Glossar:Flora/D
Aus Offene Naturführer BiolFlor
Diasporentyp
Diasporentyp: Generative Diasporen (Ausbreitungseinheiten) können sich vom Samen selbst durch sie umschließende oder fest anhaftenden Pflanzenteile unterscheiden.
Mögliche Zustände oder Ausformungen:
— Quelle: Kühn & Klotz 2002, http://www2.ufz.de/biolflor/overview/merkmal.jsp?ID_Merkmal=45
- F
- Frucht – Gebilde, das sich zur Samenreife aus dem Fruchtknoten entwickelt hat
- FSt
- Fruchtstand – ein Blütenstand, der im Zustand der Samenreife eine funktionelle Einheit bildet, er besteht somit aus mehreren Früchten, die z.T. wie eine Einzelfrucht wirken
- FT
- Fruchtteil – holziges Endokarp einer Steinfrucht, welches den Samen enthält
- FZb
- Frucht mit Zusatzbildung – eine Frucht, die zusätzlich mit Teilen der Blütenhülle (Blüten-, Kelchblätter), mit Achsengewebe oder mit Laubblättern (Vor-, Trag-, Hochblatt) verbunden ist, welche entweder die Ausbreitung unterstützen oder eine Rolle bei der Schaffung geeigneter Keimun
- Fch
- Früchtchen – aus jeweils einem Fruchtblatt entstandener, alle Fruchtschichten umfassender Teil einer Sammelfrucht
- FchT
- Früchtchenteil – holziges Endokarp eines aus jeweils einem Fruchtblatt entstandenen Teils einer Sammelsteinfrucht, welches den Samen enthält
- FchZb
- Früchtchen mit Zusatzbildung – aus jeweils einem Fruchtblatt entstandener, alle Fruchtschichten umfassender Teil einer Sammelfrucht, der mit einem weiteren Pflanzenteil verbunden bleibt
- S
- Same – generatives Fortpflanzungsorgan der Spermatophyten, welches stets den Embryo, zumeist auch Nährgewebe enthält und von einer Hülle (Testa) umgeben ist
- SaF
- Sammelfrucht – durch Achsengewebe oder nachträgliche Verwachsung bzw. Verklebung verbundene Früchtchen einer Blüte mit freien Fruchtblättern (chorikarpes Gynözeum)
- Spo
- Spore – primär unseptierte Keimzelle, die sich ohne Sexualvorgang zu einem neuen Organismus entwickeln kann
- TF
- Teilfrucht – meist einsamiges und geschlossen bleibendes Fragment von Zerfallfrüchten, bestehend aus einem vollständigen Fruchtblatt oder aus Teilen eines oder mehrerer Fruchtblätter
- TFSt
- Teil-Fruchtstand – Fragment eines Blütenstandes, der im Zustand der Samenreife eine funktionelle Einheit bildet, dieser besteht aus mehreren Früchten, die z.T. wie eine Einzelfrucht wirken
- TFZb
- Teilfrucht mit Zusatzbildung – Teilfrucht mit Teilen der Blütenhülle
- Za
- Zapfen – Blüte oder Blütenstand mit verlängerter, verholzender Achse bzw. verholzenden Tragblättern
- ZaT
- Zapfenteil – eine sich von der verholzten Zapfenachse lösende Samenschuppe
- v
- vegetativ – Die Fortpflanzung in Deutschland erfolgt überwiegend vegetativ (nicht durch Samen oder Früchte)
Dichogamie
Dichogamie: Dichogamie bezeichnet die zeitliche Geschlechtertrennung, d.h. die zeitliche Abfolge der männlichen (Pollenreife) und weiblichen (Empfänglichkeit der Stigmata) Blütenfunktion.
Mögliche Zustände oder Ausformungen:
— Quelle: Kühn & Klotz 2002, http://www2.ufz.de/biolflor/overview/merkmal.jsp?ID_Merkmal=32
- a1
- leicht proterandrisch – Blüten sind zuerst männlich, danach auch weiblich, mit deutlicher Überlappung der Geschlechter
- a2
- proterandrisch – Blüten sind zuerst männlich, später weiblich, Überlappung der Geschlechter unklar
- a3
- ausgeprägt protandrisch – Blüten sind zuerst männlich, später weiblich, ohne Überlappung der Geschlechter
- g1
- leicht protogyn – Blüten sind zuerst weiblich, danach auch männlich, mit deutlicher Überlappung der Geschlechter
- g2
- protogyn – Blüten sind zuerst weiblich, später männlich; Grad der Überlappung der Geschlechter ist unklar
- g3
- Reproduktion erfolgt weder durch Samen noch durch Früchte, sondern durch andere pflanzliche Organe – g3 (pronounced protogynous)
- h
- homogam – Blüten sind gleichzeitig männlich und weiblich
Diklinie
Diklinie: Diklinie (räumliche Geschlechtertrennung) gibt die räumliche Anordnung der männlichen und weiblichen Blütenorgane (Antheren bzw. Stigma) an. Die Organe können auf eine oder mehrere Blüten und auf eine oder mehrere Pflanzen verteilt sein.
Mögliche Zustände oder Ausformungen:
— Quelle: Kühn & Klotz 2002, http://www2.ufz.de/biolflor/overview/merkmal.jsp?ID_Merkmal=31
- ad
- androdiözisch – männliche und zwittrige Blüten auf verschiedenen Pflanzen oder männliche u. monözische Blüten auf versch. Pflanzen
- am
- andromonözisch – männliche und zwittrige Blüten auf einer Pflanze
- do
- diözisch – männliche und weibliche Blüten auf verschiedenen Pflanzen
- gd
- gynodiözisch – weibliche und zwittrige Blüten auf verschiedenen Pflanzen oder weibl. u. monözische Blüten auf verschiedenen Pflanzen
- gm
- gynomonözisch – weibliche und zwittrige Blüten auf einer Pflanze
- mo
- monözisch – männliche und weibliche Blüten auf einer Pflanze
- ms
- männlich steril – nur weibliche Blüten
- so
- synözisch (hermaphroditisch) – alle Blüten zwittrig
- tm
- trimonözisch – zwittrige, weibliche und männliche Blüten auf einer Pflanze
- tr
- triözisch – weibliche und männliche und zwittrige und/oder monözische, gynomonözische oder andromonözische Blüten auf versch. Pflanzen
Dimorph (Farne)
dimorph (Farne): von zweierlei Gestalt; wird bei Blättern verwendet, wenn sterile und fertile Blätter morphologisch verschieden sind (z. B. bei Matteuccia), kann aber auch entsprechend bei Sprossen benutzt werden (v. a. bei bestimmten Equisetum-Arten).
Diploid
diploid: Zellkern mit zwei Chromosomensätzen ausgestattet
Dolde
Dolde: ↗ Blütenstand
Doppeldolde
Doppeldolde: ↗ Blütenstand
Doppelt gefiedert
doppelt gefiedert: ↗ gefiedert
Doppelt gesägt
doppelt gesägt: Wenn auf den Zähnen eines gesägten Blattrandes kleinere Zähne sind, ist der Blattrand doppelt gesägt (Abbildung B).
Die Abbildungen zeigt Skizzen verschiedener Blattrandformen.
A gesägt
B doppelt gesägt
C gezähnt
D gefranst
E gekerbt
F gebuchtet
G geschweift
H gewimpert
Dorsal
dorsal: aus dem Lateinischen kommend bedeuted „dorsum“ wörtlich Rücken (Hentschel & Wagner 1996, Sauermost 1994) und beschreibt morphologisch den Teil der zur Rückenseite gehört oder die rückenwärtige Körperpartie. Dorsad hingegen meint zum Rücken hingerichtet. Bei Pflanzen meint dorsal die der Achse abgewandte Seite (Wagenitz 1996) die aber nicht unbedingt nach unten zeigen muß wie bei Blütenorganen dann nach außen.
Dorsalblatt (Bärlappartige)
Dorsalblatt (Bärlappartige): Blätter an deutlich abgeflachten Sprossen, die auf der Rückenseite (der vom Boden abgewandten Seite der Kriechsprosse) inserieren (bei einigen Flachbärlapp-Arten, Diphasiastrum); siehe auch Lateral- und Ventralblätter.
Dreizeilig
dreizeilig: Blätter nach drei Seiten des Triebes abgehend. Für den Geübten ohne weiteres erkennbar. Anfangs oder in Zweifelsfällen, vor allem bei borstlichen aufrechten Blättern, Querschnitt durch Triebknospe oder Jungtrieb anfertigen (Abb. 1c). Quelle: Foerster (2008).
Dreizählig
dreizählig: Dreizählige Blätter sind gefingerte Blättern mit drei Blättchen.
Bei handförmigen oder gefingerten Blättern sind alle Nerven strahlig um einen Punkt am Ansatz des Blattstiels angeordnet. Die einzelnen Blattsegemente sind bis zur Basis von einander getrennt und werden als Blättchen bezeichnet. Je nach der Zahl der Segmente spricht man von dreizähligen, vierzähligen, usw. Blättern. In der Abbildung zeigt die Skizze G ein dreizähliges Blatt (siehe auch Blattformen)
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Quellen
Foerster, E. 2008: Seggen, Binsen, Simsen und andere Scheingräser des Grünlandes. (http://www.lanuv.nrw.de, http://offene-naturfuehrer.de, abgerufen am 23. Oktober 2023).
Hentschel, E. J. & Wagner, G. H. 1996: Zoologisches Wörterbuch. 6. Auflage. Gustav Fischer Verlag, Jena.
Kühn, I. & Klotz, S. 2002: Systematik, Taxonomie und Nomenklatur. In: Klotz, S., Kühn, I. & Durka, W. (Hrsg.): BIOLFLOR – Eine Datenbank mit biologisch-ökologischen Merkmalen zur Flora von Deutschland. Schriftenreihe für Vegetationskunde. Bonn.
Sauermost, R. (Hrsg.) 1994: Lexikon der Biologie. Band 1-9, Spektrum Akademischer Verlag, ISBN 3-86025-156-2.
Wagenitz, G. 1996: Wörterbuch der Botanik: Morphologie, Anatomie, Taxonomie, Evolution. ─ Die Termini in ihrem historischen Zusammenhang; mit einem englisch-deutschen und einem französisch-deutschen Register. Gustav Fischer Verlag, Jena, ISBN 3-437-35180-X, S. 1-529.