Glossar:Flora/L

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Langscheidig (Grasartige)

langscheidig: Scheiden im Verhältnis zur Spreite lang, sterile Triebe daher von halmartigem Aussehen. Blätter locker verteilt oder eine „gestielte Rosette“ bildend. — Quelle: Foerster 2008
Horst bei Carex echinata.
Horst bei Carex echinata

Lanzettlich

lanzettlich: Lanzettliche Blätter sind 3 bis 8 mal so lang wie breit. Sie verschmälern sich zu beiden Seiten mit bogigen (konvexen) Blatträndern und sind in der Mitte am breitesten.

In der Schemazeichnung ist diese Blattform mit B bezeichnet.

Blätter mit länglichen, ganzen Spreiten

A eilanzettlich
B lanzettlich
C länglich
D linealisch, lineal oder bandförmig
E nadelförmig
F pfriemlich
G schwertförmig

Lateralblatt (Bärlappartige)

Lateralblatt (Bärlappartige): Lateralblätter sind Blätter an deutlich abgeflachten Sprossen, die an den beiden Seiten (Flanken) inserieren; sie sind von gleicher Gestalt und Größe und scheinbar gegenständig, unterscheiden sich aber von den Dorsal- und Ventralblättern (bei einigen Flachbärlapp-Arten, Diphasiastrum); siehe auch Dorsal- und Ventralblätter.

Lebensdauer

Lebensdauer: Das Merkmal "Lebensdauer" berücksichtigt neben der Lebensdauer im engeren Sinn, d.h. ob ein Individuum einer Art ein, zwei, oder mehrere Jahre lebt, auch Angaben zur Anzahl generativer Reproduktionen. Dabei wird unterschieden, ob eine Art nur einmal blüht, fruchtet und dann stirbt oder mehrfach blühen und fruchten kann.
Mögliche Zustände oder Ausformungen:
annuell – Die Pflanze schließt ihren Individualzyklus innerhalb eines Jahres (12 Monate) ab
bienn – Die Pflanze wächst ca. ein Jahr vegetativ, ehe sie im 2. Jahr nach der generativen Phase ihren Individualzyklus abschließt
fraglich – f (questionable)
plurienn-hapaxanth – Die Pflanze wächst länger als ein Jahr, teilweise bis 5 Jahre vegetativ, ehe sie nach der ersten und einzigen generativen Phase ihren Individualzyklus abschließt
plurienn-pollakanth – Die Pflanze blüht und fruchtet mehr als einmal in ihrem Leben, d.h. sie ist ausdauernd
— Quelle: Kühn & Klotz 2002
, http://www2.ufz.de/biolflor/overview/merkmal.jsp?ID_Merkmal=15

Lebensform

Lebensform: Als primäres Einteilungsmerkmal für die „Lebensform“ wird die räumliche Lage der Überdauerungsorgane (als Anpassung der Pflanze an die ungünstige Jahreszeit) betrachtet (nach Raunkiaer 1934, Raunkiaer 1937). Verbindungen zur Wuchsform (z. B. Makrophanerophyten – Bäume, Nanophanerophyten – Sträucher) sind daher zwangsläufig.
Mögliche Zustände oder Ausformungen:
Hydrophyt – Überdauerungsknospen am oder im Gewässerboden
Chamaephyt – Überdauerungsknospen an krautigen oder schwach verholzten Sprossachsen einige Zentimeter über der Erdoberfläche liegend und durch Teile der Pflanze selbst oder durch Schnee geschützt
Geophyt – Überdauerungsknospen an unterirdischen, meist speichernden Organen, die durch den Boden geschützt sind
Hemikryptophyt – Überdauerungsknospen an krautigen Sprossachsen an der Erdoberfläche liegend und durch die Laubdecke oder abgestorbene Blätter geschützt
Makrophanerophyt – M (Macrophanerophyte)
Nanophanerophyt – Überdauerungsknospen an verholzten Sprossachsen, die ein stammloses Achsensystem mit starker basaler Verzweigung bilden
Pseudophanerophyt – Überdauerungsknospen an diesjährigen Trieben des oberirdischen, stammlosen, reich verzweigten und meist nur schwach verholzten Achsensystems. Die Triebe blühen im zweiten Jahr, sterben danach ab und werden jährlich durch neue Innovationssprosse ersetzt
Hemiphanerophyt – Überdauerungsknospen an verholzten, basal verzweigten Sprossachsen bis ca. 50 cm Höhe (Zwergsträucher) oder an den nur basal verholzenden Sprossabschnitten höherer, aber oberwärts nicht verholzender und periodisch absterbender Sprossachsen (Halbsträucher)
Therophyt – T (Therophyte)
— Quelle: Kühn & Klotz 2002
, http://www2.ufz.de/biolflor/overview/merkmal.jsp?ID_Merkmal=14

Leierförmig

leierförmig: Leierförmige Blätter gehören zu den gefiederten Blättern. Die Blattnerven zweigen entlang einer Mittelader auf unterschiedlichen Höhen parallel zueinander nach rechts und links ab. Leierförmigen Blättern sind fiederlappig bis fiederschnittig und haben an der Spitze ein vergrößertes Segment. Die Brunnenkresse hat fiederschnittig leierförmige Blätter. Die Skizze C zeigt ein fiederspaltige leierförmiges Blatt.
Blattteilung-Schema-Wilstermann-Hildebrand.png
 
Bei der Brunnenkresse ist das letzte Blattsegment deutlich größer als die Übrigen.
Bei der Brunnenkresse ist das letzte Blattsegment deutlich größer als die Übrigen. 

Leitbündel

Leitbündel: die zum Transport von Wasser, darin gelösten Stoffen und organischen Verbindungen dienenden Gewebe; sie sind vor allem im Querschnitt der Blattstiele als zumeist rundliche bis ovale Strukturen mit bloßem Auge gut zu erkennen.

Ligula

Linealisch

linealisch: Als linealisch oder lineal werden Blätter bezeichnet, die mehr als 10 mal so lang wie breit sind und gerade, mehr oder weniger parallel verlaufende Blattränder haben. Haben solche Blätter keinen Blattstiel, werden sie auch als bandförmig bezeichnet.

In der Schemazeichnung ist diese Blattform mit D bezeichnet.

Blätter mit länglichen, ganzen Spreiten

A eilanzettlich
B lanzettlich
C länglich
D linealisch, lineal oder bandförmig
E nadelförmig
F pfriemlich
G schwertförmig

Lippenblüte

Lippenblüte: Blütentyp mit verwachsenen Kronblättern, deren Kronzipfel mehr oder weniger deutlich Ober- und Unterlippe ausbilden. Vor allem in der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceen), ähnliche Blütenformen aber auch anderswo.
Verschiedene Lippenblüten

— Quelle: Görtz 2000

Länglich

länglich: Als länglich werden Blätter bezeichnet, die 3 bis 8 mal so lang wie breit sind und gerade, mehr oder weniger paralell verlaufende Blattränder haben.

In der Schemazeichnung ist diese Blattform mit C bezeichnet.

Blätter mit länglichen, ganzen Spreiten

A eilanzettlich
B lanzettlich
C länglich
D linealisch, lineal oder bandförmig
E nadelförmig
F pfriemlich
G schwertförmig


Quellen

Foerster, E. 2008: Seggen, Binsen, Simsen und andere Scheingräser des Grünlandes. (http://www.lanuv.nrw.de, http://offene-naturfuehrer.de, abgerufen am 23. Oktober 2023).
Görtz, M. 2000: Botanischer Schlüssel für krautige, blühende Pflanzen im Großraum Nürnberg. (Gültig für krautige, blühende Pflanzen im Raum Nürnberg – Erlangen – Fürth (bis etwa Lauf, Ansbach, Schwabach, Neustadt a. A.). Eigenverlag, Druck: Spanhel Herzogenaurach – http://offene-naturfuehrer.de, abgerufen am 22. Oktober 2023).
Kühn, I. & Klotz, S. 2002: Systematik, Taxonomie und Nomenklatur. In: Klotz, S., Kühn, I. & Durka, W. (Hrsg.): BIOLFLOR – Eine Datenbank mit biologisch-ökologischen Merkmalen zur Flora von Deutschland. Schriftenreihe für Vegetationskunde. Bonn.


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