender oder träge fließender Gewässer mit schlammigen Böden (Flüsse, Altwasser, Seen, Gräben, Tümpel, zeitweilig überschwemmte Äcker in Flussauen); kalkliebend, nährstoffanspruchsvoll.
2*
Spreite der Überwasserblätter blühender Pflanze breit eiförmig bis elliptisch oder eiförmig-lanzettlich, am Grund abgerundet bis schwach herzförmig, lang gestielt, Blattspreite 1,3- bis 3,7-mal so lang wie breit, Blütenstand deutlich höher als breit, Kronblätter stumpf, weiß bis sehr blass purpur, Griffel gerade, lang fädlich, Narbe 0,7–1,4 mm lang, 1/8- bis ½-mal so lang wie der Griffel, sehr fein papillös (Lupe), Blüte meist erst nachmittags, ab 12 Uhr geöffnet, Fruchtwand dicklich, nicht durchscheinend. 
 Gewöhnlicher Froschlöffel  –  Alisma plantago-aquatica L.
Höhe 30–100 cm, Blüte Juni–August.
Röhrichte und Großseggenriede nasser bis seicht überfluteter Ufer meso- bis eutropher, stehender oder langsam fließender Gewässer (Seen, Altwasser, Gräben, Sümpfe, vernässte Ackerbrachen).


Baldellia – Igelschlauch

Baldellia Parl. (Igelschlauch; Alismataceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Einzige Art im Gebiet: 
  ▼▼ a  –   Igelschlauch  –  Baldellia ranunculoides (L.) Parl.
(= Alisma ranunculoides L., Echinodorus ranunculoides (L.) Asch.)
Überwasserblätter mit lanzettlicher Spreite, Unterwasserblätter bandförmig, Krone weiß oder blassrosa, Höhe 5–60 cm, Blüte Juni–Oktober(–November).
Zeitweise überflutete, flache Gewässerufer (Seen, Teiche, Gräben, nasse Sandgruben, wechselnasse Küstendünentäler); salztolerant.
a
Pflanze ohne Ausläufer, nicht kriechend, Quirle 6–27-blütig, Nüsschen glatt, geschnäbelt, Kronblätter meist weiß. 
  B. ranunculoides (L.) Parl. subsp. ranunculoides
Höhe 5–60 cm, Blüte Juni–Juli(–August).
Mesotrophe, auch schwach kalkhaltige Gewässer.
b
Pflanze mit Ausläufern kriechend, Quirle (0–) 2–4 (–15)-blütig, Nüsschen papillös, kaum geschnäbelt, Kronblätter meist blassrosa. 
  B. ranunculoides subsp. repens (Lam.) Á. Löve & D. Löve
Höhe 5–20 cm, Blüte Juni–Oktober(–November).
Ähnlich subsp. ranunculoides, aber eher Pionierstandorte, oligotrophe, saure, kalkfreie Gewässer mit weniger Wassertiefe; näher zur Nord- und Ostseeküste.


Caldesia – Herzlöffel

Die Gattung Caldesia Parl. (Herzlöffel, Alismataceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Herzlöffel (Herzblatt-Froschlöffel)    Caldesia parnassiifolia (L.) Parl.
(= Alisma parnassiifolium L.)
Blätter 2–4(–5) cm lang und 2–4 cm breit, stumpf, Höhe 10–30(–100) cm, Blüte: Juli–September. Röhrichte meso- bis eutropher, stehender Gewässer (kleine Seen, Sümpfe, Altwasser, Gräben); sehr selten, im Gebiet bis auf 1 Fundort in der Oberpfalz (Charlottenhof) verschollen; Früchte im Gebiet nicht reifend.

Luronium – Froschkraut

Die Gattung Luronium Raf. (Froschkraut, Alismataceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Schwimmendes Froschkraut    Luronium natans (L.) Raf.
(= Alisma natans L., Elisma natans (L.) Buchenau)
Blätter verschieden geformt, untere schmal linealisch, flutend, obere elliptisch bis rundlich (ähnlich Potamogeton natans), schwimmend, Kronblätter reinweiß, Nagel gelb, Höhe 10–45 cm, Blüte Mai–August. Pionierrasen flach überfluteter, zeitweise trockenfallender Ufer oligo- bis mesotropher, stehender oder träge fließender Gewässer (Teiche, Bächen, Gräben).


Sagittaria – Pfeilkraut

Sagittaria (Pfeilkraut (Pfeilblatt); Alismataceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Ganzer Blütenstand knapp unter der Wasseroberfläche flutend, gebogen, mit 4–6(–10) jeweils 3-blütigen Quirlen, nur 1–2 weibliche Blüten im untersten Quirl, nur jeweils 1 geöffneten Blüte für einige Stunden über die Wasseroberfläche ragend, Unterwasserblätter schmal linealisch bis bandförmig, grasartig, 5–80 cm lang, 0,2–1 cm breit, lang zugespitzt, Schwimmblätter länglich bis elliptisch, Spreiten 3–7 cm lang, 0,5–2,5 cm breit, oft rot gefleckt, oft aber ganz fehlend. 
 Pfriemenblättriges Pfeilkraut (Flutendes Pfeilkraut, Kleines Pfeilkraut)  –  Sagittaria subulata (L.) Buchenau
(= Sagittaria natans Michx., Alisma subulatum L.)
Höhe 30–100 cm, Blütenstand bis 1 m lang, Blüte Mai–Oktober.
Aquarienpflanze, Neophyt (1984; Heimat USA bis Südamerika), warme Klärwassergräben; bisher nur in Berlin.
1*
Blütenstand schräg bis straff aufrecht aus dem Wasser ragend, nicht flutend, mit wenigen (meist nur 3–5) meist 3-blütigen Quirlen, meist 3 weibliche Blüten im untersten Quirl, Unterwasserblätter (falls vorhanden) breit bandförmig, nicht lang zugespitzt, sondern mit zungenförmigem Ende, bis 2 cm breit, Schwimmblätter oft elliptisch, Überwasserblätter pfeilförmig, Spreiten bis über 25 cm lang, Spanne zwischen den abwärts gerichtete Pfeillappen bis über 12 cm breit, Blätter nicht rot gefleckt, an blühenden Pflanzen stets vorhanden.   ► 2
2
Überwasserblätter tief pfeilförmig, die drei Blattlappen mitunter bis über 10-mal so lang wie breit, Mittellappen („Pfeilspitze“) 1–3 cm breit und am Übergang zu den abwärts gerichteten, nach außen spreizenden Seitenlappen meist deutlich abgeknickt, Blatt oft schmal, zierlich wirkend, Lappen stumpflich bis zugespitzt, Stängel nicht rotfleckig, Ausläufer mit eiförmigen, 10–15 mm dicken Knollen, Blüten 1,5–2,5 cm breit, Kronblätter 10–15 mm lang, weiß, meist mit purpurnem Fleck am Grund, Staubbeutel purpur(–braun), meist kürzer als die Staubfäden, Frucht an der Spitze mit kurzem aufrechtem Schnabel. 
 Gewöhnliches Pfeilkraut  –  Sagittaria sagittifolia L.
Höhe 20–100 cm, Blüte Juni–August.
Locker bewachsene Röhrichte an (wechsel-)nassen Ufern meso- bis eutropher, seichter, stehender oder träge fließender Gewässer, besonders Altwässer längs größerer Flüsse, Teiche, Seen, Gräben; auch Zierpflanze.
2*
Überwasserblätter stumpf pfeilförmig, die drei breiten Blattlappen nur bis etwa 3-mal so lang wie breit, Mittellappen („Pfeilspitze“) 5–12(–20) cm breit und von den abwärts gerichteten, oft nur wenig abgespreizten Seitenlappen nur durch eine kleine Einschnürung abgesetzt, Blatt breit-flächig wirkend, Lappen stumpf, kaum zugespitzt, Stängel unten rotfleckig, Ausläufer mit bis 30 mm dicken (walnussgroßen) Knollen, Blüten 2–4 cm breit, Kronblätter (10–)15–25 mm lang, weiß, ohne purpurnem Fleck, Staubbeutel gelb, meist (fast) so lang wie die Staubfäden, Frucht auf dem Rücken mit verlängertem, seitlich abstehendem Schnabel. 
 Breitblättriges Pfeilkraut  –  Sagittaria latifolia Willd.
(= im Handel oft als „Sagittaria sagittifolia“)
Selten auch mit lanzettlichen Blättern, Höhe 30–100(–150) cm, Blüte August–September.
Röhrichte stehender oder träge fließender, zeitweise trockenfallender Gewässer; nährstoffanspruchsvoll; häufig kultivierte Zier- und Aquarienpflanze, Neophyt (1951; Heimat Nord- und Südamerika); selten angesalbt oder verwildert.

Araceae – Aronstabgewächse

Araceae Juss. (inkl. Lemnaceae) (Aronstabgewächse; Alismatales)
Von: Jürgen Klotz
Überwiegend Rhizom- und Knollenstauden, Lianen und Schwimmpflanze mit Milchröhren und Raphiden, Blätter meist mit Stiel und Scheide, mit meist unzerteilter, fiedernerviger, an Grund herzförmiger, selten echt gefiederter Spreite, Blütenstand kolbenförmig, oft von einem Hochblatt (Spatha) umhüllt, Blüten sitzend, zwittrig oder männlich und weiblich; Perigonblätter frei oder 0; Staubblätter 2 + 2 oder 3 + 3; Fruchtblätter 1–3(–viele), verwachsen, Frucht eine Beere, Steinfrucht oder Nuss; viele Arten giftig. Unterfamilie Lemnoideae sehr kleine bis winzige Wasserpflanzen (einige Arten kleinste Blütenpflanzen überhaupt), schwimmend oder untergetaucht, Stängel und Blätter reduziert und zu Sprossgliedern verschmolzen, Blüten zu 2–3 in einer Spalte am Sprossrand sitzend, selten vorhanden, Blütenhülle stets fehlend, 1-geschlechtig, aus 1–2 Staubblättern oder 1 Stempel bestehend, Fruchtknoten einfächerig, Frucht eine Nuss; morphologisch und ökologisch stark abgeleiteter Zweig der Araceae, phylogenetischen Gesichtspunkten entsprechend hat sich inzwischen eine taxonomische Vereinigung der beiden Familien durchgesetzt.
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Wasserpflanze, auf oder unter der Wasseroberfläche schwimmend bzw. schwebend, mit im Wasser frei nach unten hängenden Wurzeln (selten Wurzeln fehlend), Blüten bzw. Blütenstände sehr klein (oft fehlend)   ► 2
1*
Land- oder Sumpfpflanze, wenn im Wasser stehend, dann wenigstens Blätter ganz aus dem Wasser ragend, Wurzeln stets vorhanden und im Boden verankert, Blütenstände regelmäßig vorhanden, mehr als 5 cm lang   ► 5
2
Pflanze sehr klein, aus höchstens 1 cm großen Sprossstücken bestehend, Sprosse („Blätter“) eiförmig, linsenförmig oder aus 7–10 mm langen, kreuzweise verketteten eilanzettlichen Gliedern (Wasserlinsen), „Blätter“ unbehaart, Wurzeln fädig, Blüten sehr selten, ohne Blütenhülle, zu 1–2 in einer Spalte am Rand des Vegetationskörpers oder in einer Tasche auf der Oberseite, mit oder ohne Blütenscheide (Vorblätter), Frucht eine winzige Nuss, Pflanzen winterhart; Lemnaceae   ► 3
2*
Pflanze stets mindestens 5–10 cm groß, aus einer auf dem Wasser schwimmenden, Salatkopf-ähnlich geformten Rosette bestehend, mit normal geformten, bis über 5 cm langen Blättern, diese dicht fein behaart, Wurzeln dicht mit langen Wurzelhaaren besetzt, Blüten in der Mitte der Rosette sitzend, mit Blütenscheide (Spatha), Frucht eine kleine Beere, Pflanzen nicht winterhart, bei den ersten Frösten im Herbst rasch absterbend 
 Wassersalat  –  Pistia
3
Pflanze wurzellos, nur aus einen 0,5–1,5 mm elliptisches Körnchen bestehend, Blüten ohne Vorblätter, Staubblätter und Fruchtblätter 1 
 Zwergwasserlinse  –  Wolffia
3*
Pflanze mit Wurzeln (jedes Sprossglied mit mindestens 1 Wurzel, diese bis über 1 cm lang), Glieder mehr als 1,2 mm lang, meist blattartig flach oder buckelig, Blüten mit Vorblättern, Staubblätter 2, Fruchtblatt 1   ► 4
4
Jedes Sprossglied mit einem Büschel aus 2–21 Wurzeln, Glieder unterseits dunkelpurpur bis dunkelrot, 5–8(–10) mm groß, Schwimmpflanze 
 Teichlinse  –  Spirodela
4*
Jedes Sprossglied mit nur 1 Wurzel, wenn Glieder rotbraun, dann höchstens 3–4 mm groß, wenn über 6 mm lang, dann nicht rundlich, sondern eiförmig-lanzettlich, Schwimm- oder Tauchpflanze 
 Wasserlinse  –  Lemna
5 (1)
Blätter 3-zählig, Blattstiel im unteren Teil oder an der Spreitenbasis oft mit kleinen Brutknöllchen, Spatha grün 
 Pinellie  –  Pinellia
5*
Blätter einfach, Blattstiel stets ohne Brutknöllchen, Spatha weiß, gelb, grünlich- oder rötlichweiß   ► 6
6
Blätter in Rosette, Spreite sehr groß, 50–125 cm lang, 25–80 cm breit, verkehrt-eiförmig bis spatelförmig, am Grund gestutzt, kurz gestielt, Spatha leuchtend schwefel- bis dunkelgelb, reife Beeren grün bis braun 
 Scheinkalla  –  Lysichiton
6*
Blätter nicht in Rosette, weniger als 50 cm lang und 20 cm breit, Spreite spießförmig, pfeilförmig oder rundlich-herzförmig, Spatha weiß, grünlich- oder rötlichweiß, reife Beeren leuchtend hellrot bis rotorange   ► 7
7
Blätter rundlich-herzförmig, zweizeilig an lang kriechenden, rhizomartigen Stängeln, Spatha flach, eiförmig bis rundlich, ohne röhrenförmigen unteren Teil, innen weiß, außen blass grünlich, Blüten zwittrig, Kolben oben oft nur mit männlichen Blüten, ohne sterilen Endabschnitt, Sumpfpflanze (bzw. amphibische Wasserpflanze), an dauernassen bis überfluteten Standorten 
 Schlangenwurz  –  Calla
7*
Blätter spießförmig bis pfeilförmig, in Rosette, Rhizom kurz, knollenförmig, Spatha eiförmig bis breitlanzettlich, tütenförmig zusammengezogen, mit röhrenförmigen unteren Teil, weiß, oft grünlich oder violett überlaufen, Blüten eingeschlechtig, untere weiblich, obere männlich, oberste steril, zu Sperrhaaren (Reusenhaaren) umgewandelt (zur Insektenbestäubung), Kolben mit langem, sterilem, nacktem und faulig riechendem Endabschnitt, Waldpflanze, höchstens an bodenfeuchten, nicht dauernassen Standorten 
 Aronstab  –  Arum


Arum – Aronstab

Arum L. (Aronstab; Zehrwurz; Araceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Blätter herbst-frühjahrsgrün, entlang der Blattnerven meist auffallend weißlich, nur selten auch schwarzfleckig, Blüten im Spätsommer bis Frühherbst. 
 Italienischer Aronstab  –  Arum italicum Mill.
Blattspreite 9–40 cm lang, 2–29 cm breit, selten auch mit lanzettlichen Blättern, Spatha außen grün-weißlich, oft hellpurpur gesäumt, innen weiß, 11–38 cm lang, Höhe 30–100(–150) cm, Blüte August–September.
Zierpflanze (Heimat Mittelmeergebiet, Frankreich, S-England, Kaukasus); selten in Gartennähe verwildert.
1
Blätter sommergrün, nicht vor März (in milden Wintern Ende Februar) austreibend, im Herbst welkend, nicht weißnervig, aber teilweise braun gefleckt, Blüten im Frühling   ► 2
2
Knolle deutlich länger als breit, rhizomartig (Wuchsrichtung horizontal), oberirdischer Stängel 0,5–0,65-mal so lang wie der Schaft des Blütenstands, Schaft 0,65(–1)-mal so lang wie der Stiel des untersten Laubblatts, 0,5–0,65-mal so lang wie die Stiele des 2. bis 4. Laubblatts, Blattspreite meist spießförmig, diese und die Spatha dunkelbraun gefleckt oder ungefleckt, Spatha meist breit lanzettlich, 12–25(–30) cm lang, 2–2,75-mal so lang wie der Kolben, ihr oberer, ausgebreiteter Teil 3,5–6-mal so lang wie der untere, geschlossene Teil, größte Breite (ausgebreitet) 3,5–5(–6) cm, blassgrün bis trübviolett, Spatha (2–)2,25−2,75-mal so lang wie der Kolben, offener, oberer Teil der Spatha 3,5−5(–6)-mal so lang wie der geschlossene untere Teil, sterile Blüten und ihr Kolbenabschnitt weißlich, Kolbenabschnitt mit den obersten, sterilen Blüten etwa so lang wie der Abschnitt mit den männliche Blüten, weibliche Blüten weiß oder blassgrün (bis trübviolett), dünner, unterer Abschnitt der Kolbenachse länger als oberer, keulenförmiger Endabschnitt, dieser gelblich oder braunviolett bis purpurn, Fruchtstand meist ohne Rest der Spatha, Frucht fast kugelig, oben etwas gestutzt, etwas breiter als lang, apfelförmig. 
 Gefleckter Aronstab  –  Arum maculatum L.
Höhe 15–40(–60) cm, Blüte April–Mai.
Frische bis feuchte Laubmischwälder, besonders Auenwälder, Gebüsche, Hecken, ältere Parkanlagen und Gärten (in alten Schlossparks, Kulturrelikt?); nährstoffanspruchsvoll.
2*
Knolle rundlich, brotlaib- bis scheibenförmig (Wuchsrichtung vertikal bis horizontal), oberirdischer Stängel fast so lang wie der Blütenstiel oder länger, Schaft etwas länger als der Stiel des untersten Laubblatts, 0,75−1-mal so lang wie die Stiele des 2. bis 4. Laubblatts, Blattspreite pfeilförmig, diese und die Spatha stets ungefleckt, Spatha meist eiförmig-lanzettlich, 8–18 cm lang, 1,5–2-mal so lang wie der Kolben, ihr oberer, ausgebreiteter Teil (1–)1,5–3-mal so lang wie der untere, geschlossene Teil, größte Breite (ausgebreitet) 2–3,5(–4) cm, meist blassgrün mit trübviolettem Rand bis überwiegend trüb purpurn, Spatha 1,5−2-mal so lang wie der Kolben, offener, oberer Teil der Spatha (1–)1,5−2,5(–3)-mal so lang wie der geschlossene untere Teil, sterile Blüten und ihr Kolbenabschnitt gelb, Kolbenabschnitt mit den obersten, sterilen Blüten länger als der Abschnitt mit den männliche Blüten, weibliche Blüten blass grünlich, dünner, unterer Abschnitt der Kolbenachse gleich lang wie oberer, keulenförmiger Endabschnitt, dieser purpurrosa bis olivbraun oder orangegelblich, Fruchtstand am Grund meist mit vertrockneter Spatha, Frucht ovoid, meist deutlich länger als breit, birnenförmig. 
 Südöstlicher Aronstab (Dänischer Aronstab)  –  Arum cylindraceum Gasp.
(= Arum orientale subsp. danicum (Prime) Prime, Arum alpinum Schott & Kotschy)
Höhe 15–40 cm, Blüte April–Mai.
Frische bis feuchte Laubmischwälder, Hartholz-Auenwälder, Schlossparks, auch Robinienforste; nährstoffanspruchsvoll; in Deutschland sehr selten.

Calla – Schlangenwurz

Die Gattung Calla L. (Schlangenwurz, Drachenwurz, Araceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Sumpf-Schlangenwurz (Sumpf-Drachenwurz, Schweinsohr)    Calla palustris L.
Beeren rot, Höhe 15–30 cm, Blüte Mai–Juli(–September). Lichte Röhrichte und Großseggenriede im Verlandungsbereich mesotropher Seen, Teiche, Altwasser, Schlenken in Erlen- und Birkenbrüchen, Hochmoorränder, Zwischenmoore, Torfstiche; mäßig nährstoffanspruchsvoll, kalkmeidend; selten.

Lemna – Wasserlinse

Lemna (Wasserlinse; Entengrütze; Araceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Glieder zumeist untergetaucht (nur zur Blütezeit an die Oberfläche kommend), lanzettlich, 7–10 mm lang, einnervig, in einen deutlichen Stiel verschmälert, zu mehreren kreuzweise verkettet, schwimmende dreinervig. 
 Dreifurchige Wasserlinse (Untergetauchte Wasserlinse)  –  Lemna trisulca L.
Länge 0,7–1 cm (Sprossglied), Blüte Juni–Juli (selten blühend).
Mesotrophe Seen, Teiche, Altwasser, Gräben, seltener langsam fließende Gewässer, in sauberem, sauerstoffreichem Wasser.
1*
Glieder schwimmend, rundlich bis eiförmig, ungestielt, oft 2–3(–10) Sprossglieder zusammenhängend, aber nicht kreuzweise verkettet, höchstens 6 mm lang   ► 2
2
Glieder (2–)3–6 mm lang, 2–4,8 mm breit, mit (4–)5(–7) Nerven, oberseits flach, graugrün, selten rotbraun, unterseits meist stark bauchig gewölbt (selten flach), netzartige Struktur auf der Unterseite mit 40–50 Netzmaschen, die meisten Lufthöhlen länger als 0,3 mm, weißlichgrün oder randlich purpurn, Frucht geflügelt. 
 Bucklige Wasserlinse  –  Lemna gibba L.
Frucht meist mehrsamig, rundherum aufreißend, Länge 0,3–0,6 cm (Sprossglied), Blüte April–August (gelegentlich blühend).
Eutrophe, auch verschmutzte, stehende Gewässer: (Dorf- und Klär-)Teiche, Tümpel, Gräben; nährstoffanspruchsvoll, salztolerant.
2*
Glieder mit 1–3 Nerven, beidseits stets flach, unterseits grün, selten flächig purpurn, unterseits netzartige Struktur mit 15–20 Maschen, die meisten Lufthöhlen kürzer als 0,3 mm, Frucht ungeflügelt   ► 3
3
Glieder oberseits meist olivgrün bis purpurbraun, weitgehend symmetrisch, unterseits zumindest am Wurzelansatz dunkelrot bis purpurbraun, oberseits in der Mittellinie mit mehreren gleichgroßen Höckern, ab August kleine eiförmige bis kugelige, wie die Glieder gefärbte Turionen (Ruheknospen) bildend, die auf dem Gewässergrund überwintern und bis Mai an den neuen Pflanzen bleiben. 
 Rote Wasserlinse (Turionen-Wasserlinse)  –  Lemna turionifera Landolt
Länge 0,14–0,3(–0,4) cm (Sprossglied), Blüte Juni–August (sehr selten blühend).
Eutrophe, stehende oder träge fließende Gewässer; Neophyt? (Erstnachweis 1965; Heimat v. a. Nordamerika, Asien); selten.
3*
Glieder grün, teilweise asymmetrisch, unterseits nie rot bis purpurn, oberseits mit 1–2 größeren Höckern über dem Knoten (Wurzelansatz) und an der Spitze, dazwischen keine oder sehr kleine, kaum sichtbare Höcker, Turionen fehlend   ► 4
4
Glieder hellgrün, selten mit rosa oder purpurnen Punkten, kaum glänzend, glatt, an der Spitze breit abgerundet, diese in Seitenansicht herabgebogen (Oberseite konvex, Unterseite flach oder konkav), oft stark asymmetrisch, mit 3(–5) Nerven, oberseits über dem Knoten und an der Spitze mit je 1 größeren Höcker (Lupe), dazwischen in der Mittellinie kleinere, bei kräftigen Exemplaren auch über den Seitennerven eine Linie kleiner Höcker, unterseits Felderung (Lufthöhlen) bis zur Spitze reichend, Wurzeln 1–15 cm lang. 
 Kleine Wasserlinse (Entengrütze)  –  Lemna minor L.
Länge (0,1–)0,2–0,6 cm (Sprossglied), Blüte Mai–August (selten blühend).
Meso- bis eutrophe, stehende oder träge fließende Gewässer.
4*
Glieder oberseits meist dunkelgrün glänzend, gekörnelt, undeutlich 1-nervig, mit einer angedeuteten Spitze, diese in Seitenansicht wenig herabgebogen, meist flach oder etwas aufwärts gebogen (Oberseite flach, Unterseite etwas gewölbt), weitgehend symmetrisch, mit 1 Nerv, oberseits über dem Knoten mit 1 größeren Höcker, nur in der Mittellinie bis zur Spitze eine Reihe winziger Höcker, unterseits Felderung nicht bis zur Spitze reichend, Wurzeln höchstens 1 cm lang. 
 Zierliche Wasserlinse (Winzige Wasserlinse)  –  Lemna minuta Kunth
(= Lemna minuscula Herter)
Länge 0,1–0,2(–0,4) cm (Sprossglied), Blüte Juni–Juli (selten blühend).
Eutrophe stehende oder fließende Gewässer; Neophyt (1973; Heimat Nordamerika).


Lysichiton – Scheinkalla

Die Gattung Lysichiton Schrott (Scheinkalla; Riesenaronstab, Araceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Gelbe Scheinkalla (Amerikanischer Riesenaronstab, Amerikanischer Stinktierkohl)    Lysichiton americanus Hulten & H. St. John
Rhizom bis über 30 cm lang und bis 5 cm dick, Blattstiele 5–40 cm lang, Kolben 4–15 cm lang, Spatha mit Blütenstand vor den Blätter erscheinend, stinkend, Höhe 80–150 cm, Blüte April–Mai. Feuchte Wälder, Sümpfe; Zierpflanze, Neophyt (1980; Heimat Nordamerika); angesalbt oder verwildert; selten, aber potentiell invasiv.


Pinellia – Pinellie

Die Gattung Pinellia Ten. (Pinellie, Araceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Dreizählige Pinellie    Pinellia ternata (Thunb.) Makino
(= Pinellia tuberifera Ten.)
Blätter lang gestielt, Blättchen eiförmig, spitz, zuweilen dunkel gefleckt, Spatha länger als die Blätter, Kolben im unteren Drittel mit Spatha verwachsen, nur auf der freien Seite weiblich Blüten tragend, an der Spitze in einen langen, pfriemlichen Fortsatz verschmälert, Beeren gelblich-grün, Höhe 0,15–0,40 cm, Blüte April–Juni. Sandige (Hackfrucht-)Äcker, Ruderalstellen; Neophyt (1870; Heimat Japan); aus Botanischen Gärten verwildert; sehr selten.


Pistia – Wassersalat

Die Gattung Pistia L. (Wassersalat, Araceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Wassersalat    Pistia stratiotes L.
Wurzeln lang, im Wasser schwebend, Blätter verkehrt eiförmig bis länglich löffelförmig, hellgrün, mit tief eingesenkten Nerven, dadurch Blatt stark längsgefurcht, schwer benetzbar (Wasser abperlend), Blütenstand mit Spatha nur wenige mm lang, Spatha grünlich, dicht fein behaart, Beeren eiförmig. Stehende und träge fließende Gewässer; Aquarienpflanze, Neophyt (ca. 1980; Heimat Südamerika); selten angesalbt oder verwildert, wegen Frostempfindlichkeit nur unbeständig.


Spirodela – Teichlinse

Die Gattung Spirodela Schleid. (Teichlinse, Araceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Vielwurzelige Teichlinse    Spirodela polyrhiza (L.) Schleid.
(= Lemna polyrhiza L.)
Sprossglieder rundlich bis verkehrt eiförmig, beiderseits flach, oberseits dunkelgrün, oft purpurn überlaufen, glänzend, 5–9-nervig, Blüte Juni–August (sehr selten blühend). Eutrophe stehende oder träge fließende Gewässer (windgeschützte Seen, Altwasser, Teiche, auch stickstoffreiche Dorfteiche); nährstoffanspruchsvoll, schwach salztolerant.


Wolffia – Zwergwasserlinse

Die Gattung Wolffia Schleid. (Zwergwasserlinse, Araceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Zwergwasserlinse (Entenlinse)    Wolffia arrhiza (L.) Wimm.
(= Lemna arrhiza L.)
Blattartige Sprossglieder schwimmend, breit elliptisch, oberseits schwach gewölbt, unterseits kugelig gewölbt (kleinste europäische Blütenpflanze; in Europa nur selten blühend). Eutrophe, stehende bis träge fließende, windgeschützte Gewässer (Teiche, Altwasser, Gräber, Torfstiche); nur in sommerwarmen Gebieten; sehr selten.

Hydrocharitaceae (inkl. Najadaceae) – Froschbissgewächse

Hydrocharitaceae Juss. (inkl. Najadaceae) (Froschbissgewächse; Alismatales)
Von: Jürgen Klotz
Kosmopolitisch verbreitete Familie, wurzelnde oder frei schwimmende bis schwebende Wasserpflanzen, Blätter grund-, wechsel- oder quirlständig, sitzend oder gestielt, Blattspreiten einfach, ungeteilt, ganzrandig, gesägt oder fein gezähnt, Blüten einzeln oder in Zymen, vor der Entfaltung in einer aus 1–2 Hochblätter gebildeten Hülle (Spatha) eingeschlossen, meist 1-geschlechtig, radiärsymmetrisch, Kelch- und Kronblätter je 3 oder fehlend, Staubblätter 2–18, Fruchtblätter 2–20, untereinander fast frei, aber von der becherförmigen Blütenachse eingeschlossen (daher mittelständig), Frucht eine Beere, Nuss oder Kapsel, unter Wasser reifend.
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Blätter am Rand, teils auch unterseits auf der Mittelrippe entfernt stachelspitzig bis dornig gezähnt oder gesägt, rau bis stechend, Blattzähne ohne Lupe gut sichtbar, mehrzellig, Blätter scharf zugespitzt oder mit aufgesetzter Stachelspitze   ► 2
1*
Blätter glatt und ganzrandig, höchstens stumpf gezähnelt oder nur zur Blattspitze hin fein gesägt, nicht rau und nie stechend, Blattzähne (falls vorhanden) ohne Lupe kaum sichtbar, da nur einzellig, Blätter stumpflich, mit abgerundeter Spitze oder leicht zugespitzt, aber nicht oder nur sehr fein stachelspitzig (Lupe)   ► 4
2
Pflanze ohne Rosetten, nur mit stängelständigen Blättern, Blätter fast gegenständig oder höchstens zu dritt in Scheinwirteln, oft wie ganze Pflanze starr und zerbrechlich, Pflanze einjährig, ohne Ausläufer, aber an einigen Knoten wurzelnd. 
 Nixenkraut  –  Najas (auch Najadaceae)
2*
Blätter zahlreich in 30–100 cm großer Rosette, Pflanze ohne beblätterte Stängel, oder Blätter (3–)4–8-quirlig an langen Stängeln, Blätter biegsam, Pflanze ausdauernd, mit Ausläufern, an deren Ende Speicherknollen oder Erneuerungstriebe stehen   ► 3
3
Blätter in Rosetten, Pflanze im Wuchs dem Blattschopf einer Aloe ähnlich, Rosetten bis 1 m im Durchmesser, zur Vegetationszeit frei schwimmend, zur Blütezeit halb aus dem Wasser ragend, im Winter ganz untergetaucht, meist nicht im Gewässerboden wurzelnd, Blätter bis 30(–50) cm lang, linealisch-pfriemlich, meist mehr als 10-mal so lang wie breit, 3-kantig, steif, derb stachelig gesägt, beblätterte Stängel fehlend, Ausläufer ohne Endknolle. 
 Krebsschere  –  Stratiotes
3*
Blätter in Quirlen zu (3–)4–6(–12), Pflanze nicht rosettenförmig, ohne auffälligen Blattschopf, im Wuchs einer Wasserpest ähnlich, Sprosse mit Blättern nur einige Zentimeter im Durchmesser, aber bis mehrere Meter lang, stets untergetaucht, wurzelnd, Blätter nur um 3 cm lang, breitlanzettlich bis länglich, nur bis 5(–7)-mal so lang wie breit, flach, nicht 3-kantig, nicht steif, stachelspitzig gezähnt bis gesägt, Stängel beblättert, Ausläufer mit Endknolle. 
 Grundnessel  –  Hydrilla
4 (1)
Blätter schwimmend, lang gestielt, Spreite kreisrund bis nierenförmig, ohne Blattspitze, Spreitengrund tief herzförmig, Blattform einem Seerosenblatt ähnlich, aber Blätter viel kleiner, Blattgrund mit zwei ca. 1 cm großen Nebenblättern. 
 Froschbiss  –  Hydrocharis
4*
Blätter ganz untergetaucht oder höchstens flutend, sitzend (ungestielt), Spreite länglich oder linealisch bis bandförmig (grasartig), nicht Seerosen-ähnlich, ohne erkennbare Nebenblätter   ► 5
5
Blätter in grundständiger Rosette, beblätterte Stängel fehlend, 20–80(–100) cm lang, 5–12 mm breit, bandförmig, Pflanze mit Ausläufern, weibliche Blüten auf sehr langen, nach der Blütezeit unregelmäßig schraubig gewundenen Stielen, diese etwa so lang wie die ganze Pflanze. 
 Wasserschraube  –  Vallisneria
5*
Alle Blätter stängelständig, 1–3 cm lang, 1,5–5 mm breit, nicht bandförmig, Pflanze ohne Ausläufer, Blüten nach der Blütezeit nicht an schraubig gewundenen Stielen, diese stets viel kürzer als die Pflanze   ► 6
6
Untere Blätter deutlich wechselständig, spiralig angeordnet, 1 cm und mehr voneinander entfernt, obere einander stark genähert, fast quirlständig, Blätter stark sichelig gekrümmt, oft mit der Spitze rückwärts bis zum Stängel eingerollt, zerbrechlich. 
 Scheinwasserpest, Schmalrohr  –  Lagarosiphon
6*
Alle Blätter quirlständig, Blätter oft zurückgebogen oder um die Längsachse gedreht, aber nicht stark eingerollt, biegsam   ► 7
7
Mittlere und obere Blattquirle (3–)4–5(–8)-zählig; keine Faserzellen im Blattrand, Blätter bis über 2 cm lang, Blüten 10–20 mm breit, ansehnlich, aus dem Wasser ragend, Krone weiß. 
 Großblütenwasserpest  –  Egeria
7*
Mittlere und obere Blattquirle meist 3(–4)-zählig, 1–6 Reihen von Faserzellen im Blattrand, Blätter meist nur bis 1,5 cm lang, Blüten (selten vorhanden) 5 mm breit, unauffällig, schwimmend, Krone weiß oder hellpurpur. 
 Wasserpest  –  Elodea


Egeria – Großblütenwasserpest

Die Gattung Egeria Planch. (Großblütenwasserpest, Hydrocharitaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Dichte Großblütenwasserpest    Egeria densa Planch.
(= Elodea densa (Planch.) Casp., Anacharis densa (Planch.) Vict.)
Blätter schmal länglich, plötzlich zugespitzt, Höhe 30–60 cm, Blüte Mai–August. Seen, Warmwassergräben, Fischteiche mit sandig-schlammigem Grund; seltener Neophyt (1910; Heimat Südamerika).


Elodea – Wasserpest

Elodea Michx. (Anacharis Rich.) (Wasserpest; Hydrocharitaceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Blätter länglich-eiförmig bis länglich-lanzettlich, in oder knapp unter der Mitte am breitesten, am Grund etwas verschmälert oder fast parallelrandig, mit kurzer, abgerundeter Spitze, meist breiter als 2 mm, nicht gedreht, aber teils etwas zurückgebogen, (dunkel-)grün, derb, Kelchblätter grün oder rötlich. 
 Kanadische Wasserpest  –  Elodea canadensis Michx.
(= Anacharis canadensis (Michx.) Planch.)
Kronblätter weißlich, so groß oder etwas größer als die Kelchblätter, Länge 30–100(–300) cm, Blüte (Mai–)Juli–August(–September).
Meso- bis eutrophe, stehende und träge fließende Gewässer (ruhige Seebuchten, Altwasser, Tümpel, Gräben; bis über 3 m Wassertiefe); Aquarienpflanze, häufiger Neophyt (1859; Heimat: Nordamerika); im Gebiet nur weibliche Pflanzen, Vermehrung vegetativ.
1*
Blätter länglich-linealisch, lang zugespitzt, am Grund nicht verschmälert, oft schmäler als 2 mm, gedreht oder nicht, hellgrün, nicht derb, eher schlaff, Kelchblätter nicht rötlich, aber an der Spitze mitunter violett   ► 2
2
Blätter linealisch, oft um die Längsachse gedreht, oft steif, aber nicht derb, Knoten violett, Kelchblätter außen grün, an der Spitze violett, innen dunkelbraun mit grünem Rand, 1–2 mm lang, Kronblätter farblos, viel kleiner als die Kelchblätter, oder fehlend. 
 Nuttall-Wasserpest  –  Elodea nuttallii (Planch.) H. St. John
Männliche Blüten in der Spatha sitzend, sich beim Reifen lösend, zur Wasseroberfläche schwimmend und sich öffnend, Länge 30–60 cm, Blüte Juli–September.
Meso- bis eutrophe, auch sehr nährstoffreiche bis stärker verschmutzte, stehende und träge fließende, relativ warme Gewässer (bis 2 m Wassertiefe); Aquarienpflanze, Neophyt (1953; Heimat Nordamerika); im Gebiet nur männliche Pflanzen, Vermehrung vegetativ.
2*
Blätter weder gedreht noch zurückgebogen, meist schlaff, Knoten grünlich, Kelchblätter grün, 5,5–6 mm lang, Kronblätter weiß, wenig länger als die Kelchblätter. 
 Argentinische Wasserpest (Wasserstern-Wasserpest)  –  Elodea callitrichoides (Rich.) Casp.
Länge 10–200 cm, Blüte Juni–Juli.
Meso- bis eutrophe, auch verschmutzte, stehende oder träge fließende Gewässer; Aquarienpflanze, Neophyt (1964; Heimat Südamerika), nur? am Oberrhein; im Gebiet nur männliche Pflanzen, Vermehrung vegetativ.

Hydrilla – Grundnessel

Die Gattung Hydrilla Rich. (Grundnessel, Hydrocharitaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Grundnessel    Hydrilla verticillata (L. f.) Royle
Laubblätter sitzend, linealisch, oft unterseits auf der Mittelrippe entfernt dornig gezähnt, Blüten 1-geschlechtig, männliche Blüten in der Spatha sitzend, sich beim Reifen lösend, zur Wasseroberfläche schwimmend und sich öffnend, Pflanzen 1–3(–8) m lang, Blüte Juli-August (selten blühend). Stehende Gewässer, nährstoffliebend; seltener Neophyt (Heimat: Teile Europas, Afrika, Süd- bis Ostasien).


Hydrocharis – Froschbiss

Die Gattung Hydrocharis L. (Froschbiss, Hydrocharitaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Europäischer Froschbiss    Hydrocharis morsus-ranae L.
Pflanze frei schwimmend und Wurzeln lang herabhängend, nur selten, in flachem Wasser im Boden einwurzelnd, mit Ausläufern, Blätter etwas ledrig, unterseits mit 2 Paaren bogiger Nerven, Pflanzen meist zweihäusig, Kronblätter ca. 1 cm lang, weiß, am Grund mit gelbem Fleck, Höhe 15–30 cm, Blüte Juni–August. Meso- bis eutrophe, seichte, stehende bis träge fließende Gewässer (Altwasser, Seen, Gräben, v. a. beschattete Ränder), auch zwischen Röhricht; auch Zierpflanze, auch angesalbt.


Lagarosiphon – Scheinwasserpest

Die Gattung Lagarosiphon Harv. (Scheinwasserpest, Hydrocharitaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Große Scheinwasserpest (Großes Schmalrohr, Schmalschlauch)    Lagarosiphon major (Ridl.) V.A. Wagner
(= Lagarosiphon muscoides Harv.)
Stängel steif, brüchig, Laubblätter 10–25 mm lang, 2–3 mm breit, auffallend zurückgekrümmt. Länge 30–180 cm, Blüte Juli–August. Eutrophe Seen mit kiesigem, organischem Schlamm; nährstoffliebend; Aquarienpflanze, seltener Neophyt, auch angesalbt (Heimat südliches Afrika); im Gebiet nur weibliche Pflanzen, Vermehrung vegetativ.


Najas – Nixenkraut

Najas L. (Nixenkraut; Hydrocharitaceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Stängel meist bestachelt, Blätter 1–6 mm breit, aufwärts gekrümmt, hart und zerbrechlich, Blattscheiden kahl, Pflanze 2-häusig, 
  ▼▼ a  –   Großes Nixenkraut  –  Najas marina L.
Länge 5–60 cm, Blüte Juni–August.
Meso- bis eutrophe, stehende oder träge fließende Gewässer (ruhige Seebuchten, Strandseen, Altwasser, Kiesgruben), salztolerant; neuerdings in Ausbreitung.
a
Blattscheiden ohne oder selten mit jederseits 1 Stachelspitze, Mittelnerv unterseits (fast) nicht stachelspitzig, reife Samen (3,5–)4,5–6,5(–8) mm lang. 
  Najas marina L. subsp. marina
(= Najas major All.)
Wie Art.
a*
Blattscheiden jederseits mit 1–3(–4) feinen Stachelspitzen, Mittelnerv unterseits regelmäßig stachelspitzig, reife Samen 3–5 mm lang. 
  N. marina subsp. intermedia (Górski) Casper
(= Najas intermedia Górski)
Mesotrophe, stehende Gewässer (ruhige Seebuchten), verschmutzungsempfindlich, kalkstet; selten.
1*
Stängel stachellos, Blätter 1(–2) mm breit, gerade bis abwärts gekrümmt, zerbrechlich oder biegsam, Blattscheiden wimprig gezähnt, Pflanze 1-häusig   ► 2
2
Blattscheiden am Spreitengrund rechtwinklig abgesetzt, Blätter grannig gezähnt, zerbrechlich, meist abwärts gekrümmt, Frucht dunkelgrau. 
 Kleines Nixenkraut  –  Najas minor All.
(= Caulinia minor (All.) Coss. & Germ.)
Länge 5–20(–40) cm, Blüte Juni–August.
Mesotrophe (bis eutrophe), stehende oder träge fließende Gewässer (ruhige Seebuchten, Altwasser).
2*
Blattscheiden keilförmig in den Spreitengrund übergehend, Blätter fein stachelspitzig gezähnelt, biegsam, meist gerade, Frucht braun. 
 Biegsames Nixenkraut  –  Najas flexilis (Willd.) Rostk. & W. L. E. Schmidt
(= Caulinia flexilis Willd.)
Länge 10–30 cm, Blüte Juni–August.
Mesotrophe, stehende Gewässer (flache Seebuchten; bis 2 m Wassertiefe).


Stratiotes – Krebsschere

Die Gattung Stratiotes L. (Krebsschere, Hydrocharitaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Krebsschere (Wasseraloe, Wassersäge)    Stratiotes aloides L.
Pflanze im Wasser schwebend, Wurzeln herabhängend, Kronblätter 15–25 mm lang, rundlich, weiß, Höhe 15–45 cm, Blüte Mai– August. Meso- bis eutrophe, stehende und träge fließende Gewässer, Röhrichte (bis 2 m Wassertiefe); auch Zierpflanze, auch angesalbt.


Vallisneria – Wasserschraube

Die Gattung Vallisneria L. (Wasserschraube, Hydrocharitaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Aquarien-Wasserschraube    Vallisneria spiralis L.
Pflanze im Boden wurzelnd; Laubblätter bandförmig, flutend, zur Spitze hin fein gesägt, etwas schraubig gedreht, Höhe 20–100 cm, Blüte Juni–September. Warme Seen, Abwässer, Gräben, nährstoffreiche Warmwassergräben; Aquarienpflanze, seltener Neophyt (1880; durch Aquarienabfall eingeschleppt; Heimat Tropen, Subtropen); im Gebiet nur männliche Pflanzen.

Potamogetonaceae (inkl. Zannichelliaceae) – Laichkrautgewächse

Potamogetonaceae (inkl. Zannichelliaceae) (Laichkrautgewächse; Alismatales)
Von: Jürgen Klotz
Schwimm- oder Tauchpflanzen mit langen, dünnen und schlaffen Stängeln, sehr austrocknungsempfindlich, meist Stauden. Blätter wechsel- oder gegenständig, sitzend oder gestielt, stets einfach und ungeteilt, selten ohne Spreite, auf den Blattstiel reduziert. Nebenblätter eine Hülle um den Stängel bildend. Blüten meist zwittrig oder männlich und weiblich (Pflanze ein- oder zweihäusig), in tragblattlosen Ähren, höchstens zu Blütezeit aus dem Wasser ragend, Blütenhülle meist fehlend (aber teils mit 4 perigonähnlichen Staubblatt-Anhängseln) oder Perigon becherförmig; Staubblätter (1–)4, Staubbeutel sitzend, ohne Staubfaden; Fruchtblätter (1–)4(–8), oberständig, frei oder am Grund verwachsen. Sammelfrucht bzw. einsamige Steinfrüchtchen, Nüsschen, selten Beeren.
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Pflanzen untergetaucht bis flutend oder teilweise mit flachen Schwimmblättern, Blätter wechselständig, höchstens die an den Enden der Triebe (im Blütenbereich) fast gegenständig, Nebenblätter scheidig (stängelumfassend), frei oder mit dem Blattgrund verwachsen, Blütenstand seitlich oder endständig, zwei- bis vielblütig, Steinfrüchtchen, Früchtchen stumpf oder mit geradem Schnabel. 
 Laichkraut  –  Potamogeton
1*
Pflanzen untergetaucht, Blätter der Triebspitzen teilweise bis zur Wasseroberfläche reichend (flutend), aber nicht mit flachen Schwimmblättern der Wasseroberfläche aufliegend, Blätter an fertilen Sprossen (fast) gegenständig, einander paarweise (selten zu dritt) genähert, Nebenblätter fast frei oder stängelumfassend, Frucht Nüsschen oder Steinfrüchtchen, mit hakigem Schnabel   ► 2
2
Stängel dicht zweizeilig beblättert, Pflanze kompakt und kräftig, mäßig verzweigt, Blätter eiförmig bis länglich-lanzettlich, 10–40 mm lang, 3–15 mm breit, stumpflich bis spitz, mit stängelumfassendem Grund sitzend, Nebenblätter fast frei, nur am Grund kurz scheidig, Blüten über Wasser, Blütenstand scheinbar seitlich, 1– bis 3(–6)-blütig, Staubblätter 4, Nüsschen auf dem Rücken scharf gekielt, mit kurzem, hakigem Schnabel. 
 Fischkraut  –  Groenlandia
2
Stängel locker und nicht zweizeilig beblättert, Pflanze zierlich, stark verzweigt, Blätter fadenförmig, 10–100 mm lang, 0,5–2 mm breit, zugespitzt, nicht stängelumfassend, Nebenblattscheide stängelumfassend. Blüte unter Wasser, Blütenstand aus einer weiblichen Blüte mit becherförmiger Hülle und 1–4(–6) Fruchtblättern mit trichterförmiger Narbe und eine männliche Blüte ohne Blütenhülle aus 1(–2) Staubblättern, Steinfrüchtchen mit hakigem Schnabel. 
 Teichfaden  –  Zannichellia (auch Zannichelliaceae)


Groenlandia – Fischkraut

Die Gattung Groenlandia J. Gay (Fischkraut, Potamogetonaceae) ist in Deutschland und Österreich nur mit einer Art vertreten:
 →  Dichtes Fischkraut    Groenlandia densa (L.) Fourr.
(= Potamogeton densus L.)
Pflanze wintergrün, ohne Turionen, 10–30(–50) cm lang, Blüte Juni–August(–September). Kühle, klare, unverschmutzte, mesotrophe, langsam fließende, seltener stehende Gewässer (Gräben, Bäche; Teiche, Seen).


Zannichellia – Teichfaden

Zannichellia (Teichfaden; Potamogetonaceae)
Von: Jürgen Klotz
Geographischer Geltungsbereich: Deutschland und Österreich — Mitarbeit begrenzt auf: Jürgen Klotz
1
Einzige Art im Gebiet: 
  ▼▼ a  –   Sumpf-Teichfaden  –  Zannichellia palustris L.
Stängel an den Knoten wurzelnd, im oberen Teil flutend, Blätter mit geschlossener oder mehr oder weniger offener Nebenblattscheide, Pflanze 10–50 cm lang, Blüte Mai–September.
Meso- bis eutrophe, stehende oder fließende Gewässer (Seebuchten, Altwasser, Teiche, Flüsse, Bäche, Gräben), salz- und verschmutzungstolerant.
a
Früchtchen 0,8–2 mm lang gestielt, 2,3–3,5 mm lang, zu 2–4, Griffel mehr als halb so lang wie die Früchtchen. 
 Stielfrüchtiger Sumpf-Teichfaden  –  Z. palustris subsp. pedicellata (Wahlenb. & E. Rosén) Hegi
Stehende oder langsam fließende, salzige Gewässer der Küsten und des Binnenlandes.
a*
Früchtchen höchstens 0,5 mm lang gestielt, 2–4,5 mm lang, zu 2–4 oder 5–8, Griffel weniger als halb so lang wie die Früchtchen   ► b
b
Früchtchen bis 0,5 mm lang gestielt, 2–3 mm lang, zu 2–4, Griffel bis 0,5 mm lang. 
 Gemeiner Sumpf-Teichfaden  –  Z. palustris L. subsp. palustris
Eutrophe, stehende oder langsam fließende Gewässer.
b*
Früchtchen fast sitzend, 3,5–4,5 mm lang, zu 5–8. Griffel 1–2 mm lang. 
 Vielfrüchtiger Sumpf-Teichfaden  –  Z. palustris subsp. polycarpa (Nolte) K. Richt.
Eutrophe, auch verschmutzte Gewässer, salztolerant, Küsten.





(Potamogeton hier nicht bearbeitet)

Quelle: Offene Naturführer, Das Wiki zu Bestimmungsfragen: Schlüssel zu Familien der Alismatales in Deutschland und Österreich (Jürgen Klotz) (Zuletzt geändert:
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31 Januar 2016 17:38:16). Abgerufen am 12. Dezember 2024, 21:46 von https://offene-naturfuehrer.de/web/Schlüssel_zu_Familien_der_Alismatales_in_Deutschland_und_Österreich_(Jürgen_Klotz)