Natur-Park Südgelände
Großgruppe: Naturschutzfläche
Schutzstatus: Naturschutzgebiet
Ortsangabe: Tempelhof-Schöneberg
Was gibt es hier zu entdecken?
Das ehemalige Bahngelände bietet eine Verbindung aus urbaner Wildnis, alten Bahnrelikten und moderner Kunst. Nach langjähriger Nutzung war das Gebiet jahrzehntelang sich selbst überlassen. Dadurch entstand eine artenreiche Wildnis auf dieser 18 Hektar großen innerstädtischen Fläche, die sich ohne menschliches Zutun ungestört entfalten konnte. Heute steht das Gebiet teilweise unter Naturdenkmalschutz.
Im Gebiet vorkommende Farn- und krautige Blütenpflanzen
Weidenröschen – Epilobium angustifolium, Geflecktes Habichtskraut – Hieracium maculatum, Täuschendes Habichtskraut – Hieracium fallax, Waldrebe – Clematis vitalba, Rispen-Flockenblume – Centaurea stoebe, Sand-Strohblume – Helichrysum arenarium, Sanddorn – Hippophae rhamnoides, Großes Schöllkraut – Chelidonium majus, Echtes Seifenkraut – Saponaria officinalis, Hasen-Klee – Trifolium arvense, Echtes Johanniskraut – Hypericum perforatum, Große Brennnessel – Urtica dioica, Knoblauchsrauke – Alliaria petiolata, Schmalblättriger Doppelsame – Diplotaxis tenuifolia, Gewöhnlicher Natternkopf – Echium vulgare, Wilde Möhre – Daucus carota, Sichelmöhre – Falcaria vulgaris, Gemeiner Beifuß – Artemisia vulgaris, Gemeine Wegwarte – Cichorium intybus, Ackerkratzdistel – Cirsium arvense, Wiesen-Habichtskraut – Hieracium caespitosum, Kanadische Goldrute – Solidago canadensis, Rainfarn – Tanacetum vulgare, März-Veilchen – Viola odorata
Im Gebiet vorkommende holzige Blütenpflanzen
Rotblatt-Rose – Rosa glauca, Stieleiche – Quercus robur, Spitzahorn – Acer platanoides, Gemeine Robinie – Robinia pseudoacacia, Stieleiche – Quercus robur, Zitterpappel – Populus tremula, Waldkiefer – Pinus sylvestris, Sandbirke – Betula pendula, Gemeine Walnuss – Juglans regia, Vogelbeere – Sorbus aucuparia
Im Gebiet vorkommende Vogelarten
Nachtigall – Luscinia megarhynchos, Rotkehlchen – Erithacus rubecula, Amsel – Turdus merula, Blaumeise – Cyanistes caeruleus, Buchfink – Fringilla coelebs, Buntspecht – Dendrocopos major, Dorngrasmücke – Sylvia communis, Eichelhäher – Garrulus glandarius, Fitis – Phylloscopus trochilus, Gartenbaumläufer – Certhia brachydactyla, Gelbspötter – Hippolais icterina, Grünfink – Chloris chloris, Hausrotschwanz – Phoenicurus ochruros, Mönchsgrasmücke – Sylvia atricapilla, Neuntöter – Lanius collurio, Ringeltaube – Columba palumbus, Schwanzmeise – Aegithalos caudatus, Singdrossel – Turdus philomelos, Turmfalke – Falco tinnunculus, Zaunkönig – Troglodytes troglodytes, Zilpzalp – Phylloscopus collybita, Nebelkrähe – Corvus cornix
Im Gebiet vorkommende Heuschrecken
Heide-Grashüpfer – Sternobothrus lineatus, Blauflügelige Ödlandschrecke – Oedipoda caerulescens, Feld-Grashüpfer – Chorthippus apricarius, Punktierte Zartschrecke – Leptophyes punctatissima
Im Gebiet vorkommende Hautflügler
Kuckucksbiene – Epeolus variegatus, Seidenbiene – Colletes fodiens, Knautien-Sandbiene – Andrena hattorfiana
Im Gebiet vorkommende Säugetiere
Eichhörnchen – Sciurus vulgaris
Im Gebiet vorkommende Reptilien
Zauneidechse – Lacerta agilis
Im Gebiet vorkommende Weichtierarten
Weiße Heideschnecke – Xerolenta obvia
Beschreibung des Gebietes, Naturdenkmales etc.:
Das Schöneberger Südgelände besteht zu zwei Dritteln aus Wald. Hier gedeihen hauptsächlich Robinien, Birken und bunten Wiesen. Neben den in Berlin-Brandenburg nur hier vorkommenden Habichtskräutern gibt es auch viele Bienen- und teilweise sehr seltene Wildrosenarten. Wanderwege und Stege führen entlang der alten Bahntrassen durch den Park. Neben diversen großflächigen Kunstwerken kann man auch eine stillgelegte Lokmaschine und den alten historischen Wasserturm bewundern.
Entstehungsgeschichte:
An dieser Stelle stand früher der Rangierbahnhof Tempelhof. Dieser wurde bis 1952 stillgelegt. Ohne Störungen, die die Fläche offen gehalten hätten, veränderte sich die Zusammensetzung der Arten innerhalb des Lebensraumes mit der Zeit. Diese gesetzmäßige zeitliche Folge nennt man Sukzession.
Nutzungs- und Kulturgeschichte:Eine Wiederaufnahme des Bahnbetriebes konnte in den 70er Jahren durch eine Bürgerinitiative verhindert werden. So entstand das Natur-Park-Konzept. Das Gelände kann man heute über einen 600m Rundgang erkunden. Sonstiges:
Das Schöneberger Südgelände ist täglich von 9.00 Uhr bis zum Einbruch der Dunkelheit geöffnet.
Teile des Parks sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen, hier dürfen die Wege nicht verlassen werden um die am Boden brütenden Vögel zu schützen. Auch das Fahrradfahren, offene Feuerstellen sowie das Mitbringen von Hunden sind nicht gestattet.
Einschränkung der Zugänglichkeit: geregelte Öffnungszeiten, Eintritt erforderlich
Bilder
| April 2015 – Knautefoto, CC BY-SA 3.0 |
| July 2008 – Dirk Ingo Franke, CC BY-SA 2.0 |
| Kunstwerk "Beschleuinigungsröhre", April 2012 – Assenmacher, CC BY-SA 3.0 |
| Dampflokomotive, April 2012 – Assenmacher, CC BY-SA 3.0 |
| Mai 2011 – PiETN.DOT, CC BY-SA 3.0 |
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Quellen und Weblinks
- Natur-Park Schöneberger Südgelände: Wahre Wildnis in der Stadt. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung Berlin (PDF: http://www.stadtentwicklung.berlin.de/natur_gruen/naturschutz/schutzgebiete/download/nsg/flyer/schoeneberger_suedgelaende_dt.pdf)
- Seite „Natur-Park Südgelände“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 21. Februar 2016, 14:04 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Natur-Park_S%C3%BCdgel%C3%A4nde&oldid=151746404 (Abgerufen: 10. Juni 2016, 09:05 UTC)
- http://www.floraweb.de
- http://naturgucker.de/natur.dll/$/
- Weilacher, Udo (2005): Deutschland: das Schöneberger Südgelände mauserte sich vom Bahnhof zum Biotop für Tier und Mensch."du" Verlags-AG, DOI: 10.5169/seals-301749
- Abs, M., Kübler, S., Dahlmann, S. (2011) Die Entwicklung der Brutvogelwelt des Schöneberger Südgeländes in Berlin, Berl. ornithol. Ber. 21: 59-69. https://de.wikipedia.org/wiki/Natur-Park_S%C3%BCdgel%C3%A4nde